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10 Tipps gegen verstecktes Mikroplastik im Alltag

Für Gesundheit und Umwelt ganz auf Plastik verzichten? Das ist heutzutage gar nicht möglich. Es ist in Kleidung, in Lebensmittelverpackungen, in diversen Kosmetika und Reinigungsmitteln, in Spielzeugen, Möbeln und Geräten – die Liste ist endlos. Trotzdem können wir einiges tun, um zumindest die Menge an Plastik und Mikroplastik zu reduzieren. Warum das für jeden von uns wichtig ist sowie Tipps und Tricks verraten wir hier.
Frauenhände mit roten Fingernägeln und eine grüne Cremetube
Mikroplastik befindet sich in zahlreichen Kosmetika von der Creme bis zur Zahnpasta. © Getty Images

Überall, wo Plastik ist, ist auch Mikroplastik – mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel, die zwischen fünf Millimeter und 1.000 Nanometer klein sind. Sie entstehen zum Beispiel, wenn Plastikprodukte von synthetischen Textilien bis hin zu Frischhaltedosen gewaschen, abgerieben oder der Sonne ausgesetzt werden. Auch weggeworfenes Plastik verrottet nicht, sondern zerfällt mit der Zeit in Mikroplastik-Teilchen, die Jahrhunderte überdauern. Zusätzlich kommt Mikroplastik in vielen Produkten des täglichen Lebens direkt zum Einsatz, etwa in Zahnpasta, Sonnencreme, Waschmittel, Make-up, Shampoo und Duschgel.

Laut DIE UMWELTBERATUNG gelangen jährlich mindestens acht Millionen Tonnen Mikroplastik in die Weltmeere. 35 Prozent davon sind auf synthetische Kleidungsstücke, 28 Prozent auf Reifenabrieb im Autoverkehr zurückzuführen. „Synthetische Textilien sind Hauptverursacher für Mikroplastik. Beim Tragen und Waschen verlieren sie Fasern“, erklärt Sandra Papes von DIE UMWELTBERATUNG.

Sind Plastik und Mikroplastik gefährlich?

Fünf Gramm winzige Plastikteilchen gelangen durchschnittlich pro Kopf und Woche in den menschlichen Magen-Darm-Trakt. Ob das ein Gesundheitsrisiko darstellt, wird derzeit in zahlreichen Studien untersucht. Die wichtigsten Fakten und Hinweise zu den negativen Folgen von Plastik und Mikroplastik auf einen Blick:

  • Plastikteile werden häufig zu tödlichen Fallen für Meerestiere. Sie verfangen sich darin oder fressen sie.
  • Wenn Plastik zu Mikroplastik zerfällt, werden auch Schadstoffe, mit denen sie angereichert sind, freigesetzt. So gelangen Substanzen mit hormonaktiver, nervenschädigender oder krebserregender Wirkung in die Umwelt. Letztendlich landen sie dann auf unseren Tellern.
  • Die MedUni Wien hat mehrere internationale Studien zum Thema gesichtet. Fazit: Mikro- und Nanoplastik können das Mikrobiom im Darm verändern. Diese Veränderungen werden mit der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder chronischen Lebererkrankungen in Verbindung gebracht. Weiters gibt es Hinweise darauf, dass die winzigen Partikel Entzündungen in Organen hervorrufen und das Krebsrisiko erhöhen können.

Was tun? Unsere Top-10-Tipps

Wir alle können etwas tun, um unseren Plastikmüll zu reduzieren. Jeder Beitrag zählt.

  1. Einwegprodukte wie Plastikteller oder -besteck aus dem Alltag verbannen
  2. Lebensmittel ohne Verpackung kaufen. Im Supermarkt oder Discounter ist das natürlich schwer möglich. Daher besser auf Gemüse, Fleisch und Obst aus Ab-Hof-Verkauf setzen. Inzwischen gibt es aber auch eigene „Unverpackt“-Geschäfte, zum Beispiel „Lieber Ohne“ in Wien-Mariahilf.
  3. Beim Einkauf Stoff- statt Plastiksackerl verwenden
  4. Zu Mehrwegflaschen greifen. Sie sind in der Regel umweltfreundlicher als die Einwegvariante.
  5. Bei Kleidung Naturfasern wie Baumwolle, Hanf, Leinen und Wolle den Vorzug geben
  6. Beim Waschen synthetischer Textilien verringern niedrigere Schleuderzahlen und Wäscheleine statt Trockner die Menge an Mikroplastik.
  7. Synthetische Teppiche, Decken oder Kissen geben Mikropartikel an die Raumluft ab, die wir einatmen. Wie bei der Kleidung sind daher auch hier Naturfasern die bessere Wahl.
  8. Wer den Müll richtig entsorgt, reduziert automatisch Gefahren für die Umwelt.
  9. Bei Kosmetikartikeln auf die Inhaltsstoffe achten. Mikroplastik versteckt sich in vielen Flüssigseifen, Peelings, Duschgels, Cremes, Make-up etc. Finger weg bei Inhaltsstoffen wie Acrylate Copolymer (AC), Acrylate Crosspolymer (ACS), Dimethiconol, Methicone, Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polymethylmetacrylate (PMMA) und Polyethylenterephthalat (PET)
  10. Durch den Autoverkehr gelangt Mikroplastik in die Böden, denn die Pkw-Reifen verlieren über ihre Lebensdauer im Durchschnitt rund ein- bis eineinhalb Kilogramm an Masse. Deshalb gilt: Möglichst wenige Strecken mit dem Auto zurücklegen und den Reifendruck regelmäßig kontrollieren. Sowohl zu viel als auch zu wenig Druck führt zu mehr Abrieb.
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