Baden verwandelt sich auch 2025 wieder in eine gewaltige Open-Air-Galerie, in der Fotografie nicht nur betrachtet, sondern gefühlt werden will. Das Festival La Gacilly-Baden Photo hält der Welt erneut den Spiegel vor – mit Bildern von bestechender Ästhetik, erschütternder Dringlichkeit und poetischer Kraft.
Im Fokus steht diesmal Australien und die Neue Welt – ein Thema, das von staubigen Wüsten über apokalyptische Wetterphänomene bis hin zu überbordender Kreativität reicht. Australiens Fotograf:innen zeigen die Schönheit ihres Kontinents ebenso wie seine Narben: Mit feinem Gespür für Dramatik, Fiktion und schwarzen Humor verhandeln sie Identität und Umwelt. In den USA trifft die Linse von Joel Meyerowitz auf die Perspektive des Österreichers Alfred Seiland, während Mitch Dobrowner mit Bildern von Wetterextremen eindringlich daran erinnert, dass der Klimawandel längst nicht mehr Zukunftsmusik ist.
Doch nicht nur Landschaften erzählen hier Geschichten: George Steinmetz fragt mit „Feed The Planet“, ob die Erde zehn Milliarden Menschen satt bekommen kann. Dieter Bornemann kontert mit einer österreichischen Perspektive auf Lebensmittelverschwendung. Ulla Lohmann taucht in die Welt der Vulkanvölker von Papua-Neuguinea ein, während Gaël Turine den Voodoo-Kult in Benin als Hüter der Biodiversität beleuchtet.
Es geht um das Große und Ganze, aber auch um das Kleine und Verborgene: Brent Stirton macht das Leiden von ME/CFS-Betroffenen sichtbar, und Hans-Jürgen Burkard nimmt uns mit auf eine musikalisch-fotografische Reise durch Deutschland – eine Hymne in Bildern, die zwischen Melancholie und Euphorie schwingen.
Dazu gesellen sich Sonderausstellungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: von der Unterwasserwelt des „Süßwasserpapstes“ Herbert Frei über die visuelle Auseinandersetzung mit dem CERN-Forschungsprojekt bis hin zu 100 Jahren Bundesforste. Auch CEWEs weltweit größter Fotowettbewerb darf nicht fehlen, genauso wenig wie die Arbeiten der niederösterreichischen Berufsfotografen.