Mit der Ausstellung „Arbeit am am Fleisch“ präsentiert das Wiener Aktionismus Museum (WAM) von 28. Mai bis 27. Juli 2025 eine ebenso faszinierende wie herausfordernde Schau des österreichischen Künstlers Thomas Feuerstein. Im Zentrum steht die radikale Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Körper, Biotechnologie und digitalen Prozessen – eine Reflexion über das Menschsein im Zeitalter der Vernetzung und Transformation.
Feuerstein, der seit den 1990er Jahren zu den Vordenkern an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Philosophie zählt, greift dabei auf einen breiten Werkkanon zurück: Von frühen Projekten wie dem erstmals in seiner Gesamtheit gezeigten Zyklus „Biophily“ bis zu experimentellen Arbeiten wie dem „Onko Shirt“, das aus seiner eigenen Hautzelle kultiviert wurde.
Die Ausstellung schafft auch einen Brückenschlag zum historischen Wiener Aktionismus, etwa mit rituell aufgeladenen Aktionen, in denen Feuerstein Körper und Identität ins Zentrum rückt. Performances, Netzwerkinstallationen und biologische Skulpturen stellen Fragen nach Grenzen von Leben, Technologie und künstlerischer Selbstüberschreitung.
„Arbeit am am Fleisch“ ist ein intensiver Diskursraum über die Zukunft unserer Körper, unsere Ethik und unsere Rolle in einer Welt, in der Mensch und Maschine zunehmend verschmelzen – und ein künstlerischer Denkanstoß von großer Relevanz.
