Obwohl der Myrabach nur fünf Kilometer lang ist, hat er früher mehrere Mühlen betrieben. Heute kommen vor allem Wanderer, Familien und Touristen zu den Myrafällen, um die Natur zu genießen. Startpunkt für den Wanderweg Myrafälle ist der Parkplatz beim Myrateich. Dort wartet auch gleich das erste Highlight auf junge Besucher: ein Kletterparadies und ein liebevoll gestalteter Wasserspielplatz – Abenteuer-Floßfahrt inklusive. Weiter geht es an der Myrastubn vorbei, durch das Eingangsportal hindurch und über zahlreiche Treppen und Stege hinauf. Jeden Tag stürzen hier fünf Millionen Liter Wasser über die Felsstufen in die Tiefe.
Achtung: Wegen der teils steilen Treppen ist die Wander- und Wasserwelt Myrafälle nicht rollstuhl- oder kinderwagengerecht. Babys können den Ausflug in einer Babytrage miterleben. Der Hund darf auch mitkommen, wenn er an der Leine geführt wird. Im Winter haben die Myrafälle geschlossen.
Nach dem Aufstieg über Treppen und Stege kommt eine Abzweigung zum 664 Meter hohen Hausstein. Er gilt als Wahrzeichen von Muggendorf und zählt beim Ausflug zu den Myrafällen schon fast zum Pflichtprogramm. Von oben hat man freien Blick auf die Gemeinde, den Nordabstürzen des Schneebergs sowie die umliegenden Berge. Klettern Direttissima ist auf der 300 Meter breiten Südwand des Haussteins, einer der steilsten Wände Niederösterreichs, möglich. Das bedeutet, dass es einen direkten Aufstieg zum Gipfel gibt.
Unbedingt erkunden sollte man beim Ausflug zu den Myrafällen auch die Steinwandklamm in unmittelbarer Nähe. Über Treppen, Leitern und Stege geht es in 700 Meter Höhe. Zu den Must-sees der Klamm gehört das Türkenloch, eine rund 20 Meter lange Durchgangshöhle. Auf der anderen Seite dieser Höhle erwartet Wanderer der Ausblick auf den Schneeberg.
Entlang der Myrafälle und rund um den Hausstein begleiten elf Themenstationen mit Informationstafeln die Wanderer durch die beeindruckende Landschaft. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Kraft des Wassers – und wie diese zur Holzbearbeitung oder Stromerzeugung genutzt worden ist. Auch die Flora und Fauna ist Thema. Die Themenstationen beginnen beim alten E-Werk und führen entlang der Myra bis zum Stauweiher.
- die Myrafälle (gelber Wanderweg)
- die Aussicht vom Hausstein
- die Steinwandklamm und das Türkenloch (blauer Wanderweg)
- die elf Themenstationen
- den Wasserspielplatz mit Abenteuer-Floßfahrt für Kinder
- An der Myraluke entspringt die Myra aus dem Gebirge. Gespeist wird sie von einem unterirdischen See.
- Es gibt mehrere Sagen rund um die Myrafälle und den dazugehörigen See. Eine besagt, ein Mädchen namens Myra hielt sich für schöner als die heilige Maria. Daraufhin wurde sie von Gotteskräften in das Gebirge verbannt und ihre Tränen speisen den Myrabach.
- Bereits die Kelten nutzten den Hausstein als Schutzberg vor den im Tiefland ansässigen Römern.
- Im Mittelalter schützte eine Burgbefestigung auf dem Hausstein vor Feinden.
- Das Türkenloch hat seinen Namen von der Türkenbelagerung 1683. Einheimische sollen sich dort vor den Türken versteckt haben. Allerdings hat ein Lagerfeuer sie verraten. Die Belagerer fanden sie daraufhin, verschleppten, entführten und töteten sie. Archäologische Funde bestätigten die Geschehnisse.