Sophie ist quengelig, hat fiebrig glänzende Augen und keinen Appetit. Ihre Mutter vermutet gleich, dass sich etwas anbahnt und steckt Sophie ins Bett. Oft aber sind die Symptome nicht so eindeutig und die Eltern ratlos: Hat ihr Kind eine harmlose Erkältung, ist es doch Corona oder aber eine echte Grippe? Sollen sie sich bei Fieber mit 39 °C Sorgen machen oder werden Wadenwickel ausreichen?
Bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt handelt es sich um eine hoch ansteckende, aber meist harmlose Viruserkrankung. Im Unterschied zur echten Grippe ist eine Impfung beim grippalen Infekt nicht möglich. Da rund 200 verschiedene Viren im Umlauf sind, erkranken besonders kleinere Kinder, kaum, dass der eine Infekt überstanden ist, auch schon an einem neuen.
Ein grippaler Infekt wird durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Schnupfen, Husten, Fieber, Hals- oder Kopfschmerzen gehören zu den gängigsten Symptomen eines grippalen Infekts. Haben sich Kinder angesteckt, so fühlen sie sich oft so abgeschlagen, dass sie sich sogar freiwillig aufs Sofa oder ins Bett legen, andere kleine Patienten hingegen möchten munter weiterspielen. Medikamente, welche die Viren außer Gefecht setzen, gibt es nicht und in der Regel dauert es etwa eine Woche bis zehn Tage, bis das Kind wieder gesund ist. Die Medizin kann jedoch unterstützend wirken und die Symptome, die eine Erkrankung so unangenehm machen, mildern.
Oder doch die Grippe?
Bei einer Grippe wird das Immunsystem geschwächt und die Schleimhaut der Atemwege angegriffen, sodass Kinder ebenso wie Erwachsene anfällig für weitere virale oder bakterielle Erkrankungen werden. Bei einer echten Grippe oder Influenza treten die gleichen Symptome auf wie beim grippalen Infekt, doch ist der Verlauf ungleich schwerer und das Fieber meist höher als bei einem gewöhnlichen Infekt. Die Inkubationszeit dauert ein oder zwei Tage. In der Regel sind Patienten vier bis fünf Tage nach dem Auftreten der ersten Anzeichen ansteckend für andere.
Gerade einem Kind sollte man genug Zeit für die Genesung lassen und es nicht zu früh wieder in den Kindergarten bzw. in die Schule schicken – auch wenn das manchmal schwierig für die Eltern ist.
Was tun bei Fieber?
Fieber ist eine Reaktion des Körpers, um Erkrankungen zu bekämpfen, da die hohe Temperatur vielen Erregern den Garaus macht. Bei Kindern spricht man eigentlich erst ab 38,5 °C von Fieber, bei Säuglingen ab 38 °C.
Gerade bei Kindern neigt man oft dazu, das Fieber zu unterdrücken – das ist aber meist grundlos. Die natürliche Abwehrreaktion des Körpers zu unterdrücken, ist vielfach nicht gerade hilfreich für den weiteren Krankheitsverlauf. Viele Eltern geben vorbeugend Fiebermittel, da sie Sorge haben, dass ihr Kind Fieberkrämpfe bekommt. Die Angst ist fast immer unbegründet, denn die meisten Verläufe sind harmlos und nach ein bis zwei Minuten vorbei. Dauert der Anfall hingegen mehr als 15 Minuten oder kommt er nur in einem Körperteil vor, ist ärztlicher Beistand notwendig.
Wichtig bei Fieber ist, zu beobachten, wie es dem Kind geht: In den ersten drei Lebensmonaten beziehungsweise bei schlechtem Allgemeinzustand oder Bewusstseinsstörungen sollte Fieber immer abgeklärt werden. Auch bei Kleinkindern bis vier Jahren, die mehr als 39 °C Fieber bekommen, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
Typische Anzeichen
Typische Anzeichen grippaler Infekt/Erkältung
- Fieber, Schüttelfrost
- Niesen
- Schnupfen, Husten, Halsweh
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Mattigkeit, Appetitlosigkeit
- gelegentlich auch Bauchweh, Erbrechen, Durchfall
Anzeichen Grippe / Influenza
gleich wie beim grippalen Infekt, zudem:
- plötzlicher Ausbruch
- Inkubationszeit ein oder zwei Tage
- hohes Fieber
- Impfung gegen das der Grippe zugrunde liegende
Influenzavirus möglich
Anzeichen für Corona
- meist nur milde Anzeichen
- gleich wie beim grippalen Infekt
- fallweise Atemnot, Lungenentzündung
