Im Wiener Haus des Meeres tut sich ständig etwas Neues: Im März 2022 hat die Australien-Erlebniswelt im neunten Stock eröffnet. Beim Rundgang geht es vorbei an Sittichen und frei laufenden Beuteltieren, darunter auch Woylies. Letztere zählen mit nur 30 Zentimeter Körperlänge zu den kleinsten Känguru-Arten weltweit. Vor allem sind im Haus des Meeres aber Wasserbewohner zu sehen. Seit September 2021 etwa tummeln sich mehr als 1.000 Fische wie Putzerlippfische, Riffbarsche, Doktorfische, Rochen und Riffhaie im 360°-Haibecken im 7. Stock. Das mit 120 Quadratmetern Fläche größte Becken kann umrundet werden und ist ein „Nur-Glas-Aquarium“. Es gewährt Einblicke wie bei einem Tauchgang.
Im Erdgeschoß kann man einen zehn Meter langen Atlantik-Tunnel durchwandern. Eine Röhre führt durch ein 500.000-Liter-Becken, das die Fischwelt des Atlantiks beheimatet. Das Erlebnis-Aquarium „Brandungsriff“ erlaubt Kindern, durch die im Aquariumboden eingebauten „Taucherhelme“ die Welt der tropischen Fische zu erleben. In einer künstlichen Tropfsteinhöhlen-Grotte sind mehr als 100 nachtaktive Tiere und Höhlenbewohner zu beobachten: giftige Riesen-Tausendfüßer, Geißelspinnen und Kampfgrillen, Höhlenfische ohne Augen und unter UV-Licht geisterhaft leuchtende Skorpione.
Ein 2020 fertiggestellter riesiger Zubau ist die neue Heimat von flauschigen Kattas und Lemuren. Besucher können mit den süßen Äffchen sogar auf Tuchfühlung gehen. Diese Madagaskar-Zone, die über einen Innen- und einen Außenbereich verfügt, ist auch Heimat eines Feinstreifenmungos, einer Riesenschildkröte und dreier Komodowarane. Im Tropenhaus und im Krokipark – beides ein Glaszubau in 20 Metern Höhe – fliegen Vögel und laufen Affen herum. In der Terrarienabteilung sind Gift- sowie Riesenschlangen, Echsen, Blattschneiderameisen und Vogelspinnen zu bestaunen.
Besonderes wartet auch ganz oben auf dem Dach des ehemaligen Flakturms: Im Restaurant und Café im 11. Stock genießt man einen Rundumblick über Wien. Eine weitere Attraktion ist der Panoramablick auf das Häusermeer der Stadt Wien von der Terrasse im 9. Stock. Sportliche Besucher können auch die 192 Stufen der Turmstiege, die im Außenbereich angebracht ist, erklimmen.
- die Vielfalt an Aquarien, Terrarien und Gehegen mit ihren Bewohnern
- eine der Live-Fütterungen bei Haien, Piranhas, Krokodilen oder Reptilien
- das wöchentlich stattfindende Hai-Tauchen, auch „Puppi“-Tauchen genannt
- die Mikroskop-Show „Mikro-Meer“, bei der Quallenbabys, Seesternaugen, giftgefüllte Wurmstacheln oder einäugige Cyclopenkrebse genau betrachtet werden
- die Präparate-Show „Natur begreifen“ mit Präparaten von Haien, Schildkröten und mehr
- Das Haus des Meeres zeigt auf über 5.000 Quadratmetern Fläche mehr als 10.000 Tiere.
- Eine Besonderheit des Indoor-Zoos ist sein Standort: ein ehemaliger Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg. Bis 1965 adaptierte man die ersten eineinhalb Stockwerke des Gebäudes und richtete 40 Schaubecken ein. In den folgenden Jahrzehnten hat man nacheinander weitere Stockwerke erschlossen, die Haustechnik erneuert und den Tierbestand erweitert.
- Am 23. Jänner 1997 wurde nach zwei Jahren Bauzeit das neue Hai- und Schildkrötenbecken eröffnet. Damals war es eines der größten Seewasseraquarien in Europa. Die Erweiterung des Vivariums, das Tropenhaus an der Westfassade, kann man seit September 2000 besichtigen. Darin leben frei fliegende Vögel, Flughunde, frei laufende Weißbüschelaffen, Schildkröten und viele mehr.
- Im September 2015 erfolgte der Spatenstich für den „Atlantik-Tunnel“, ein großes Becken mit mehr als einer halben Million Liter Salzwasser. Die Besucher können in einer fast 15 Meter langen, frei im Wasser hängenden Glasröhre mit mehr als 15 Tonnen Eigengewicht durch das Aquarium „tauchen“.
- 2019 wurde im Haus des Meeres eine neue Tierart entdeckt: Heteromysis domusmaris, eine Schwebegarnele mit großen Augen, ist wahrscheinlich mit Steinen aus dem Korallendreieck des Pazifiks mitgekommen.