König- bis kaiserlich wird es in der Wiener Hofburg: Mit dem Kombiticket bekommen Besucher gleich drei interessante Museen auf einmal geboten. Dazu gehören die Silberkammer, das Sisi Museum und die Kaiserappartements. Einzeln können die Museen nicht besucht werden.
Der Eingang befindet sich in der Hofburg unter der Michaelerkuppel. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, ist am besten, die Tickets bereits vorab zu kaufen. Inkludiert ist ein Audioguide in 13 Sprachen für alle drei Ausstellungen. Dadurch bekommt man einen noch tieferen Einblick in die Geschichte und erfährt interessante historische Fakten.
Bei „Sisi“ handelt es sich übrigens nicht um einen Schreibfehler: In ihrer Kindheit bekam Elisabeth den Kosenamen „Lisi“. Daraus entstand später „Sisi“. Erst durch die Romy-Schneider-Filme wurde die Schreibvariante „Sissi“ bekannt. Im Sisi Museum erhalten die Besucher spannende Infos über die historische Figur hinter dem Mythos der romantisch verklärten Filmgeschichte. So erfährt man beim Rundgang zum Beispiel einiges über Sisis Leben als Mutter, Dichterin und Reisende. Am liebsten reiste Sisi allein – und undercover. Ihre Friseurin Fanny fungierte als ihre Doppelgängerin, wenn sie im Ausland unterwegs war.
Dass so viel über das Leben der Kaiserin bekannt ist, haben wir mitunter Tagebüchern zu verdanken, die man im Museum unter die Lupe nehmen kann. Zu den Ausstellungsobjekten zählen unter anderem auch Porträts aus unterschiedlichen Lebensabschnitten, eine Replik ihres Polterabendkleids, originale Kleidungsstücke und ihre Totenmaske.
Nach dem Sisi Museum folgen die Kaiserappartements. Dort wandeln Besucher auf den Spuren des kaiserlichen Ehepaares. Die neun Arbeits-, Wohn- und Empfangsräume sind historisch-authentisch ausgestattet. Zu den Wohnräumen, die man besichtigen kann, gehören Schlaf-, Turn- und Toilettenzimmer. Der ungewöhnliche Stil der Kaiserin zeigt sich zum Beispiel darin, dass das Bett inmitten des Raumes stand. Nicht zu vergessen ist natürlich das Toilettenzimmer. Dort frisierte ihre Friseurin Sisi täglich zwei Stunden lang, während ihr der Griechisch-Lehrer vorlas oder ihre Hausaufgaben korrigierte.
Wer noch mehr über die königliche Hoheit erfahren möchte, kann das Kombiticket für die Hofburg, das Schloss Schönbrunn und das Hofmobiliendepot buchen.
Achtung! Die Silberkammer ist seit 1. April 2023 aufgrund von Umbauarbeiten und Erweiterungen geschlossen!
In der Silberkammer blitzt und glänzt es nur so. Zu sehen sind das Hofsilber und die Tafelkammer aus der Habsburgermonarchie, etwa der Mailänder Tafelaufsatz mit einer Länge von 30 Metern. Außerdem ist die legendäre Kaiserserviette ausgestellt. Warum sie legendär ist? Nun, sie ist sozusagen das Staatsgeheimnis Nummer eins. Denn nur zwei Frauen auf der ganzen Welt kennen die Falttechnik der ein Quadratmeter großen Serviette aus feinstem Damast. Das Wissen darüber, wie man den Stoff in die Form einer liegenden Lilie bringt, wird nur mündlich weitergegeben. Älteste Erwähnungen gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Erstmals abgebildet ist die Kaiserserviette auf einem Aquarell aus dem Jahr 1826, auf dem Kaiser Franz I. zu sehen ist. Die ältesten erhaltenen Servietten stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Jene Kaiserservietten, die heute noch verwendet werden, stammen aus dem Jahr 1996. Sie kommen ausschließlich für Staatsbankette im Zeremoniensaal der Hofburg und im Oberen Belvedere zum Einsatz. Traditionell wird in der Kaiserserviette auf der linken Seite ein Semmerl und auf der rechten Seite ein Salzstangerl serviert.
- die Kaiserserviette
- die Replik des Polterabendkleids der Kaiserin
- die Totenmaske
- die Tagebücher der Kaiserin
- das Bett der Kaiserin in den Kaiserappartements
- Sisi wurde 1837 in München geboren.
- Sisi sprach fließend Ungarisch und nutzte es als eine Art „Geheimsprache“ in Gesprächen mit ihren Hofdamen und sogar mit dem Kaiser.
- Entgegen vieler Gerüchte sollte sie von Anfang an die Frau von ihrem Cousin Kaiser Franz Joseph I. werden. Ihre Schwester wurde nie in Betracht gezogen.
- Sisi war sport- und magersüchtig. Bei einer Körpergröße von 1,72 Metern wog sie 50 Kilo. Ihre Wespentaille betrug 42 Zentimeter. Milch-, Ei- oder Orangendiäten standen an der Tagesordnung.
- Bis zu acht Stunden täglich saß die Kaiserin im Sattel. Heute wäre sie Spitzensportlerin.
- Die Kaiserin rauchte viel. Aufgrund der Verfärbung und da sie früh Zähne verlor, sah man sie selten lächeln.
- Das Waschen ihrer Haarpracht dauerte meist einen ganzen Tag und fand alle drei Wochen statt. Das Shampoo bestand aus Eigelb und Parfum. Ausgefallene Haare musste die Friseurin zählen.
- Sisi hatte vier Kinder. Die zwei Jahre alte Sophie starb an Durchfall.
- Die Kaiserin hatte gleich mehrere Tattoos. Mit 51 Jahren ließ sie sich einen Anker in einer Hafenkneipe auf die Schulter stechen. Außerdem ließ sie sich von einem Japaner einen Adler am Steiß tätowieren.
- Sisi war Hobby-Schriftstellerin. Ihre Gedichte kann man als Buch erwerben. Sisis Lieblingsdichter war Heinrich Heine.
- Eine Legende besagt, eine Wahrsagerin prophezeite ihr den Tod durch Eisen bereits Jahre zuvor.