Betritt man das Heeresgeschichtliche Museum, kommt man direkt in die Feldherrenhalle. Dort macht man einen Sprung durch die Zeit. Denn dieser prunkvolle Raum ist mit Unmengen an Statuen ausgestattet. Wunderschöne Figuren stellen historisch bekannte Menschen dar. Wie zum Beispiel Maria-Theresia oder Kaiser Franz Joseph. Die Decke des Saals ist mit goldenen Malereien verziert, die eine besondere Atmosphäre schaffen.
Diktatur und Republik
Ein weiteres Highlight ist mit Sicherheit das von der Decke hängende Flugzeug. Ein Blick nach oben lohnt sich also nicht nur wegen der Architektur. Der altmodische Flieger zeigt die damalige Technologie und den Fortschritt, den die Menschheit erreicht hat. Außerdem wird der Heißluftballon „Intrèpide“ präsentiert. Dieser stellt einen von sechs Beobachtungsballons dar, die von der kaiserlichen Armee 1796 erbeutet wurden. Sehenswert sind auch die Militärausrüstungen aus Kriegszeiten.
Die Brutalität früherer Kriege wird in einem eigenen Raum veranschaulicht. Man bekommt originale Waffen und auch Ritterausrüstungen zu sehen. Den Saal selbst schmücken viele Wappen, die sich an der Decke befinden. Weiters wird Kaiserin Maria-Theresia ein eigener Raum gewidmet. In diesem hängen Bilder von ihr und ihrem Vater, Kaiser Franz Joseph I. Das Heeresgeschichtliche Museum stellt originale Skulpturen von ihnen bereit. Zu dieser Epoche gehört ein weiteres Highlight des Heeresgeschichtlichen Museums: die Waffen der Kaiserfamilie.
Neben der Historie der Habsburger findet man in einem dunkel gehaltenen Saal im Heeresgeschichtlichem Museum eine sehenswerte Ausstellung über den Ersten Weltkrieg. Viele Artefakte aus der grausamen Zeit erinnern an ein düsteres Kapitel europäischer Geschichte. Dabei bekommen Besucher nicht nur Eindrücke von der Front, sondern auch vom Leben der Zivilbevölkerung. Während Soldaten im Krieg kämpften, waren Kinder und Frauen meist zu Hause. Genauso wie heute wurde dem Nachwuchs oft aus Kinderbüchern vorgelesen. Diese sind hinter Vitrinen zu betrachten. Ebenfalls sehenswert sind die ausgestellten, realistischen Gemälde. Anschaulich wird der Kriegsverlauf durch eine Landkarte von Europa. An den Wänden werden mitfühlende Zitate von Soldaten oder Opfern projiziert. Durch diese kann man sich in die furchtbare Zeit der Zerstörung hineinversetzen.
Einen Raum weiter zeigt das Heeresgeschichtliche Museum das Auto von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau vom Attentat von Sarajevo 1914. Besonders beeindruckend: Die mit Schüssen durchlöcherte Weste des Erzherzogs. Kaum zu glauben, aber Österreich war damals eine starke Seemacht. Das militärhistorische Museum widmet diesen Teil der Geschichte einen eigenen Raum. Eine Besonderheit sind die Nachbildungen der Schiffe. Steigt man auf eine erhöhte Plattform, kann man sich wie ein echter Seefahrer fühlen. Denn dort befindet sich ein Steuerrad. Während man dieses dreht, kann man die ganze Halle von oben betrachten.
Die Ruhmeshalle
Weiter hoch hinaus geht es, wenn man die Stiegen hinauf in den ersten Stock geht. Dort sieht man zunächst die Ruhmeshalle. Diese ist dekoriert mit prunkvollen Ornamenten und Statuen. Zu den Highlights gehören die Fresken von Karl von Blaas. Jedes der Gemälde des Künstlers stellt eine Situation oder Emotion im Krieg dar. Beispielsweise verdeutlicht eine Malerei Tapferkeit, eine andere wiederum drückt Macht aus. Architektonisch besitzt die Halle bewundernswerte Fenster. Apropos Architektur: Den modernsten Teil des ganzen Museums bekommt man zu Gesicht, wenn man den Saal der Revolution betritt. Dort befinden sich viele Verträge wie beispielsweise die Pillersdorffische Verfassung.
Digitalausstellung
Keine Lust das Haus zu verlassen? Kein Problem! Das Heeresgeschichtliche Museum bietet Besuchern eine „360°-Grad-Tour“ über 400 Jahre Militärgeschichte Österreichs. Die virtuelle Führung durch das Museum kann bequem vom Sofa aus gemacht werden – ohne jegliche Kosten. Mit einem einfachen Klicken kann man zwischen Stockwerken und Hallen wechseln.
5 Dinge, die man gesehen haben muss
- die Panzer und Artillerien
- das hängende, historische Luftfahrzeug
- Kinderbücher und Kinderspielzeuge aus der Kriegszeit
- originale Artefakte aus dem Ersten Weltkrieg
- das Auto vom Attentat von Sarajevo
Facts and Figures Heeresgeschichtliches Museum
- Baubeginn des Heeresgeschichtlichen Museums war am 15. April 1850.
- Das Gebäude wurde von zwei Architekten geplant: Ludwig Förster und Theophil Hansen.
- Erstmalig wurde das Museum 1891 eröffnet.
- Die Wiedereröffnung fand 1955 satt.
- Das Heeresgeschichtliche Museum widmet sich der Zeit zwischen 1938 bis 1955.
- Die Geschichte der Habsburger wird im ältesten Museumsbau veranschaulicht.