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Zwei ausgestopfte Papageien in der Ausstellung Brasilien im NHM Wien © NHM Wien, Christina Rittmannsperger
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die faszinierende Vielfalt von Brasilien © NHM Wien, Christina Rittmannsperger
08.06.2022

„Brasilien“ im Naturhistorischen Museum

Die Sonderausstellung „BRASILIEN. 200 Jahre Beziehungsgeschichten“ ist bis 3. September 2023 in den vier Kabinetten und zwei Sonderausstellungssälen (Hochparterre) im Naturhistorischen Museum Wien zu sehen.

Die intensiven Beziehungen zwischen Österreich und Brasilien reichen in die Zeit der Habsburger-Monarchie zurück. Die Vermählung von Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich, der vierten Tochter von Kaiser Franz I., mit dem portugiesischen Thronfolger Dom Pedro im Jahr 1817 hatte nicht nur politische, sondern auch weitreichende wissenschaftliche Folgen. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der großangelegten Expedition, die anlässlich der Hochzeit initiiert wurde. Ein Stab von angesehenen Wissenschaftlern sammelte und dokumentierte vier Jahre lang unter enormen Strapazen. Exotische Fauna und Flora, aber auch Mineralien und ethnologische Kostbarkeiten. Der Präparator Johann Natterer blieb sogar 18 Jahre lang in den Regenwäldern Südamerikas. Er sandte zigtausende Objekte und Präparate nach Wien. NHM Wien und im Weltmuseum bewahren heute eine kleine Auswahl aus seinen Sammlungen auf. Diese zeigt die Ausstellung ebenso wie einige der unzähligen Herbarbögen, die dem Botaniker Johann Pohl zu verdanken sind.

Aber auch die problematische Seite der Brasilien-Beziehungen wird aufgezeigt. Einige der vielen Facetten wie Sklavenhandel und Kolonialismus haben massive Auswirkungen bis in die Gegenwart. Dazu zählen rücksichtsloses, oft brutales Verhalten gegenüber der indigenen Bevölkerung. Und die radikale Ausbeutung der begehrten Natur- und Bodenschätze, zu der unser eigenes Konsumverhalten wesentlich beiträgt. Im Kontrast dazu werden die Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaft, aber auch der indigenen Wissens- und Erfahrungsschätze beispielhaft aufgezeigt.

Der größte Teil der Ausstellung ist den einzigartigen Naturräumen Brasiliens gewidmet. Dem immergrünen Regenwald Amazoniens, dem tausende Kilometer langen küstennahen Bereich des Atlantiks, der dichten Wildnis des Atlantischen Waldes. Der bleichen Vegetation des „Weißen Waldes“ in der Caatinga, den tropischen Sumpfgebieten des Pantanals. Sowie den hochspezialisierten Gräsern der Pampa und den verschlossenen Savannen des Cerrado. Die gigantische Vielfalt und zumindest Reste der ursprünglichen Lebensräume und Lebensweisen zu erhalten, ist eine ungeheure Herausforderung.

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