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27. April 2024
Best of Plätze mit Geschichte

Ringelspiel bis Achterbahn im Wurstelprater

Wiens Wurstelprater ist ein berühmter Vergnügungspark mit dem Riesenrad, Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett und dem mittlerweile berühmtesten Prater-Biergarten, dem Schweizerhaus.

Pärchen spaziert Hand in Hand durch den Wurstelprater, im Hintergrund Fahrgeschäfte
Im Wiener Wurstelprater warten mehr als 250 Attraktionen auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene. © Getty Images

Der Wiener Wurstelprater bietet ein enormes Angebot an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Eines der bekanntesten Wahrzeichen der österreichischen Hauptstadt befindet sich auch hier – nämlich das 1897 gebaute Riesenrad. Ein weiteres Highlight ist Madame Tussauds. Mit Wachsfiguren von Musik-Legenden wie Falco oder Fußballstars wie David Alaba folgt Wien dem weltweiten Trend.

Für die Jüngsten der Familie eignen sich Attraktionen wie die Liliputbahn, das Ringelspiel oder auch die Alt Wiener Grottenbahn, in der die Märchenwelt der Brüder Grimm lebendig wird. Wer den besonderen Adrenalinkick sucht, findet ihn bei einer Fahrt mit der Achterbahn Boomerang. Auf ihr geht es steil in die Höhe, dicht gefolgt von einem tiefen Fall und diversen Loopings. Das Kettenkarussell Praterturm ist mit 117 Metern das höchste Kettenkarussell der Welt. Die Besucher „fliegen“ mit 60 km/h durch die Luft.

Gastronomie im Wurstelprater

Die Gastronomie im Wurstelprater setzt auf Tradition. Zum Beispiel gibt es bei Wiener Würstelständen lokale Wurstspezialitäten, oft bezeichnet mit urigen Eigennamen. Die Gasthäuser bieten in ihren Gastgärten Gerichte der österreichischen bodenständigen Küche an. In eleganteren Restaurants kann man exquisitere Speisen zu sich nehmen. Bekannte und typische Lokale sind die Meierei an der Prater Hauptallee, das Alte Jägerhaus, das Lusthaus im ehemaligen kaiserlichen Jagdpavillon und das wohl berühmteste Lokal im Prater: das Schweizerhaus mit seinen Stelzen (Eisbein, Haxn).

Vom Jagdrevier zum Actionpark

Der Prater, der heute aus dem Erholungsgebiet „Grüner Prater“ und dem Vergnügungspark „Wurstelprater“ besteht, wurde 1766 für alle Wienerinnen und Wiener durch Kaiser Joseph II. zugänglich gemacht. Zuvor war er als kaiserliches Jagdrevier und für Spaziergänge dem Adel vorbehalten. Zeitgleich genehmigte der Kaiser auch die Errichtung von Gastronomie-Ständen. Mit dem Bau der ersten Buden siedelten sich immer mehr Wirte, Kaffeesieder und Lebzelter an, gefolgt von der Errichtung von Schaukeln, Ringelspielen und Kegelbahnen. So entwickelte sich nach und nach der Vorläufer des heutigen Wurstelpraters.

Mit der Errichtung des Vergnügungsareals „Venedig in Wien“ im Jahre 1895, in dessen Mitte man zwei Jahre später das Wiener Riesenrad erbaute, entwickelte sich der Prater immer mehr zu einem Ort der Unterhaltung. Besonders Puppentheater, Kuriositätenkabinette sowie Schausteller- und Fahrgeschäfte fanden beim Publikum großen Anklang. 1928 folgte die Liliputbahn und 1933 die erste Geisterbahn der Welt.

5 Dinge, die man gesehen haben muss

  • das Wiener Riesenrad, Wahrzeichen und zweifellos die Hauptattraktion des Praters
  • das Kettenkarussell Praterturm. Mit 117 Metern ist es das höchste Kettenkarussell der Welt.
  • Madame Tussauds: Seit 2011 befindet sich die Wiener Filiale des berühmten Wachsmuseums Madam Tussauds im Prater. Dort bestaunen die Besucher internationale Stars und berühmte Österreicher wie Kaiserin Sisi, Falko, Sigmund Freud und Mozart.
  • die Wildalpenbahn: Eine erfrischende Fahrt über eine breite Wasserrinne bietet Spaß und so manches Mal auch Abkühlung für die ganze Familie.
  • die Looping-Bahn Boomerang: Actionfans fahren mit ihr nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts.

Facts and Figures Wurstelprater

  • Der Wurstelprater, wie man den Vergnügungspark inoffiziell nennt, verdankt seinen Namen einer Figur des Volkstheaters. Josef Anton Stranitzky kreierte „Hanswurst“.
  • In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts überschritt der Wurstelprater die Ausstellungsstraße nach Norden. Einige Vergnügungsbetriebe siedelten sich in der Venediger Au an, am prominentesten 1892 der Zirkus Busch. In den folgenden Jahrzehnten vergrößerte sich das Vergnügungsviertel Venediger Au auf eine 48.250 Quadratmeter große Fläche. Neben dem Zirkus Busch gab es Reitställe, Bierdepots und diverse Schaubuden.
  • Im Wurstelprater bestand um 1900 der vermutlich erste Themenpark der Welt, „Venedig in Wien“. Er bildete die Lagunenstadt auf der Kaiserwiese des Praters in kleinerem Format nach. Man schuf Wasserkanäle, gesäumt von Schaustellerbuden und anderen Vergnügungsmöglichkeiten. Jährlich zur Sommersaison kamen neue Attraktionen hinzu, wie auch das Riesenrad, heute eines der Wahrzeichen Wiens.
  • 1933 nahm man das Geisterschloss in Betrieb, eine der weltweit ältesten Geisterbahnen.
  • In der Blütezeit des Stummfilms in den 1920er-Jahren wurden österreichische und ausländische Produktionen in wahren „Filmpalästen“ gezeigt. Das größte Kino war das Busch-Kino, ein ehemaliger Zirkus, das nahezu 1.800 Besucher fasste.
  • Im Zuge der Schlacht um Wien wurde der Wurstelprater Anfang April 1945 nahezu vollständig zerstört. In den folgenden Jahren baute man ihn wieder auf, wobei der Teil in der Venediger Au nicht mehr einbezogen wurde.
  • Im Herbst 1948 drehte man im Prater wesentliche Teile des bald weltbekannten Spielfilms „Der dritte Mann“.
  • Im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft 2008 (das Ernst-Happel-Stadion, einer der Spielorte der EM, befindet sich im Prater) erhielt der Wurstelprater neben dem Riesenrad einen als Rondeau gestalteten Entreebereich, der den Namen Riesenradplatz erhielt. Um ihn wurden Gastronomiebetriebe, Infostände und Shops im Stil von „Wien um 1900“ angeordnet.
Wurstelprater 1020 Wien
info@praterwien.com
01/729 20 00
https://www.praterwien.com/startseite
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