Story

Reise nach bella Italia: Dolce Vita am Gardasee

Der Gardasee erfüllt nahezu klischeehaft die Sehnsucht nach Italien mit seiner malerischen Kulisse aus Oliven, Zitronen, Wein und blauem Wasser. Zu den Höhepunkten gehört auch eine Schifffahrt, bei der Orte wie Malcesine oder Punta San Vigilio von der Wasserseite aus bestaunt werden können. Werden sehenswerte Uferorte des Sees besucht, erschließt sich die ganze Vielfalt der italienischen Kultur und Natur, ergänzt durch historische Städtchen wie Bardolino und Lazise mit ihren engen Gassen und malerischen Piazzas.
Panorama der sandfarbenen Fassaden von Limone sul Garda am türkisblauen Wasser des Gardasees
Limone sul Garda zählt zu den schönsten Fleckchen am See. Die barocke Pfarrkirche von San Benedetto thront wie ein Leuchtturm über der Stadt. © Getty Images
Oliven, Zitronen und Wein. Dazu blaues Wasser, kitschig schöne Städtchen und Palmen am Strand. Der Gardasee erfüllt nahezu klischeehaft die Sehnsucht nach Italien.

Die Faszination von Sehnsuchtsorten wie dem Gardasee hat stets viele Ursachen. Fest verankerte Klischees gehören zweifelsohne auch dazu. Wer etwa von tropischen Paradiesstränden träumt, denkt oft an die Malediven. Wildnis ruft Bilder von Safaris in Afrika vor das innere Auge. Und ein perfekter Bergwinter jene vom Arlberg oder den Schweizer Gipfelwelten.

Und was löst sofort Assoziationen an Bella Italia aus? Natürlich wenn Adriano Celentano’s „Azzurro“ erklingt oder der Duft von Pinien in der Luft liegt – wie auf Schritt und Tritt am Gardasee. Schon in der ersten Stunde am Lacus Benacus, wie ihn die Römer nannten, verwirklichen sich die typischen Charakteristika eines Sommerurlaubs im Süden. 

Der Gardasee ist ein klassischer Sehnsuchtsort aller Italiensüchtigen. Und damit bin ich nicht alleine. Doch auch die Heerscharen an mittel- und nordeuropäischen Urlaubern ringsherum können daran nichts ändern. Zu beliebt ist Italiens größter See auch bei den Italienern selbst und zu schön sind die historisch gewachsenen Bilderbuchorte an dessen Ufern, die den Einflüssen der Moderne beharrlich trotzen. Auch wenn es hie und da eng wird in der Hochsaison, so hat der Gardasee seine Atmosphäre bis heute verteidigt. Wer vom Norden kommt, spürt hier das erste Stück echtes Italien, taucht ein in das Dolce Vita, genießt Gelato ums Eck und die natürlich beste Pasta weit und breit.

Das Erbe der Dogen

Am liebsten beginne ich die Erkundung des Gardasees immer am Ostufer. Die Dogen von Venedig sicherten sich hier den wohl schönsten und vielfältigsten Teil des Sees. Er gehört zu Venetien und reicht von den Bergen des Nordens und vom hochalpinen Monte Baldo bei Malcesine bis zum fruchtbaren Flachland ganz im Süden. Dort prägen Olivenbäume und Weingärten die Städtchen Bardolino und Lazise bei Verona und der See erscheint gar meeresartig in seiner Breite.

Der Weg ist das Ziel, und so sollten sich Besucher Zeit nehmen und den See, anstatt auf kürzester Route über die Autobahn, besser auf der alten Gardesana Orientale, der historischen Küstenstraße, im wahrsten Sinne des Wortes erfahren. Flankiert von Fiat-500ern in knalligen Farben und vor Italo-Stolz nur so strahlenden Alfa Romeos, schieben sich hier Italiener wie Nordlichter gemächlich gen Süden und genießen hinter jeder Kurve immer wieder neue überraschende Ausblicke auf See und Hinterland.

Mit dem Schiff in See stechen

Oder, noch besser, man nimmt eines der regelmäßig fahrenden Schiffe von Navigarda und nähert sich den Schönheiten vom Wasser aus. Malcesine ist mit seiner mittelalterlichen Burg und den bunten Häusern der erste so richtig italienische Ort am See. Vorbei an Brenzone und Torri del Benaco, folgt dann mit Punta San Vigilio einer der großen Höhepunkte.

Schiff fährt ab vom Hafen von Lazise am Gardasee
Vom Wasser aus lässt sich der Gardasee am besten entdecken. © FooTToo/Getty Images

Abseits der Straße schiebt sich diese malerische kleine Halbinsel in den hier tiefblau schimmernden Gardasee. Der Platz ist exklusiv, und so findet im Sommer nur eine beschränkte Anzahl an Besuchern einen der begehrten Plätze in den wunderschön gelegenen Strandclubs. Traumstrand, nicht ganz billige Liegen unter dem Olivenbaum samt Grillenzirpen und beste Verpflegung vom Restaurant inklusive. 

Wie im Paradies: Bardolino und Lazise

Nachdem man lange genug die Seele baumeln gelassen hat, taucht man zur Abwechslung am besten in die Welt der pittoresken Städtchen ein, zum Beispiel in Bardolino oder Lazise. So soll Italien sein: enge Gassen in der Altstadt und versteckte Mini-Piazze mit fast kitschig schönen Trattorien unter freiem Himmel. Dazu ein hervorragender Espresso in einem der Cafés, zwischen deren Terrassen immer wieder der See hervorblitzt. 

Die mittelalterliche Altstadt von Lazise grenzt direkt an einen malerischen Hafen am Gardasee.
Die mittelalterliche Altstadt von Lazise grenzt direkt an einen malerischen Hafen. © FooTToo/Getty Images

Daneben verführen elegante Boutiquen und die typischen Souvenirshops zu Einkäufen, die so natürlich gar nicht geplant waren. Aber wie schnell wird man hier schwach. Apropos: Schwächelt man schließlich irgendwann beim Bummeln, sorgen fast an jeder Ecke Eisgeschäfte mit ihrem hausgemachten Gelato für neue Kräfte. Mehr Italien geht nicht. 

Trotz des gewaltigen Zuspruchs an Urlaubern haben es die beiden Städte Bardolino und Lazise im Süden des venetischen Teils des Gardasees geschafft, ihre entspannte und gepflegte Atmosphäre zu erhalten. Links und rechts der beiden Urlaubszentren fädeln sich, durch eine herrliche Seepromenade verbunden, Hotels, Appartements und Campingplätze aller Kategorien entlang der Strände auf. Etwas abgelegen bieten das Aqualux Hotel Spa Suite & Terme Bardolino und das Quellenhof Luxury Resort Lazise als Vertreter einer ganz neuen Generation von Luxushotels am See Ferien abseits des Durchschnitts auf höchstem Niveau. 

Die Ortskerne sind aber nach wie vor in ihrem mittelalterlichen Stadtbild erhalten geblieben. Alte Stadtmauern aus der Zeit der Scaliger und Venezianer haben die stürmischen Zeiten ebenso überstanden wie die alten Häfen, wo etwa in Lazise noch immer das alte Zollgebäude aus der Epoche der Dogen im historischen Glanz erstrahlt.

Ausflug ins nahe Verona und nach Valpolicella

Ist der Gardasee für sich bereits Grund genug für eine Reise, so punktet sein Hinterland zusätzlich mit vielfältigen Angeboten. Wer die Vergnügungsparks wie Gardaland und Movieland hinter sich lässt, findet sich schon wenige Fahrminuten später zwischen den unzähligen Olivenöl-Manufakturen und Weingütern inmitten sanfter Hügel wieder. 

Von den klassischen Rotweinen über hervorragende Weiße bis zum hochkarätigen Olivenöl und den feinsten Pfirsichen, Marillen und Kirschen, ist das Hinterland des Sees und das angrenzende Valpolicella-Gebiet ein einziges Eldorado für Genießer. Die Produzenten freuen sich über Besucher und bieten fast ausnahmslos auch Verkostungen sowie Ab-Hof-Verkauf an. Und wenn weiter im Süden alle Wege nach Rom führen, so bringen sie hier Besucher früher oder später nach Verona.

Vogelperspektive auf die Stadt Verona am Fluss Adige durch einen Blätterrahmen
Die Stadt Verona am Fluss Adige ist nur einen Katzensprung vom Gardasee entfernt. © xbrchx/Getty Images

Schon in einer halben Stunde ist man vom Badestrand in der Stadt Romeos und Julias. Von der römischen Arena mit ihren Opernvorführungen bis zum Haus der Julia sind die Sehenswürdigkeiten allesamt dicht beieinander und bequem zu Fuß zu erreichen. Julias Balkon verzaubert nach wie vor alle Verliebten und auch die von millionenfachen Berührungen zuletzt etwas lädierte Bronzestatue der Romanheldin wurde wieder auf Hochglanz gebracht. Auch wenn Shakespeares Erzählung reich an Phantasie ist – Klischees haben mancherorts ihren besonderen Zauber. Hier auf jeden Fall.

Gute Tipps: Gardasee

Wohnen

Das außergewöhnliche Refugium Aqualux Hotel und Spa in Bardolino ist eine absolute Genießeradresse und trotzdem angenehm unkompliziert im Stil: rundherum viel Grün und nur wenige Schritte vom Zentrum und der Uferpromenade mit Prachtausblick auf den See. Kulinarisch besticht das Resort durch die Verwöhnküche, sinnlich durch eine traumhafte Wasserwelt. Ein hoteleigener AquaExperience-Wasserpark lockt die ganze Familie mit acht Innen- und Außenpools. Die Großen genießen den herrlichen Spa-Bereich mit Saunen, Dampfbad und dem türkischen Bad. Das gesamte Resort ist übrigens ein zertifiziertes Klimahotel.

Eine weitere Top-Adresse für den besonderen Urlaub befindet sich in Lazise zwischen Olivenhainen, Weingärten, Palmen und Zitronenbäumen. Das Quellenhof Luxury Resort ist eine perfekte Verbindung aus Wellnesshotel mit durchdachtem Spa und italienischem Ferienresort der Top-Klasse. Besonders zu empfehlen sind die luxuriösen Suiten, teilweise mit direktem Einstieg in den eigenen Naturbadesee. Für das erfrischende Nass sorgen auch ein Infinity-Sky-Pool am Dach mit Rundumblick auf den See und ein Outdoorpool im üppigen Garten. Die Küche des Luxury Resorts gilt als die vielleicht beste im venetischen Teil des Sees. 

Genießen

Wer gleich direkt in Lazise die Weine der Region probieren möchte, kann dies bequem in der Cantina F.lli Zanoni im historischen Zentrum. Zwei Kilometer weiter nördlich befindet sich das Olivenölmuseum in Cisano bei Bardolino. Dort wird das flüssige Gold vom Gardasee auf liebevolle Weise vorgestellt und auch gleich verkostet.

Erleben

„Schiff Ahoi“ am See: Die Schifffahrt Navigarda erschließt mit einem dichten Fahrplan nahezu jeden Winkel. So besucht man komfortabel die Uferorte. 

Lesen

Im Michael Müller Verlag gibt es einen gut recherchierten Reiseführer mit viel Hintergrundinfos zur Planung ihres Urlaubs am Gardasee: Fohrer, Eberhard: Gardasee. Reiseführer mit 360 Seiten, farbig, 214 Fotos, 47 Detailkarten, 8 Touren. 11. Auflage 2024, 21,50 Euro, E-Book, 18,99 Euro

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