Das Wiener Parlament direkt am Dr. Karl Renner-Ring ist nicht nur ein imposantes Bauwerk. Es ist auch jener Ort, der eine zentrale Rolle in der politischen Landschaft des Landes spielt. Interessierte können diverse Sitzungssäle, Büroräume, Bibliotheken und Archive sowie Multimedia-Spots besichtigen. Wer einen Besuch plant, darf sich auf allerhand Wissenswertes sowie viele Hintergrundinfos und Einblicke in die Arbeit des National- und Bundesrats freuen.
Ein echtes Highlight für Besucher des Parlaments ist das sogenannte Demokratikum. Es ist ein Besucherzentrum und ermöglicht über interaktive und audiovisuelle Installationen, die Geschichte der Demokratie bis in die heutige Zeit zu verfolgen, die Entwicklungen zu erleben und wichtige Persönlichkeiten kennenzulernen. Das Demokratikum ist dabei in drei Bereiche aufgeteilt. Bevor es losgeht, durchlaufen Gäste eine Passage, die ein eindrucksvolles 3D-Bild des gesamten Parlaments präsentiert.
Die erste Station, die Agora, beleuchtet geschichtliche Aspekte der Demokratie. Multimedial Inhalte und Mitmach-Stationen lassen tief in das Thema eintauchen. Anschließend geht es weiter Richtung Forum. Kinder und Erwachsene entdecken in diesem Bereich, wie Gesetze erlassen werden und wie sich das österreichische Volk direkt in die politische Gestaltung einbringen kann. Eine Besonderheit ist mit Sicherheit der Quiztisch, der Rätsel für Groß und Klein bereithält. Zuletzt geht es ins Auditorium, das Wissenswertes über Medien im Zusammenhang mit politischem Geschehen preisgibt.
Wer Informationen gerne direkt aus erster Hand erhält, bucht am besten eine exklusive Führung durch das Parlament. Gäste werden durch sämtliche Räumlichkeiten gebracht, mit allerlei Fakten versorgt und können Fragen stellen. Dabei sehen sie nicht nur, wo Politiker wirken, sondern erfahren auch, wie sie arbeiten. Egal, ob als Gruppe oder Einzelperson, sämtliche Führungen sind kostenlos, jedoch mit Voranmeldung buchbar.
Zur Auswahl stehen unter anderem eine Architektur-, eine Bibliotheksführung, eine speziell für Kinder aufbereitete Tour sowie Spezialrundgänge wie „Frauen in der Politik“. Das Wiener Parlament ist auch sehr auf Inklusion bedacht und bietet Runden in Gebärdensprache, Tastführungen oder auch in vereinfachter Sprache an. Rollstuhlfahrer können das Parlament barrierefrei erkunden.
Wer die österreichischen Politiker aus nächster Nähe bei der Arbeit beobachten möchte, kommt einfach zu Sitzungen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht sind. Nationalrats-, Bundesrats-, Bundesversammlungs- und Ausschusssitzungen können mitverfolgt werden. Interessierte nehmen auf der Galerie Platz und werden vorab von Mitarbeitenden über die Tagesordnung und die Diskussionspunkte aufgeklärt. Bevor man allerdings teilnehmen darf, muss man sich im Vorhinein online anmelden.
- das Parlament von außen
- das Demokratikum
- eine Sitzung des Bundes- oder Nationalrats
- die Räumlichkeiten bei einer der Themenführungen
- die Parlamentsbibliothek
- Das Wiener Parlament wurde von Theophil Hansen entworfen, einem renommierten dänischen Architekten aus dem 19. Jahrhundert.
- Das Gebäude präsentiert sich in einem klassizistischen Stil.
- Der Athenebrunnen vor dem Gebäude verweist auf die Gewaltentrennung. Pallas Athene in der Mitte des Brunnens verkörpert die Staatsweisheit. Neben ihr sitzen zwei allegorische Figuren, die Gesetzgebung und der Vollzug der Gesetze.
- Das Parlament wurde 1883 eröffnet und umfasst eine Fläche von rund 14.000 Quadratkilometern.
- Im 2. Weltkrieg wurde das Parlament schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte 1945 bis 1956.
- Im Jahr finden in etwa 280 Sitzungen im Parlament statt.