Kalifornien vor 150 Jahren: Eine Affäre, ein Mord und ein technischer Quantensprung prägen die Geschichte des britischen Fotografen Eadweard Muybridge – eines Genies, dessen Erfindungen das Kino begründeten und dessen dunkle Vergangenheit die Lichtspielwelt für immer mit Schatten färbte.
In „BULLET TIME“, einer Uraufführung von Alexander Kerlin, verwebt Regisseur Kay Voges Theater und Live-Film zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Der Abend führt tief in die Widersprüche eines Mannes, der mit bahnbrechenden Fotografien wie der ikonischen Serie eines galoppierenden Pferdes Kunst und Technik revolutionierte, während er zugleich ein verurteilter Mörder war.
Die Bühne wird zur Zeitmaschine: Von Muybridges Aufstieg als Fotograf in der Wildnis Kaliforniens über seinen spektakulären Mordprozess bis hin zu seiner Erfindung des Zoopraxiskops, dem Vorläufer der Filmprojektion. Mit jedem Schritt zeigt sich, wie Technologie und Kapital in der Region, die wir heute als Silicon Valley kennen, ihre verhängnisvolle Liaison begannen – und wie ihre Bilder unsere Welt bis heute prägen.
„BULLET TIME“ ist mehr als ein Stück über die Geburt des Kinos. Es ist ein Abtauchen an den Nullpunkt unserer medialen Gegenwart, eine Reflexion über Macht, Bilder und den untrennbaren Zusammenhang von Fortschritt und menschlichem Abgrund. Ein packendes Porträt eines Mannes und einer Ära, deren Erschütterungen bis in unsere Zeit nachhallen.