Zoom-Talk: „Amphitryon“ bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf

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Ein Lustspiel über Verstand, Gefühle und Sinne: Heinrich von Kleists „Amphitryon“ wird bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf jede Menge Fragen über das Selbst aufwerfen. Intendant Alexander Paul Kubelka und Hauptdarsteller Jakob Seeböck geben im Zoom-Talk mit schauvorbei.at spannende Einblicke in ihre Inszenierung und erklären, warum dieses Stück zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen wird.

Im beschaulichen Perchtoldsdorf nahe Wien laufen die Vorbereitungen für die diesjährigen Sommerspiele auf Hochtouren. Unter der Regie von Intendant Alexander Paul Kubelka und mit Hauptdarsteller Jakob Seeböck wird das Stück „Amphitryon“ inszeniert – ein Lustspiel, das „kein Auge, aber auch kein Kostüm trocken lässt“, erzählt uns der Hauptdarsteller.

Antike trifft auf Moderne

Die zentralen Themen der diesjährigen Produktion sind Identität und Selbstwahrnehmung. Die Geschichte erzählt von Jupiter, dem Gott, der sich in Gestalt von Amphitryon, dem Ehemann von Alkmene, auf die Erde begibt, um mit ihr eine Liebesnacht zu verbringen. Diese göttliche Täuschung führt zu einer Kette von Verwechslungen und Identitätskrisen, die nicht nur komisch, sondern auch tief bewegend sind.

„Es geht darum, wer wir sind und wie wir von anderen gesehen werden“, erklärt Hauptdarsteller Jakob Seeböck. „Der Gedanke, dass jemand anderes unsere Identität annehmen könnte, ist nicht nur in der antiken Mythologie relevant, sondern auch in unserer heutigen Zeit, in der künstliche Intelligenz und Identitätsdiebstahl zunehmend Ängste schüren.“

Intendant Kubelka ergänzt: „Wir haben es mit einem Stück zu tun, in dem Transformation und Verwandlung zentrale Themen sind. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese uralte Geschichte auch heute noch aktuelle Bezüge hat.“ Kubelka betont, dass die Aufführung sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregen soll. „Gute Unterhaltung bedeutet für uns, dass das Publikum nicht nur lacht, sondern auch etwas zum Nachdenken mit nach Hause nimmt. Es sollte ein Stoff sein, der die Menschen berührt, bewegt und bereichert.“

Ein Garten der Lüste

Eine weitere Besonderheit der Inszenierung ist das eindrucksvolle Bühnenbild, das die historische Burgkulisse nutzt. „Das Bühnenbild wird eine ganz große Rolle spielen, und da freue ich mich schon sehr drauf.“ Die Kombination aus antiker Atmosphäre und moderner Inszenierung verspricht ein auf jeden Fall visuelles Highlight. „Wir haben ein großes Wasserbecken und menschengroße Marmorskulpturen, die die Tücher der Arachne symbolisieren. Es ist wie ein Garten der Lüste vor der Burg“, so Kubelka.

Das Stück „Amphitryon“ feiert seine Premiere am 27. Juni und wird bis zum 27. Juli in der beeindruckenden Kulisse der Burg Perchtoldsdorf aufgeführt.

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