Analphabetismus ist kein Randproblem – fast jeder dritte Erwachsene in Österreich kann nicht ausreichend lesen, schreiben oder rechnen. Hinter dieser Zahl stehen Schicksale: Menschen, die im Alltag scheitern, weil sie ein Formular nicht verstehen, beim Arzt etwas missdeuten oder ihren Kindern nicht vorlesen können. „Lesen ist ein Schlüssel zu Bildung, Wissen und persönlicher Freiheit. Mit BookCrossing wollen wir Lesefreude schenken und gleichzeitig Bewusstsein für die Bedeutung von Grundbildung schaffen“, so die Veranstalterinnen der Aktion anlässlich des Weltalphabetisierungstages.
Bücher auf Reisen
Seit mehr als 15 Jahren machen die Burgenländischen Volkshochschulen auf das oft tabuisierte Thema Analphabetismus aufmerksam. Ziel ist es, Betroffene zu ermutigen, Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen aktiv anzugehen. Im Rahmen der BookCrossing-Aktion wurde am 9. September der Rathausplatz in Eisenstadt, am 10. September der Rathausplatz in Oberwart zur offenen Bibliothek. Besucher konnten aus einer bunten Vielfalt an Büchern wählen, schmökern und Lesestoff kostenlos mit nach Hause nehmen.
Nach dem Lesen wird das Buch wieder „freigelassen“ – in einem Lokal, in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder an einem anderen Ort, wo es von neuen Lesern entdeckt werden kann. So entsteht ein kontinuierlicher Kreislauf des Teilens und der Verbreitung von Literatur.
Jedes Buch erhält eine eindeutige Identifikationsnummer, die es ermöglicht, auf www.bookcrossing.com den Reiseweg des Buches zu verfolgen. Finder können nachsehen, wo das Buch bereits überall gewesen ist, und selbst einen Eintrag machen, damit andere BookCrosser wissen, wo sich das Buch aktuell befindet.