„Freighted – Verfrachtet“ erzählt von einem Schicksal, das Menschen und Tiere seit Jahrhunderten verbindet und trennt. Die von der südafrikanischen Künstlerin Fritha Langerman gestaltete Ausstellung, die nun im NHM Wien zu sehen ist, führt durch eine Szenerie voller Transportkisten, die wie stumme Zeugen einer globalen Geschichte wirken. Sie erzählen vom Nashorn und seinem Platz im kulturellen Gedächtnis – von der Jagd und der Suche nach Exotik, vom wissenschaftlichen Sammeln und dem kolonialen Blick, der das Tier zum Objekt machte.
Die Kisten sind mehr als bloße Behälter. Sie sind Symbole für eine gewaltsame Verlagerung von Lebewesen, für einen Prozess der Entfremdung, der bis heute nachhallt. Durch Filme, Texte und künstlerische Interventionen richtet „Freighted“ den Blick darauf, wie unser Verhältnis zum Tier durch Abbild und Aneignung geprägt wurde. Sie fragt, welche Verantwortung daraus erwächst und wie durch Reflexion und Forschung neue Wege zum respektvollen Zusammenleben gefunden werden können.
Die Ausstellung geht über den rein ästhetischen Genuss hinaus und verwebt Kunst, Wissenschaft und Naturschutz. Sie schenkt den vom Menschen bedrohten Nashörnern eine Stimme und einen Ort der Begegnung, der zum Nachdenken und zur Empathie anregt. Sie erzählt von einem Tier, das weit mehr ist als ein „Exot“ – von einem Mitgeschöpf, das unsere Erde teilt.