Vom mit neun Oskars prämierten Hollywoodfilm „Der Englische Patient“ hat nahezu jeder schon gehört. Einige wissen, dass die Buchvorlage des Films die wahren Abenteuer von László E. Almásy aufgreift. Dass es sich bei dem Entdecker, Abenteurer und Piloten um einen waschechten Bewohner der Burg handelte, dürfte vielleicht weniger bekannt sein. Der ungarische Aristokrat und Saharaspezialist ist aber nur einer der vielen interessanten Protagonisten der bewegten Geschichte der Burg. Doch seit einigen Jahrzehnten haben sich die reisefreudigen Almásys allerdings ganz der friedlichen Gastfreundschaft verschrieben – und bieten auf der Burg Bernstein neun restaurierte Gästezimmer zum Entdecken und Erkunden in traumhaftem Ambiente an.
Wer die Burg Bernstein betritt, scheint das Zeitsystem, wie wir es gewohnt sind, zu verlassen. Gespeist wird bei Kerzenschein, Antiquitäten stellen das Mobiliar. Bildschirme sucht man hier vergebens – und das ist gut so. Denn stattdessen will das familiär geführte Hotel vor allem eins vermitteln: viel Ruhe, Platz und einen umwerfenden Ausblick. Und dieser Plan geht voll auf. Namen und Einrichtungsgegenstände der Zimmer bzw. Suiten sind übrigens individuell und verweisen auf für die Burg relevante historische Persönlichkeiten.
Doch die spektakulären Zimmer sind nur ein Aspekt der Burg. Mindestens ebenso atemberaubend ist der naturnahe Felsengarten, der als der älteste des Burgenlands gilt. Oder auch die Kapelle, die Wehrmauern, das Verließ sowie der Renaissance-Saal mit seinen Stuckverzierungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Langeweile kommt trotz der Absenz von TV-Geräten jedenfalls keine auf. Dafür sorgen unterschiedliche Führungen, Spaziergänge und Exkursionen, die von historischen bis hin zu biologischen Perspektiven äußerst spannende Einblicke in das Burgleben geben. Es gibt also bei aller Entspannung auf der Burg Bernstein auch weiterhin viel zu entdecken und zu erkunden.
- die Burg bei einer Führung
- die wahre Geschichte von László Almásy („Der Englische Patient“) bei einer Führung
- den naturnahen Felsengarten der Burg
- die liebevoll restaurierten und mit Antiquitäten bestückten Gästezimmer
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- Um 1260 herum hausten Raubritter auf der Burg. Sie war daher in der Umgebung gefürchtet und wurde, ganz im Gegensatz zu heute, weiträumig gemieden.
- 1617 schlug ein Blitz in die Pulverkammer ein. Wie man sich vorstellen kann, hatte das eine verheerende Auswirkung auf die Wohnqualität. Die damaligen Bewohner mussten die Burg verlassen.
- 1644 übernahm die Familie Batthyány die Burg und begann sofort mit Wiederaufbau und Instandsetzung.
- 1892 kauften die Almásys die Burg. Eduard Almásy zog mit der ganzen Familie nach Bernstein.
- 2022 markiert – mit Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg – 100 Jahre Gastlichkeit der Almásys. Als der Zufluchtsort, der die Burg ist, wird heute einer Familie aus der Ukraine Schutz und ein Zuhause geboten.