Ein Flügelhorn, eine Klarinette, eine Bassposaune, eine Trompete, eine Tuba, eine Zither und etwas Gesang: Damit ist die siebenköpfige Blasmusikkapelle komplett. Aber halt! Statt klassischen zünftigen Liedern im Dreivierteltakt wird es nordisch, elektronisch und perkussiv. Federspiel – bestehend aus sechs Österreichern und einem Deutschen – begeistert die Fans seit 20 Jahren mit einem ungewöhnlichen musikalischen Konzept auf ihren Konzerten.
schauvorbei.at: Sieben Bläser, ein Klangkörper: Versteht ihr euch als Band oder als Blasmusikkapelle?
Simon Zöchbauer: Ich empfinde uns absolut als Band. Eine Kapelle ist für mich etwas Größeres. Wie siehst du das, Christoph?
Christoph Moschberger: Ja, ich sehe uns ebenfalls als Band. Erstens glaube ich sprengen wir die stilistischen Grenzen einer Blasmusikkapelle. Eine klassische Kapelle zu sein, wäre uns einfach viel, viel zu wenig. Zweitens erfährt man in der Szene starke Begrenzungen nach unten, oben, rechts und links. Es ist alles sehr traditionsgebunden. Auch wenn wir unsere Wurzeln in der Volksmusik haben.
Wir sind ein Bandgefüge mit viel Gefühl, denn in einer Kapelle sind deren Mitglieder relativ austauschbar. In einer Band ist das anders. Bei „Federspiel“ sind es die Individuen, die sie ausmachen.
schauvorbei.at: Ihr werbt oft mit „Sagen sie ruhig Blasmusikkapelle“. Handelt es sich dabei um ein Klischee, das von außen aufgedrückt wird?
Christoph Moschberger: Natürlich spielen wir mit dem Klischee. Letztendlich ist es eine Provokation, weil wir offensichtlich keine Blaskapelle sind und auch nicht klassische Blasmusik spielen. Aber allein durch unsere Instrumente werden wir in dieser Schiene wahrgenommen. Ich finde es großartig, wenn die Menschen Blasmusikkappelle zu uns sagen und sich trauen, zu unserem Konzert zu kommen, um dann überrascht zu werden.
Bei unseren Konzerten kommen sie mit Musik, Inhalten und Dialogen in Berührung, die so nicht auf ihrer Tagesordnung stehen. Wenn sie am Ende sagen, es gefällt ihnen – oder eben nicht –, dann ist das in Ordnung. Schön ist, wenn Menschen mutig sind und neue Dinge ausprobieren.
schauvorbei.at: Inwiefern hat sich die Blasmusik in Österreich entwickelt?
Philip Haas: In den letzten Jahren wurde das Klischee der Blasmusik aufgebrochen. Es gilt jetzt nicht mehr als peinlich, sie zu hören. In meiner Jugend zum Beispiel hatte ich nicht unbedingt das Gefühl, cool zu sein, weil ich Trompete gespielt habe (lacht). Das Selbstverständnis, einfach miteinander Musik zu machen – egal in welcher Art und Weise – hat sich verändert. Aber vielleicht hängt das auch mit den Generationen zusammen, die sich weiterentwickeln und mehr Selbstsicherheit mitbringen.
Ich denke, Christoph kann da am meisten dazu sagen, da er relativ neu im Federspiel-Kosmos ist und die ganze Musikwelt abdeckt.
Christoph Moschberger: Was sich mit Sicherheit verändert hat, ist die Präsentation. Dazu gehören Veranstaltungen wie das Woodstock der Blasmusik. Egal ob modern, klassisch oder traditionell: Vom Inhalt her ist diese Art der Musik einfach. Neu ist, sie in einem anderen Setting wie auf einem Rock-Festival zu präsentieren.
Das spricht natürlich eine andere Zielgruppe an. Es gibt Raum für Bands, die versuchen, innerhalb und außerhalb der Szene ihren eigenen Sound zu kreieren und nicht nur alte Suppe aufzukochen, auch um neue Altersgruppen anzusprechen. Federspiel ist eine davon. Die gab es aber schon immer. Fakt ist: Der Präsentierteller ist größer geworden. Deswegen kommt man zu dem Schluss, dass es mehr gibt als früher.
Metaphorisch gesprochen: Gezeigt werden musikalisch „mundgerechte“ Stücke. Aber es gibt auch solche, die man etwas länger kauen muss, die dann aber umso vielschichtiger schmecken.
schauvorbei.at: Federspiel gibt es seit über 20 Jahren. Inwiefern hat sich die Band seitdem verändert?
Simon Zöchbauer: Die Band hat damit begonnen, traditionelle Musik zu spielen. Wir waren von Anfang an mehr Volks- als reine Blasmusik. Diese Abgrenzung war von Anfang an wichtig, weil das Repertoire der Blasmusik aus der Militärkultur kommt. Genauer gesagt von den Märschen. Das gilt bis heute. Dazu kommt Konzertmusik und symphonische Blasmusik.
Als Volksmusik-Band haben wir Einflüsse aus europäischen Ländern miteinfließen lassen, wie zum Beispiel ungarische und slowakische. Tatsächlich haben wir aber sogar Einflüsse aus Mexiko. Dieser multikulturelle Geist bringt Austausch. Wir spielen deren Stücke genauso wie unsere. Interkulturelle Lieder schaffen eine Verbindung durch Musik.
Angefangen mit traditionellem Repertoire, kamen wir zu immer mehr eigenen Kompositionen. Das ist etwas, das uns auszeichnet. Man muss sich auch immer etwas Neues einfallen lassen.
Es geht um Detailfragen: Wie spielt man dieses Stück? Was möchte man transportieren? Wir schaffen es gut und flexibel, uns auf diese Einflüsse einzustellen.
schauvorbei.at: Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben?
Simon Zöchbauer: Das überlassen wir lieber anderen Menschen. Von außen hat man einen besseren Blick. Was wir können, ist, darüber zu sprechen, was wir derzeit tun. Alle Stilrichtungen wie nordisch, alpenländisch, perkussiv und elektronisch fließen ein.
Zum Beispiel nordisch: Matthias machte eine Norwegenreise und schrieb dazu dann ein Lied, das von der Landschaft dort beeinflusst wurde. Es ist abhängig von den eigenen Erlebnissen und Phasen im Leben. Manche bleiben, manche gehen, manche kommen wieder.
Philip Haas: Das stimmt! Der Zeitfaktor ist sehr wichtig. Das ist das, was uns als Band ausmacht: Dass wir uns immer Zeit genommen haben und welche für Musik da war.
Einfach gemeinsam zu wachsen und neue Dinge auszuprobieren – das bedeutet: Wir nehmen etwas ins Programm auf und auch wenn der Einfluss wieder verschwindet, so hinterlässt er Spuren.
Christian, unserer Posaunist, hat vor Kurzem einen Vergleich zwischen den Harry-Potter-Büchern und unserem Repertoire gewagt, der sehr passend ist. Denn genau wie die Bände wird unsere Musik immer verwobener und vielschichtiger.
Simon Zöchbauer: Die Hauptstränge bleiben, nicht wahr? Lord Voldemort ist am Anfang und am Ende da (lacht).
Philip Haas: Den wird man nicht los (schmunzelt).
schauvorbei.at: Sind neue Bandmitglieder dazugekommen?
Philip Haas: Es hat nach zehn Jahren einen Wechsel gegeben mit unserem Tubisten. Das war der erste Einschnitt. Dann, nach weiteren sieben Jahren, kamen Christoph und Christian dazu. Das war die größte Veränderung in der Weltgeschichte, dass bei uns gleich zwei Mitglieder wechseln (lacht).
Mit der Corona-Pandemie hatten wir viel Zeit, die wir miteinander verbringen konnten, auch abseits der Bühne. Der Druck, auf einer Bühne performen zu müssen, fiel weg. Das war gut für uns, weil wir unseren eigenen neuen Klang finden und neue Stücke entwickeln konnten. Insgesamt dauerte es eineinhalb bis zwei Jahre, bis sich alles wieder vertraut anfühlte. Dennoch kam mit dem Wechsel der frische Wind, den es gebraucht hat.
Eine neue Person bringt immer etwas mit. Dabei setzt man sich mit Fragestellungen auseinander wie: Worum geht es eigentlich? Wo will man hin? Wie stellt man sich aufeinander ein? Was braucht man selbst, was der andere und was die Gruppe? Es ist ein schöner Prozess.
schauvorbei.at: Wie fühlt sich das an, in so ein Gefüge reinzukommen, Christoph?
Christoph Moschberger: Ich habe mich sofort sehr willkommen gefühlt. Zumal die Jungs sehr offen waren. Außerdem glaube ich, dass sie sich wirklich die Zeit genommen haben, den richtigen Menschen für die Band zu finden. Es dauerte einige Zeit. Sie haben verschiedene Personen getroffen, kennengelernt und sie musikalisch ausprobiert. Das zeigt Wertschätzung.
Auch wenn ich mich von Anfang an integriert gefühlt habe, so merke ich im Nachhinein, dass ich erst jetzt wirklich angekommen bin, auf verschiedensten Ebenen. Ich habe bei sehr vielen unterschiedlichen Projekten gearbeitet. Da waren einige Baustellen dabei. Jetzt ist meine Musik mit Federspiel kanalisierter – nicht zur Gänze, aber als Prioritätsprojekt.
Dieses Gefühl, angekommen zu sein, bringt Ruhe in die Dynamik und lässt andere Dinge zu. Es ist ein Wachstumsprozess, in dem man zueinander findet. Dieser hat Zeit gebraucht, aber es war eine schöne Erfahrung in meinem Leben.
schauvorbei.at: Edle Philharmonie oder urige Wirtshäuser: Wo fühlt ihr euch zu Hause?
Philip Haas: Genau in dieser Reihenfolge (lacht)! Zuerst würde ich die Philharmonie nennen und dann die Wirtshäuser. Wir haben letzte Woche einen Gig bei einem ganz experimentellen Projekt gespielt.
Für uns gehört so etwas dazu, um unsere Vielschichtigkeit nicht zu verlieren und um nicht in einen Trott zu kommen. Dass wir nicht nur in großen Theatern und Philharmonien ein- und ausgehen, sondern auch dem Publikum nahe sind, das ist uns wichtig. Es braucht die Abwechslung.
schauvorbei.at: Worauf freut ihr euch bei der Tour „Wir&Jetzt“ am meisten?
Simon Zöchbauer: Auf die Wirtshäuser und die Philharmonie (lacht)! Persönlich freue ich mich auf die schönen Säle.
Wir probieren bei der nächsten Tour viele großartige Häuser aus. Diese buchen und mieten wir in Eigenregie. Selbst wenn wir dann das volle Risiko tragen, so haben wir so viel Lust darauf und Leidenschaft dafür, dass es uns das wert ist. Es macht auch klangtechnisch Sinn, wenn wir zum Beispiel in der Grazer Oper spielen, weil der Sound dort so toll ist.
Philip Haas: Das stimmt! Die schönsten Abende hatten wir immer dort, wo wir das beste Gefühl hatten, und das war immer auf der Bühne. Das gilt vor allem für Auftritte, bei denen die Tonqualität passt und es sich mühelos anfühlt. Wenn man in sein Instrument bläst und merkt: „Da tut sich was!“ Und auch, wenn es sich gut anfühlt und genauso anhört, wie man es sich vorstellt. Das passiert gar nicht oft und ist eher die Ausnahme.
schauvorbei.at: Wo hattet ihr das letzte Mal diese idealen Bedingungen?
Philip Haas: Das war in der Oper in Graz. Das war ein richtiges Highlight – nicht, Burschen? Auch im Wiener Mozarthaus ist der Raumklang wunderbar. Dort gibt es rund 2.000 Plätze. Das ist eine erhebende Erfahrung. Bei unserer nächsten Tour sind definitiv einige Höhepunkte dabei.
Christoph Moschberger: Ich freue mich auf die Konzerte und darauf, zu sehen, wie sich die Stimmung bei den Menschen entwickelt. Aber am meisten freue ich mich darauf, dass wir wieder miteinander unterwegs sind. Das ist wie ein Bootcamp.
Unser neues Programm wird sehr speziell, da wir auch viele neue Stücke im Gepäck haben. Die ersten Lieder unseres aktuellen Albums haben wir im Frühsommer aufgenommen. Das ist jetzt schon wieder eine Weile her.
Nun alles auf einer Bühne zu performen, findet das erste Mal statt. Es wird spannend, ein neues rundes Programm zu stricken. Mit der Zeit wird es „rundgeschleift“. Das liegt daran, dass man Abend für Abend nach den Konzerten an den Feinheiten arbeitet – ein spannender Prozess.
Es ist das Schönste für mich, auf die Bühne zu gehen und nach der Philharmonie mit den anderen zusammenzusitzen und über den Auftritt zu sprechen und was man noch verbessern könnte. Am nächsten Tag wird das Besprochene dann umgesetzt. Diese Zeit ist sehr intensiv und wunderschön – glaube ich (zwinkert).
schauvorbei.at: Festivals oder Solokonzerte: Habt ihr eine Präferenz?
Simon Zöchbauer: Solokonzerte. Festivals sind oft überladen. Einerseits was die Aufnahmefähigkeit des Publikums betrifft, andererseits den Rahmen. Ich denke, dass es wichtig ist, dass der Fokus auf dem liegt, was passiert. In diesem Fall: unsere Musik.
Es gibt mehrere Ebenen, in die man eintauchen kann. Dabei muss man sich vor allem einlassen können. Aber das entfaltet sich, wenn man einfach dasitzt und zuhört und die Atmosphäre auf sich wirken lässt.
Dann ist das Publikum der Resonanzkörper. Das spüren wir alle in der Band. Als Künstler bespielen wir völlig verschiedene Menschengruppen. Wir merken, ob ein Publikum wirklich „da“ ist und auf uns reagiert. Es ist auch so, dass wir dann ganz anders musizieren.
Gleiches gilt dafür, wenn wir merken, dass die Menschen wirklich Bock haben. Wenn das geschieht, spielen wir mit noch mehr Hingabe als sonst.
Christoph Moschberger: Die magischen Momente sind die leisen und zerbrechlichen und nicht die der absoluten Ekstase. Es gibt sie: diese Momente der puren Energie, wo es total laut ist und man sofort an Open-Air-Festivals im Sommer denkt.
Aber für mich ist es eines der großen Qualitätsmerkmale, intime Momente zu erschaffen, wo alles ganz klein wird und man eine Stecknadel fallen hören könnte. Das fühlt sich so an, als könnte man die Luft zwischen den Noten spüren und man fühlt die Verbindung zu den Zuschauern im Saal. Man weiß: Die Menschen denken gerade an nichts anderes, weil sie so gebannt sind. Das ist ganz großes Kino.
So etwas passiert eher auf einem Solokonzert als auf einem Festival, weil man den Bogen über den Abend besser spannen kann. Wenn ich es mit einem guten Essen vergleiche, dann ist es wie bei einem Dinner.
Um auf die Menü-Analogie zurückzukommen: Ein Menü baut sich langsam auf und sensibilisiert die Geschmacksknospen. Das ist anders, als wenn man sich schnell ein Schnitzel bestellt. Deswegen bin ich auch eher pro Konzertabende.
schauvorbei.at: Gibt es so ein Stück, wo das öfter passiert, oder ist es ganz verschieden?
Simon Zöchbauer: Ja, die gibt es. Zum Beispiel beim Lied „Calor“ oder bei einem Jodler. Aber: Unser neues Programm haben wir noch nie live gespielt. Deswegen sind wir gespannt, wann wir die intensivsten Momente erleben werden. Es ist das Interessanteste, das Publikum an diesen Punkt zu bringen und diese Feinheiten in den Konzertsälen herauszuarbeiten.
schauvorbei.at: Was steht derzeit ganz oben auf eurer Bucket List?
Christoph Moschberger: Die Japantour – aus rein kulinarischen Gründen (lacht).
Philip Haas: Tatsächlich spielt Genuss bei uns eine große Rolle. Unser Posaunist Christian möchte unbedingt nach Süditalien. Wir würden gerne nach Asien. In Summe gesehen ist es das Wichtigste, dass wir nicht die Freude daran verlieren. Immerhin arbeiten wir hier an einem Langzeitprojekt in unserem musikalischen Leben. Das steht auf meiner Bucket List ganz oben.
Das Unterwegssein macht vor allem deswegen Freude, weil wir es gemeinsam tun. Auf der einen Seite befeuern die Locations und Länder unsere Inspiration, auf der andren Seite erfüllen sich so Träume und Wünsche.
Ich trete unserem Jubiläum mit ehrlicher Dankbarkeit gegenüber. Es ist nicht selbstverständlich, so lange bei einer Band zu bleiben. Auch wenn sie sich ständig weiterentwickelt und man immer wieder versucht, sich neu zu erfinden.
Außerdem ist immer so viel Energie und Kraft spürbar. Dass sieben Menschen an einem Strang ziehen, ist gar nicht so einfach. Grund dafür ist derzeit mitunter, dass einige Mitglieder in einen neuen Lebensabschnitt getreten sind und eine Familie gegründet haben wie bei Simon zum Beispiel. Dass der Zusammenhalt unverändert geblieben ist, schätze ich. Es zeugt von einem stabilen Fundament. Ich hoffe und wünsche mir, dass das bleibt.
schauvorbei.at: Gibt es in Japan ein Publikum für Blasmusik?
Philip Haas: Wir kommen aus Wien – natürlich (lacht).
schauvorbei.at: Ist Blasmusik ein wichtiges Kulturgut für Österreich?
Christoph Moschberger: Ich bin Deutscher. Das zu sagen, wäre jetzt unglaubwürdig. Das müsst ihr sagen, Simon und Philipp.
Simon Zöchbauer: Blasmusik ist ein großer Überbegriff. Vor allem in Abgrenzung zur Volksmusik ist es gar nicht so leicht, eine Definition zu finden. Traditionelle Musik im jeweiligen Land ist immer und zu hundert Prozent Kulturgut. Blasmusik per se spannt sich über Europa und darüber hinaus. Es gibt sie überall. Zudem gibt es einige Kulturen, in denen sie mehr vertreten ist als in der unseren. Zum Beispiel als Marching Band.
Philip Haas: Stimmt, allerdings muss ich sagen, dass Blaskapellen in Österreich einen sehr, sehr hohen Stellenwert haben. In Gemeinden zu Recht als Institution, weil es zur Sozialisation von jungen und alten Menschen beiträgt. Wenn sie miteinander in einem Verein musizieren, wird die zwischenmenschliche Komponente gefördert. Vor allem, wenn man den Faktor „Gemeindesterben“ berücksichtigt. Gemeinden verlieren ihren Ortskern und brauchen genau solche Möglichkeiten, wo Generationen zusammenfinden. Als Umrandung von Festen, die einen Zusammenhalt fördern, wirkt Blasmusik verbindend.
schauvorbei.at: Wie seid ihr zur Blasmusik gekommen?
Philip Haas: Ganz klassisch! Bei mir in der Gemeinde gab es einen Tag der offenen Tür. Dort war ich mit meiner Mutter am Samstag und wollte am Sonntag gleich wieder hin. Ich probierte an diesem Wochenende alle Instrumente aus und war sofort Feuer und Flamme. Ich habe mit Schlagzeug begonnen. Das erschien mir am Anfang am einfachsten. Da musste man nur draufhauen (lächelt verschmitzt).
Christoph Moschberger: Meine drei Jahre ältere Schwester hat damals Trompete gespielt. Als ich es mit acht Jahren selbst ausprobiert habe, war mir klar: Ich will das auch. Die Musikkapelle im Ort stellte einen Ankerpunkt für mich dar. Deswegen wusste ich auch schon immer, dass es für mich in Richtung Musikkapelle geht. So nahm alles seinen Lauf.
Simon Zöchbauer: Bei mir kam der Einstieg mit meinen Eltern. Sie sind mit mir als Fans ihrer Jazz-Band nach Südafrika und Amerika gereist. Dort habe ich das erste Mal den Trompeten-Sound gehört. Meine Mutter hing mir damit in den Ohren, dass ich ein Instrument lernen muss: „Wie wäre es mit Blockflöte?“ Aber für mich gab es nur Trompete und sonst nichts.
Als ich in die Musikschule kam, habe ich meinen Lehrer kennengelernt, der mich in die Blasmusik-Szene eingeführt hat. Er selbst war Dirigent und leitete die Jugendkapelle. Später sind auch meine Eltern in die Kapelle eingestiegen. Wir hatten unsere eigene „Familienmusik“. So war ich schnell mittendrin.
schauvorbei.at: Vielen Dank für das Gespräch!




