Intendant Alexander Löffler hat beschlossen, die von Kritik und Publikum gleichermaßen bejubelte szenische Aufführung des Oratoriums „Elias“ in diesem Sommer wiederaufzunehmen.

Jedem Meisterwerk der Kunstgeschichte sind unterschiedliche Deutungsräume zu eigen. Es stellt daher einen besonderen Reiz dar, ein solches Opus immer wieder aufs Neue aus veränderter Perspektive zu beleuchten. So hat sich „Festival Retz“-Intendant Alexander Löffler dazu entschlossen, die von Kritik und Publikum gleichermaßen bejubelte szenische Aufführung des Oratoriums „Elias“ in diesem Sommer wiederaufzunehmen – auch, um der überwältigenden Kartennachfrage gerecht zu werden. In nahezu unveränderter Besetzung wird die adaptierte Inszenierung den Ursprung des Konfliktes schärfer herausarbeiten. Die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, die in Hass, Demagogie und letztlich in gewalttätige Auseinandersetzungen mündet.
Mitwirkende: Matthias Helm, Bernarda Bobro, Monika Schwabegger, Jan Petryka
Musikalische Leitung: Andreas Schüller
Inszenierung: Monika Steiner
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Elias ist ein Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy über die Geschichte des biblischen Propheten Elias. Nachdem der Stoff Mendelssohn zehn Jahre beschäftigt hatte, wurde das Werk am 26. August 1846 in Birmingham uraufgeführt. Es zählt bis heute zu den bekanntesten Werken des Komponisten.
Der erste Teil des Elias zeigt einen starken, kämpferischen Propheten, der sich auflehnt gegen die Vielgötterei der Königin im Nordreich. Elias suchte diese Entwicklung zu beenden und alle Israeliten hinzuwenden zu dem einen Gott: Jahwe.
Der zweite Teil zeigt einen resignierenden, lebensüberdrüssigen Elias. Dieser geht erst nach einer Zeit in der Wüste am Tiefpunkt seines Lebens wieder unter das Volk und erlebt eine Gotteserscheinung. Seine Himmelfahrt sollte eigentlich nach Mendelssohns Willen das Stück abschließen. Schubring brachte ihn jedoch dazu, noch einen Anhang zu komponieren. (Der Dessauer Pfarrer Julius Schubring schreib den Text des Oratoriums.) Dieser stellt mit der Vertonung von prophetischen Hinweisen auf einen kommenden Messias (nicht aber explizit auf Christus) doch noch die Verbindung zum Neuen Testament her.