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Von der Decke einer Theaterbühne fallen Papier-Figuren, eine Frau geht mit einem Laubbläser herum und wirbelt dasPapier in die Höhe. © Peter Rauchecker
Nach „Ancestors' Banquet“ in brut Wien im April 2023 widmet sich ATASH dem Thema Vorfahren nun für ein jüngeres Publikum. Im Dschungel. © Peter Rauchecker
29.02.2024
von 00:00 Uhr bis 00:00 Uhr

ATASH: „Ancestors‘ Gift“ im Dschungel

Unsere Vorfahren sind zahlreich und vererben uns vieles. Manches überträgt sich auf geheimnisvolle Weise. Es scheint uns in den Knochen zu stecken. Ulduz Ahmadzadeh und ATASH عطش contemporary dance company untersuchen in “Ancestorsʼ Gift” das, was uns die eigene Verwandtschaft mit auf den Lebensweg gegeben hat. Das können schöne Erlebnisse, Talente und Gaben ebenso sein wie Traumatisierungen oder Ängste.

Das Stück von ATASH führt durch eine poetische Welt aus Tanz, Projektion und Sound in eine assoziative Bilderwelt von Vergangenem und Zukünftigem, auf den Weg der Entdeckung, Transformation und Heilung.

In einem scheinbar gewöhnlichen Leben führt die junge Protagonistin ein ruhiges Dasein. Ihre Interessen sind alltäglich: Sie verbringt Zeit mit Freunden, geht tanzen, hört Musik. Tagsüber lebt sie im Paradies. Doch sobald die Nacht hereinbricht, verändert sich alles. Denn in ihren Träumen tauchen über Jahre hinweg Schatten auf und verhüllen die strahlenden Tage mit einem undurchdringlichen Nebel aus Dunkelheit. Der Albtraum kehrt immer wieder zurück, bis ihr Großvater stirbt. Mit dem Tod ihres Großvaters verändert sich auch der Traum. Zum ersten Mal setzt er sich fort. In der Weiterführung und Auflösung des Traums begegnet sie ihren Ahnen, die eine schwere Last von ihr nehmen.

„Wir nehmen zurück, das, was vergraben und verborgen,
damit du aufblühst, ohne uns’ren Gram, uns’re Sorgen.
Dies sei das Fundament, um dich zu tragen und zu leiten,
so sollst du frei und voller Zuversicht in deine Zukunft schreiten.“

Nach der Premiere ihrer Produktion “Ancestorsʼ Banquet” in brut Wien im April 2023, widmet sich ATASH عطش contemporary dance company dem Thema nun für ein jüngeres Publikum.

INFO
Empfohlen von 13 bis 25 Jahren
50 Min., Deutsch

Themen: Empowerment, Frieden, Gewaltlosigkeit

Biografien

ATASH عطش contemporary dance company wurde von der Choreografin, Tänzerin und Researcherin Ulduz Ahmadzadeh gegründet. ATASH عطش zielt darauf ab, die zeitgenössische Tanzsprache um ein Tanzvokabular aus dem Nahen Osten zu erweitern und die westlich dominierte Ästhetik aufzubrechen. Das Kollektiv beschäftigt sich gezielt mit kulturellen Hierarchien und gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Das Kernteam besteht aus Ulduz Ahmadzadeh (Choreografie, Tanz, künstlerische Leitung) und Till Jasper Krappmann (Szenografie und Kostümbild). Das Künstlerduo arbeitet an der Schnittstelle von Tanz, Performance, Video, Installation, Theorie, Dokumentation und Aktivismus. Ihre Trilogie – Under Cover, Force Majeure und TARAB wurde in Kooperation mit dem Tanzquartier Wien produziert und tourt international.

Ulduz Ahmadzadeh, geboren in Teheran, Iran, begann in einem Land zu tanzen, in dem es noch immer verboten ist. Ungeachtet der staatlichen Zensur trat sie von 1999 bis 2004 regelmäßig mit der Gruppe Harekat auf. Anschließend wurde sie inhaftiert. Nach ihrer Freilassung gründete sie eine eigene Tanzkompanie, die dem politischen System weiterhin äußerst kritisch gegenüberstand. Ahmadzadeh studierte Regie an der Kunstuniversität Soureh in Teheran und zeitgenössische Tanzpädagogik an der MUK in Wien und Social Design an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Till Jasper Krappmann, geboren in Kassel, Deutschland, wuchs in einer kleinen Wandertheatergruppe namens „Soluna“ auf, die von seinen Eltern gegründet wurde und noch heute mit von Pferden gezogenen Holzkarawanen durch Europa reist. Schon in jungen Jahren war er aktiv an der Aufführung und Gestaltung der Stücke beteiligt. Krappmann machte eine Ausbildung zum Metalltechniker – Schmiedetechnik an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und absolvierte den Universitätslehrgang Huf- und Klauenbeschlag, Studium der Physiotherapie und Akupunktur für Pferde und Kleintiere am Institut für Veterinärmedizin in Viernheim, Deutschland. 2020 schloss er sein Studium für Bühnenbild und Szenografie an der Akademie der Bildenden Künste Wien unter der Leitung von Anna Viebrock ab und ist seitdem freiberuflich als Kostümbildner und Bühnenbildner tätig.

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