Ab Juli 2025 erweckt die Albertina den Mythos „Hagengesellschaft“ zum Leben. Die Wiener Künstlergesellschaft gilt als wichtige Vorläuferorganisation von Secession und Hagenbund. Zwischen 1880 und 1900 trafen sich die Mitglieder regelmäßig in ihren Stammlokalen „Zum blauen Freihaus“ und „Café Sperl“. Dort entstanden in geselliger Runde hunderte Zeichnungen und Aquarelle von Künstlern wie Josef Engelhardt, Adolf Böhm, Rudolf Bacher, Johann Victor Krämer und anderen.
Überzeugt von ihrer Bedeutung, stiftete die Hagengesellschaft der Albertina bereits 1905 ein Konvolut von über 800 Zeichnungen. Die Albertina präsentiert nun erstmals aus dieser Schenkung Porträts und Karikaturen der Mitglieder, Grotesken, Wiener Alltagstypen, Traumlandschaften und Zeichnungen, die bereits auf die Secession hinweisen. Einige dieser Blätter wurden später in der Kunstzeitschrift „Ver Sacrum“ publiziert. Die Ausstellung versteht sich als Beitrag zur Erforschung der Wiener Moderne.