Draußen ist es längst dunkel, der Laptop ist das einzige Licht im Raum und schon regt sich wieder die Sehnsucht nach Sonne, Weite und einem Tapetenwechsel. Während die ersten Frühbucher längst Nägel mit Köpfen machen, beginnt für alle anderen jetzt die schönste Phase: die Reiseplanung. Wer 2026 neue Ziele entdecken oder einfach mal etwas ganz anderes ausprobieren möchte, darf sich freuen. Denn die Trends fürs nächste Jahr führen an Orte, die so vielfältig sind wie die Reisenden selbst.
Die großen Reiseportale und Magazine, allen voran Lonely Planet, flankiert von weiteren internationalen Trendsettern der Branche, haben ihre Favoriten für das neue Jahr gekürt. schauvorbei.at hat sich durch Empfehlungen, Rankings und Geheimtipps gestöbert und präsentiert die schönsten und spannendsten Orte für das nächste Jahr.

Wer auf der Suche nach einem Reiseziel ist, das Herz und Entdeckergeist gleichermaßen berührt, wird in Peru fündig. Dieses Land bündelt alle Sehnsüchte: antike Ruinen, vibrierende Städte, gigantische Natur‑Kulissen und eine Küche, die sich sehen lassen kann. Beginnen wir im Herzen der Anden und zwar in der Ruinenstadt Machu Picchu. Die legendäre Inkastadt liegt versteckt auf einem Hochplateau zwischen grünen Gipfeln, so abgelegen, dass man sie nur zu Fuß oder mit dem Zug erreicht. Viele entscheiden sich für den klassischen Inka-Trail, eine mehrtägige Wanderung über antike Steinpfade durch Nebelwald, mit dem Ziel im Morgengrauen durch das Sonnentor zu treten. In der Hauptstadt Lima schlagen Foodies Purzelbäume – zurecht. Hier gibt es Ceviche (roher Fisch, der in Limettensaft mariniert und mit roten Zwiebeln, Koriander, Süßkartoffel und Mais serviert wird) oder die Nikkei-Küche, eine Fusion aus japanischer und peruanischer Kochkunst.
Auch das koloniale Stadtzentrum von Cusco mit seinen Kopfsteinpflastergassen ist ein Schmelztiegel von Inka‑ und Spanischer Ära und wird immer trendiger unter den Urlaubsdestinationen. Die Natur ist in Peru ebenso allgegenwärtig: Hoch hinaus geht’s in den Anden, wo Tierfans Kommodore und Chincillas entdecken können, ordentlich bergab geht’s im atemberaubenden Colca Canyon und weiter südlich finden Ruhesuchenende den beinahe ehrfürchtigen Titicacasee‑See auf rund 3.800 Metern Höhe.

Für alle, die sich nach Karibik, Palmen, Sand und einem Gefühl von Urlaub mit Stil sehnen, sollte die Insel Barbados auf der Liste stehen. Klar, weiße Strände und türkisfarbenes Wasser sind ohnehin schon Träume vieler Reisender, aber Barbados hebt das Erlebnis noch eine Stufe höher. In der Carlisle Bay, nahe der Hauptstadt Bridgetown, lässt sich der Alltag buchstäblich wegspülen. Das Meer rauscht leise, das Wasser schimmert kristallklar und die Bedingungen sind ideal zum Schnorcheln, Schwimmen oder einfach nur zum Entspannen. Doch es ist nicht nur das Strandbild: Wer sich unter die Oberfläche wagt, wortwörtlich, findet in der Harrison’s Cave ein echtes Naturwunder: Eine Tropfsteinhöhle mit glitzernden Kristallformationen, unterirdischen Wasserläufen und spektakulären Hallen, die man per Elektrobahn erkunden kann. Zusätzlich zieht das exzellente Nightlife von Hauptstadt Bridgetown junges Publikum an. Und natürlich darf ein Rum‑Tasting nicht fehlen, Barbados ist schließlich bekannt für seinen Rum, aber auch seine BBQ‑Kultur. Paare bekommen hier Romantik pur: Sonnenuntergänge, Schildkröten, Kolibris, tropische Flora – all das in einer Inselwelt, die gleichzeitig exklusiv und herzlich ist.

Unser nächster Reisetipp ist die ideale Destination für einen ausgiebigen Roadtrip: Kanada vereint unberührte Natur, urbane Lebenslust, Bergpanoramen und Küstenabenteuer wie kaum ein anderes Land. Stellen Sie sich vor: Morgens durch den Nebel im Banff National Park in den Rocky Mountains oder dem Glacier National Park in British Columbia wandern, nachmittags durch die Street‑Food‑ und Galerienviertel von Vancouver schlendern, abends den Tag mit Craft‑Beer und Hafenblick ausklingen lassen – klingt nach einem Abenteuer, oder? Für Natur‑ und Tierfans wartet zusätzlich etwas Besonderes: Auf der Inselwelt um Vancouver Island oder in entlegeneren Küstenabschnitten kann man Orca‑Wale beobachten, Meeresotter sehen und allerhand Wildnis erleben. Ein weiterer großartiger Aspekt: Der Mix aus Aktivurlaub und Komfort. Ob Rundfahrt durch die Rocky Mountains, Höhenluft und Panoramen, oder ein städtischer Aufenthalt mit Kunst, Kulinarik und hochwertigem Shopping – Kanada bietet beides. Der Begriff „Coolcation“ (die coole Auszeit) trifft hier jedenfalls genau ins Schwarze.

Kaum ein Reiseziel verbindet die zwei scheinbar gegensätzlichen Welten von Zukunft und Tradition so gut wie Japan. In der Metropole Tokio rauscht man durch das pulsierende Leben mit Neonlichtern und avantgardistische Architektur. Abseits der berühmten Stadtteile Shibuya und Shinjuku entdeckt man in Tokio auch ruhige Rückzugsorte: etwa den Meiji-Schrein, die gepflegten Gärten des Hamarikyu-Parks oder den traditionsreichen Tempelbezirk Asakusa mit dem berühmten Sensō-ji. Nördlich der Hauptstadt liegt Nikkō, eine Stadt, die für viele noch ein Geheimtipp ist. Umgeben von dichten Zedernwäldern befindet sich hier einer der größten Kulturschätze Japans: der prunkvolle Tōshō-gū-Schrein, der dem legendären Shōgun Tokugawa Ieyasu gewidmet ist. Nebenan lohnt sich ein Spaziergang hinauf zu den Kegon-Wasserfällen, die über 90 Meter in die Tiefe stürzen.
Und dann gibt es natürlich noch die tropische Inselkette ganz im Süden: Okinawa. Hier finden Urlauber kristallklares Wasser, Korallenriffe und jede Menge Aktivitäten wie zum Beispiel eine Schnorchel-Safari bei den Kerama Islands. Und selbstverständlich darf der Klassiker Mount Fuji nicht fehlen. Rund um den Berg kann man ihn aktiv oder ganz ruhig zu erleben. Beliebt ist das Gebiet der Fünf Fuji-Seen, besonders der Kawaguchi-See, der bei klarem Wetter den Vulkan in perfekter Spiegelung zeigt. Aktive können den Gipfel auf den offiziellen Routen wie dem Yoshida Trail (geöffnet im Sommer) erklimmen.

Paradies? Ein großes Wort. Doch wenn ein Reiseziel es verdient, dann ist es dieses: Die Seychellen. Über 100 Inseln im Indischen Ozean bilden einen Archipel, der nicht nur für Flitterwochen-Träumer attraktiv ist. Sie bieten nämlich auch Urwälder, Unterwasserwelten, Granitgipfeln und puderzuckerweiße Strände. Die Hauptinsel Mahé empfängt Reisende mit üppiger, tropischer Vegetation. Hier liegt der Morne Seychellois Nationalpark, ein sattgrüner Regenwald mit seltenen Vogelarten, verschlungenen Wanderwegen und atemberaubenden Aussichtspunkten. Im Kontrast dazu steht Victoria, eine der kleinsten Hauptstädte der Welt, charmant kolonial, mit farbenfrohem Markt und kreolischem Flair.
Nicht minder eindrucksvoll ist die Insel Praslin, Heimat des weltberühmten Vallée de Mai, einem märchenhaften Wald, in dem die legendäre Coco-de-Mer-Palme wächst. Mit Anse Lazio erwartet Reisende ein Strand, der oft als einer der schönsten des Indischen Ozeans bezeichnet wird. Außerdem können Tierliebhaber Riesenschildkröten, die auf Inseln wie Curieuse oder La Digue zuhause sind, beobachten. Überhaupt lohnt sich Inselhüpfen, etwa per Fähre oder Katamaran. Gut zu wissen: Zwischen Mai und September herrschen ideale Bedingungen.

Sonne, Strand und Meer und das alles in Europa? Ja, bitte. Was auf den ersten Blick wie „nur ein Strandurlaub“ aussieht, entpuppt sich schnell als kleine Welt für sich: Sardinien ist rau, wild und wunderschön. Allen voran kommt natürlich das Meer: Cala Goloritzé, ein Strand an der Ostküste, wurde nicht ohne Grund 2025 zum schönsten Strand der Welt gekürt. Dieser abgeschiedener Kieseltraum mit Felsen ist nur zu Fuß oder per Boot erreichbar. Etwas ruhiger wird es an Stränden wie Berchida, in der Bucht von Ogliastra oder entlang der Küste der Provinz Oristano. Auch das Innere der Insel überrascht: Hier stößt man auf sogenannte Nuraghen – geheimnisvolle, turmartige Steinbauten, die aus der Bonnanaro-Kultur stammen und ausschließlich auf Sardinien vorkommen.
Und dann wären da noch die berühmten weißen Esel, die wilden Gebirge der Barbagia, duftende Macchia und kleine Dörfer, in denen Zeit ein wenig langsamer vergeht. Sardinien erlebt man am intensivsten auf vier Rädern, am besten entlang der Costa Smeralda. Stopps an Orten wie San Pantaleo, Santa Teresa Gallura oder Castelsardo sind unbedingt einzuplanen. Apropos: Die sardische Kulinarik lebt von Einfachheit mit Geschmack – Feinschmecker können sich auf hausgemachte Pasta wie Culurgiones, frischen Fisch, Pecorino und Cannonau-Rotwein freuen.

Zwischen London und Bath gelegen, erstreckt sich eine Region, die aussieht, als wäre man in einer Romanverfilmung gelandet: Die Cotswolds – sanfte Hügel, blühende Gärten, krumme Steinmauern und Dörfer, die seit Jahrhunderten kaum verändert wirken. „Slow Travel“ wird hier ganz wörtlich genommen: Wer sich Zeit für eine Teepause nimmt, versteht schnell, warum diese Gegend so viele Fans hat. Orte wie Bibury, mit seiner legendären Arlington Row, Broadway, das „Juwel“ der Cotswolds, oder Winchcombe, bieten ein England-Erlebnis der Sonderklasse. Beim Spaziergang durch diese Landschaft fühlt man sich plötzlich wie mitten in einem Harry-Potter-Film, einer Jane-Austen-Verfilmung oder direkt auf dem Set von Bridgerton. Besonders magisch wird’s in Castle Combe, das oft als „schönstes Dorf Englands“ bezeichnet wird. Auch kulturell hat die Region so einiges zu bieten: Stratford-upon-Avon, Geburts- und Sterbeort von William Shakespeare, liegt am Rand der Cotswolds – ein Muss für Literaturfreunde.

Bergfexe aufgepasst! In den Dolomiten, dem UNESCO-Weltnaturerbe im Norden Italiens, findet man zwischen schroffen Gipfeln und weiten Almen wirklich alles von urigen Berghütten bis zu stylischen Designhotels. Der perfekte Einstiegspunkt ist die Seiser Alm, Europas größte Hochalm. Eingerahmt in der Bergidylle, finden Naturfreunde hier weite Wiesen, durchzogen von Spazier- und Wanderpfaden. Besonders im Frühling zeigt sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite. Kein Besuch in den Dolomiten gibt es allerdings ohne das berühmteste Fotomotiv der Region: der Pragser Wildsee. Frühaufsteher haben bei diesem Ziel die beste Chance sich eines der traditionellen Holzruderboote sichern und während des Sonnenaufgangs über den See gleiten.
Für Sportliche und Fotografen sind die Drei Zinnen ein absolutes Highlight. Diese Felsformation ist das Wahrzeichen der Dolomiten und über gut ausgebaute Wanderwege erreichbar. Noch alpiner wird es in den benachbarten Regionen rund um Cortina d’Ampezzo oder Alta Badia, wo Sportbegeisterte anspruchsvollere Touren, Klettersteige und Höhenwege finden und im Winter auf bestens präparierten Pisten ihre Spuren in den Schnee ziehen können.. Die Dolomiten können aber auch gemütlich: Besonders bei Familien wird der Urlaub am Bauernhof immer beliebter. Viele Höfe bieten heute liebevoll renovierte Zimmer, regionales Frühstück, Streicheltiere und geführte Naturerlebnisse.

Für unser letztes, aber keineswegs weniger reizvolles, Reiseziel werfen wir einen Blick in den sonnigen Süden – genauer gesagt an die Costa de la Luz, in die spanische Hafenstadt Cádiz. Die Altstadt liegt auf einer Landzunge, umgeben vom Atlantik, mit engen Gassen, weißen Fassaden, flatternden Wäscheleinen und dem Duft von Salz und Tapas in der Luft. Mittelpunkt ist die Kathedrale von Cádiz, deren goldene Kuppel aus fast jeder Gasse hervorschimmert. Wer die Treppen des Glockenturms erklimmt, wird mit einem 360°-Blick über Stadt und Meer belohnt. Gleich ums Eck liegt der Mercado Central, wo Fischstände mit fangfrischem Thunfisch und Garnelen, Oliven in allen Varianten oder iberischer Schinken beigestern. Etwas höher hinaus geht es im Torre Tavira, einem alten Wachturm, von dem aus man das wellige Dächermeer der Stadt überblickt. Tipp für 2026: Cádiz lässt sich wunderbar mit einer Rundreise durch Andalusien verbinden, etwa in Kombination mit Sevilla, Jerez de la Frontera oder einem Roadtrip entlang der Atlantikküste. Wer den Tag in Cádiz ruhig ausklingen lassen möchte, findet an La Caleta genau den richtigen Ort: Bei Sonnenuntergang verwandelt sich der kleine Stadtstrand in ein fast schon filmreifes Bild.

