Ausflugsziele

Größte Windmühle Österreichs in Podersdorf

Die Windmühle in Podersdorf am See erzählt ein Stück Geschichte. Denn sie besteht bereits seit 1800 und ist voll funktionstüchtig. Bei einer Führung werden die Teilnehmer in die Geheimnisse des Mehl-Mahlens eingeweiht.
Die Windmühle in Podersdorf ist immer noch voll funktionstüchtig. © Shutterstock

Weil es im Seewinkel keine Wasserausläufe gibt, mit denen Wassermühlen betrieben werden können, setzte man schon vor rund 200 Jahren auf Windmühlen. Im Seewinkel gab es sieben davon. Heute ist nur noch eine vollständig erhaltene und öffentlich zugängliche übrig – die Windmühle in Podersdorf. Auch wenn dort heute kein Mehl mehr gemahlen wird, läuft sie immer noch wie geschmiert.

Da die Windmühle in Podersdorf zur letzten ihrer Art gehört, steht sie seit 1975 unter Denkmalschutz. Gemeinsam mit dem Leuchtturm und dem Neusiedler See ist sie eines der Aushängeschilder der Gemeinde Podersdorf.

Geschichte in jedem Stein

Die Windmühle wurde vermutlich um 1800 von der Familie Lentsch erbaut und ist heute noch in deren Besitz. Erstmals wurde sie im Jahr 1820 in einem Schriftstück des Klosters Heiligenkreuz erwähnt. Für den Bau des 14 Meter hohen Gebäudes kamen vor allem regionale Materialien zum Einsatz. Das Mauerwerk aus Kalk-Sandstein stammt aus dem Römersteinbruch in St. Magarethen. Das Dach besteht aus in Podersdorf gebrannten Lehmziegeln.

Wie mahlen Windmühlen?

Zahnräder, Kammräder und Wellen bringen den Mechanismus in der Mühle in Gang. Bei ausreichend Wind drehen die Fluder (Windmühlenflügel) das Kammrad im Inneren an. Mittels einzuhängenden Holztüren, auch Holzklappen genannt, konnten Müller den Winddruck auf die Flügel regulieren. Die Windmühle in Podersdorf hat vier Böden: den Antriebs-, den Mahl-, den Schütt- und den Einstellboden.

Von oben nach unten

Bei einer Führung für die ganze Familie kann man die Arbeit der früheren Müller hautnah miterleben. Zu sehen gibt es alle vier Ebenen der Mühle. Los geht es mit dem Antriebsboden im obersten Stock, dessen Kammrad und Zahnräder den Mahlboden einen Stock tiefer in Gang setzen. Im Mahlboden wird das Getreide zwischen Mühlsteinen zu Mehl und Schrot zerrieben. Über Abfüllschächte gelangt das zerkleinerte Getreide in Jutesäcke im Schüttboden. Die letzte Station der Führung ist der Einstellboden im Erdgeschoß. Dort können mehrere Arbeitsabläufe justiert werden, zum Beispiel die ins Mahlwerk einlaufende Kornmenge.

Achtung: Die Führungen finden Montag bis Samstag täglich statt, allerdings nicht während der Wintermonate.

5 Dinge, die man gesehen haben muss
  • Fluder
  • Antriebsboden
  • Schüttboden
  • Mahlboden
  • Einstellboden
Facts and Figures Windmühle in Podersdorf
  • Die Windmühle in Podersdorf ist eine sogenannte Bockwindmühle.
  • Früheste Erwähnungen dieses Bautyps gehen auf das elfte Jahrhundert zurück.
  • Bei hölzernen Bockwindmühlen dreht sich das ganze Gebäude. Bei der gemauerten Form der Windmühle in Podersdorf bewegt sich nur der obere Bau. Das ganze Gebäude steht auf einem einzigen Pfahl.
  • Während des Zweiten Weltkriegs dachten die Alliierten fälschlicherweise, die Windmühle werde als Waffenlager benutzt. Sie bombardierten sie und zerstörten Dach und Flügel. 1955 fand der Wiederaufbau statt.
  • Die Mauerstärke der Mühle beträgt einen Meter.
  • Seit 2001 gibt es den Verein „Windmühle Podersdorf am See“. Dieser bietet die Führungen in der Windmühle an. Die Einnahmen finanzieren den Erhalt und die Restaurierung des Bauwerks.
Öffnungszeiten & Preise:
Windmühle in Podersdorf
7141 Podersdorf am See
Mühlstraße 24d
+43/2177/22 86
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