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27. April 2024
Geschichte & Kultur Kirchen & Klöster

Großartige Barock-Architektur im Stift Melk

Das niederösterreichische Stift Melk ist eines der schönsten und größten einheitlichen Barockensembles Europas. Der Bau auf einem Felsen über der Donau zählt zu den meistbesuchten kunsthistorischen Stätten Österreichs. Neben atemberaubender Architektur und Gottesdiensten bietet das Stift Besuchern ein Museum, eine Bibliothek, Sonderausstellungen, eine einzigartige Parklandschaft und Events wie Konzerte.

Das Stift Melk von vorne
Das Stift Melk ist ein Wahrzeichen der Wachau und gehört zum UNESCO-Welterbe. © Shutterstock

Die Geschichte Österreichs ist aufs Engste mit der Geschichte von Stift Melk verbunden. Einige der ersten Herrscher Österreichs, die Markgrafen Heinrich, Adalbert und Ernst, sind in der Stiftskirche bestattet. Weiters ist dort die Grabstätte des ersten Hausheiligen der Babenberger, des heiligen Koloman, der bis ins 17. Jahrhundert Landespatron war.

Die Schönheit des Gebäudes, der Stiftspark mit dem barocken Pavillon, zahlreiche Veranstaltungen und Tagungen sowie die Messfeiern erleben jährlich mehr als eine halbe Million Besucher. Das tägliche Gebet und die Gottesdienste geben dem Haus eine Seele. Denn seit dem Jahr 1089, also seit über 930 Jahren, leben und wirken hier in ununterbrochener Tradition Benediktinermönche. Nach der Regel des heiligen Benedikt versuchen sie das Ora et labora et lege (Bete und arbeite und lerne) in Seelsorge und Bildung umzusetzen.

Stiftsbesichtigung

Das in den ehemaligen Kaiserzimmern eingerichtete Stiftsmuseum erzählt anhand von Kunstschätzen und medialen Mitteln die über 930-jährige Geschichte des Stifts. Marmorsaal, Bibliothek, Stiftskirche – diese Prunkräume sind Meisterleistungen barocker Baukunst. Die Stiftsbibliothek zählt zu den harmonischsten und bedeutendsten barocken Bibliotheken. Etwa 10.000 gleich gebundene Bücher geben dem Raum eine unvergessliche Atmosphäre. Weitere rund 100.000 Bände bewahrt man in weiteren Bibliotheksräumen auf. Von der Altane zwischen Marmorsaal und Bibliothek bietet sich den Besuchern ein großartiger Ausblick auf die Donaulandschaft und die Westfassade der Stiftskirche.

Entspannen im Stiftspark

Die Nordbastei, ein historisches Gebäude aus der Barockzeit, hat man durch zeitgenössische Architektur erweitert. Wechselnde Sonderausstellungen sowie eine Aussichtsterrasse erwarten die Besucher. Im Parterre ist ein großzügiger Klostershop mit stiftsspezifischen Produkten eingerichtet. Vor oder nach dem Stiftsrundgang lädt der Stiftspark zum Entspannen ein. Der barocke Gartenpavillon mit exotischen Fresken, das Paradiesgärtlein, der Jardin méditerranéen, der Jardin oriental, der meditativ gestaltete „Benediktusweg“, „Sprechende Steine“, eine Feuerstelle, das historische Wasserbecken und 250 Jahre alte Linden warten darauf, entdeckt zu werden.

5 Dinge, die man gesehen haben muss

  • die Stiftskirche, die man auch ohne Führung besichtigen kann.
  • die Stiftsbibliothek
  • den Ausblick von der Altane
  • das Stiftsmuseum
  • die Sommerkonzerte und die internationalen Barocktage zu Pfingsten

Facts and Figures Stift Melk

  • Auf dem Klosterfelsen befand sich nach Ansicht mehrerer Autoren in der Römerzeit das Kastell Melk. Archäologische Nachweise dafür fehlen jedoch.
  • Ab Anfang des 11. Jahrhunderts war Melk ein Machtzentrum der Babenberger in der Mark Ostarrichi (Österreich). Melk war bevorzugte Begräbnisstätte der Babenberger.
  • Markgraf Leopold II. ließ auf dem Felsen oberhalb der Stadt ein Kloster errichten. Am 21. März 1089 zogen Benediktinermönche in das neu erbaute Kloster auf dem Berg ein.
  • Am 14. August 1297 zerstörte ein Brand das Kloster samt Kirche und allen Nebengebäuden. Auch die Bibliothek wurde ein Opfer der Flammen. Mit ihr gingen die meisten Schriften und historischen Quellen verloren.
  • Anfang des 15. Jahrhunderts war das Stift überschuldet, die Mönche untereinander zerstritten und die Disziplin zerrüttet. Die Melker Klosterreform wurde zum Ausgangspunkt einer breiten Reformbewegung. Mönche aus anderen Klöstern kamen nach Melk, um dort die Reform zu studieren. 
  • In enger Zusammenarbeit mit der Wiener Universität wurde Melk in der Folgezeit zu einem kulturellen Zentrum.
  • Mit großer Mehrheit wurde am 18. November 1700 der erst dreißigjährige Berthold Dietmayr zum Abt gewählt. Dietmayr verfolgte von Anfang an das Ziel, die religiöse, politische und geistige Bedeutung des Klosters durch einen Neubau hervorzuheben. Noch bevor er als Abt von Rom bestätigt war, begann er mit den Vorbereitungen für das Stift Melk. In Jakob Prandtauer fand er den Baumeister seines Vertrauens.
  • Das Stift Melk ist die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks. Allein der Südflügel mit seinem prächtigen Marmorsaal ist über 240 Meter lang, die Länge der Hauptachse beträgt insgesamt 320 Meter.
  • Anfang des 20. Jahrhunderts wurden im Kloster eine moderne Kanalisation, eine neue Wasserleitung und elektrisches Licht installiert.
Stift Melk Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1
3390 Melk
tours@stiftmelk.at
2752/55 52 32
https://www.stiftmelk.at
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