Frech, klug und „gscheit goschert“ – so beschreibt Künstlerischer Leiter Alexander Hauer die Frühjahrssaison 2026 der Bühne im Hof. Kabarett, Musik, Zirkus, Medienkunst und Programm für junges Publikum ziehen sich wie ein roter Faden durch die Monate von Jänner bis Juni. Auf dem Spielplan stehen Abende, die Respekt nie vermissen lassen, aber falsche Autoritäten mit Vergnügen relativieren.
Den Auftakt im neuen Jahr macht am Freitag, 16. Jänner das Duo Simon Schwarz & Manuel Rubey, wenn die beiden in ihrem Live-Podcast ohne Skript, aber mit viel Wiener Schmäh durch Erinnerungen, Beobachtungen und Nachdenkliches mäandern. Nur eine Woche später, am Freitag, 23. Jänner, steht ein musikalisch-literarischer Abend im Zeichen von John Lennon auf dem Programm: Andy Baum, Wolfram Berger und Erik Trauner samt Band verleihen seinen Songs eine sehr persönliche Note.
Tags darauf, am Samstag, 24. Jänner, widmen sich Karl Markovics und BartolomeyBittmann mit Geschichten von Joseph Roth, Christoph Ransmayr, Thomas Bernhard und anderen dem Mythos „Schönes Wochenende?!“ – eine heiter-wolkige Tour durch Sehnsuchtsbilder und Realität.
Der Februar gehört dann den Kabarett-Bastler:innen und Alltagssezierern: Am Freitag, 30. Jänner versuchen Verena Scheitz & Tom Schreiweis in „Der Lack ist ab“ die Fassade zu reparieren, während im Inneren alles bröckelt. Am Freitag, 13. Februar nimmt Marco Pogo in „Lost & Found“ Schlüssel, Nerven, Verstand und andere Verluste unter die Lupe, bevor Christof Spörk am Samstag, 14. Februar mit „Maximo Lieder“ sein austro-kubanisches Projekt reaktiviert.
Nur eine Woche später, am Samstag, 21. Februar, stellt David Scheid in seinem neuen Programm die großen Fragen von Kunst, Demokratie und Weltuntergang – und zwar mit jener Mischung aus Absurdität und Schärfe, die ihn zum „g’scheid coolen“ Beobachter macht. Am Samstag, 28. Februar kämpft sich Gerald Fleischhacker in „Alter Nicer Mann“ durch Rollenbilder, Altersklischees und moderne Befindlichkeiten.
Der März bringt eine Dichte an Programmen, die sich gewaschen hat: Alfred Dorfers Kultstück „Gleich“ kehrt am Freitag, 06. und Samstag, 07. März auf die Bühne zurück und zeigt, wie zeitlos der Blick auf Alltagskatastrophen sein kann. Am Freitag, 13. März landet Toxische Pommes mit „Wunschlos Unglücklich“ eine bittere, sehr heutige Komödie rund um Erbschaft, Klassenfrage und Sinnsuche.
Nur wenige Tage später, am Sonntag, 22. März, arbeitet sich Abdelkarim in „Plan Z – Jetzt will er’s wissen!“ durch die Absurditäten des Alltags, wenn Plan B längst gescheitert ist. Am Donnerstag, 26. März führt Körpersprache-Experte Stefan Verra mit „Vom Du zum Super-Du 2.0“ durch die Untiefen der Selbstoptimierung, bevor Benedikt Mitmannsgruber am Freitag, 27. März mit „1996“ eine Hommage an das Aufwachsen im Nirgendwo und an die vergessenen Kaffs formuliert.
Im April kommt dann der maritime Sarkasmus ins Spiel: Eva Maria Marold macht in „Frauen und Kinder zuerst“ am Donnerstag, 09. April auf dem Kreuzfahrtschiff „Costa Dekadenzia“ klar Schiff in Sachen Prioritäten. Nur zwei Tage später, am Samstag, 11. April, prallen in Yasmina Rezas Komödie „Kunst“ bei Grissemann, Rubey & StachelWeltbilder aufeinander – ausgelöst von einem weißen Bild mit weißen Streifen.
Am Freitag, 24. April trifft Investigativjournalismus auf Gerichtsmedizin: Christian Reiter und Florian Klenkmachen aus „Es wird a Leich’ sein“ ein Live-True-Crime-Format, das näher an der Realität kaum sein könnte. Den satirischen Schlusspunkt dieses Frühjahrsblocks setzt Maschek mit „EXIT“ am Donnerstag, 30. April, wenn Peter Hörmanseder und Robert Stachel die „Wichtigsten“ stumm schalten und ihnen ihre eigene Stimme verleihen.
Zwischen all dem Kabarett entfaltet sich ein Musikprogramm, das zwischen Tribute, Jazz, Soul und Stubnblues pendelt. Neben dem Lennon-Abend am 23. Jänner rückt die Bühne im Hof am Donnerstag, 12. Februar den legendären Ludwig Hirsch ins Zentrum, wenn sein langjähriger Wegbegleiter Johnny Bertl mit Sänger:innen und Band den typischen Live-Sound noch einmal neu leuchten lässt.
Am Freitag, 27. Februar verschmelzen Jazz, Pop und orientalische Klänge, wenn Özlem Bulut & Band ihre Geschichten von Kindheit, Beziehungen und Aufbrüchen erzählen. Schon zuvor, am Donnerstag, 05. März, sorgen Mira Perusich und ams (Anna-Maria Schnabl) für einen Abend mit atmosphärischen Songs, Dialektpop und feinem Songwriting.
Am Donnerstag, 12. März steht mit AVEC eine der erfolgreichsten heimischen Singer-Songwriterinnen auf der Bühne; ihr Theatre-Tour-Konzert im Sitzen macht die intime Stimmung der neuen Songs spürbar. Zwei Tage später, am Samstag, 14. März, feiert Martin Rotheneder sein 40-jähriges Bühnenjubiläum mit Solostücken für Akustikgitarre und Stimme.
Internationalen Glanz bringt die Grammy-prämierte Judith Hill mit ihrem einzigen Österreich-Konzert am Samstag, 28. März in die Bühne im Hof, bevor bei „Beat the Silence“ am Freitag, 10. April Klang in unterschiedlichsten Formen sinnlich erfahrbar wird – von Veronika Morschers Jazz mit Gebärdenpoesie bis zur M.O.M Beatbox Crew und der IMANI Drumshow.
Am Freitag, 17. April verwandeln Werner Auer und Andy Lee Lang die Bühne in ein kleines Las Vegas, wenn sie auf den Spuren des legendären Rat Packs Hits von Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin interpretieren. Mit dem Stubnblues 2.0 am Freitag, 01. Mai wird das Erbe von Willi Resetarits weitergeschrieben: neue Klangfarben, vielstimmig, zwischen Melancholie und Leichtigkeit.
Nur eine Woche später, am Freitag, 08. Mai, folgt „In gebrochenem Wienerisch“ mit Aliosha Biz, Alexander Shevchenko und Christiane Beinl, bevor am Samstag, 09. Mai Alexander Goebel mit „Muttertag“ den Heldinnen des Alltags einen musikalisch-humorvollen Abend widmet. Hans Theessink bringt am Donnerstag, 14. Mai seinen unverkennbaren Rootsgroove nach St. Pölten, bevor zum Saisonende am Mittwoch, 03. Juni Krautschädl mit der „Let’s Schädl Again“-Tour ein wuchtiges, lautstarkes Finale setzt.
Auch Zirkus- und Akrobatikfans kommen im Frühling 2026 auf ihre Kosten. Am Donnerstag, 26. Februar landet das Schweizer Trio Starbugs Comedy mit „JUMP!“ in der Bühne im Hof – eine temporeiche Mischung aus Tanz, Akrobatik und Comedy, die das Leben im Zeitraffer und in Zeitlupe durchspielt.
Mit hochpräziser LED-Jonglage bringt Jonglissimo am Samstag, 25. April Naturphänomene als Lichtkompositionen auf die Bühne, live begleitet von einem virtuosen Pianisten. Und wenn der Rainbow Circus am Freitag, 29. Mai den Pride Month 2026 eröffnet, stürmt das Berliner Zirkuskollektiv Barbaren Barbies die Bühne: eine Mischung aus Underground-Kabarett, Artistik und einem augenzwinkernden „Vegas Spice Girls“-Vibe.
Eine zentrale Rolle in der Saison spielt Antonia Stabinger, die erste offizielle Hofkünstlerin. Sie kuratiert nicht nur, sie mischt auch selbst auf der Bühne mit. Am Freitag, 20. Februar richtet sie einen Abend über die Ehe aus, bei dem die Rabtaldirndln und Monika Klengel gemeinsam mit ihr jede Romantikblase zum Platzen bringen – kompromisslos, bitterböse und musikalisch aufgeladen.
Wenig später folgt der vielleicht schrägste Quiz-Abend der Stadt: Am Samstag, 30. Mai verwandelt sich der Saal in ein überdimensionales Pub, wenn das „bizarr“ betitelte Pub Quiz mit Antonia Stabinger, Elli Bauer, Sonja Pikart und Magda Leeb über die Bühne geht. Ob allein, zu zweit oder im Team – hier zählen Spontaneität, schräge Einfälle und lustvolles Rätseln mehr als perfektes Allgemeinwissen.
Wie sich Glück im digitalen Zeitalter anfühlt, untersucht das Lucid Dreams Festival in Kooperation mit der FH St. Pölten. Am Freitag, 22. und Samstag, 23. Mai verwandelt sich die Bühne im Hof in den „Happy Palace“ – einen Ausstellungsparcours, in dem Studierende, Lehrende und Künstler:innen interaktive Installationen, Klangräume und digitale Kunstwerke präsentieren.
Zwischen Traumlabyrinth und sich verändernden Projektionen entstehen Situationen, in denen Wahrnehmung, Spieltrieb und Staunen ineinander greifen. Über hundert Beteiligte greifen ineinander und lassen die Architektur des Hauses zum multimedialen Erfahrungsraum werden.
Für Kinder und Jugendliche spannt die Bühne im Hof einen eigenen Bogen durch Klassiker, Musiktheater und poetische Formen. Friedrich Schillers „Die Räuber“ gastiert ab Donnerstag, 22. Jänner als Produktion des Landestheaters Niederösterreich in moderner Sprache und erzählt von Aktivismus und Aufbruch einer jungen Generation.
Am Sonntag, 22. Februar holt das Theater des Kindes Linz mit „Moby Dick“ den legendären Riesenwal und Kapitän Ahabs Obsession auf die Bühne; ein Abenteuer für Publikum ab sechs Jahren. Der belgische Multiinstrumentalist Rémi Decker zeigt in „Zigoto“ am Sonntag, 15. März, wie sich als Ein-Mann-Band Animationsfilme mit Dudelsack, Gitarre, Percussion und Kaffeemühle live vertonen lassen.
Ab Freitag, 20. März zieht mit „Das NEINhorn“ nach Marc-Uwe Kling & Astrid Henn ein widerspenstiges Fabelwesen ein, das im Land der Zuckerwatte seine ganz eigenen Wege geht. „Hände“ von theater.nuu entfaltet am Sonntag, 19. April eine feinfühlige Performance für die Allerjüngsten ab einem Jahr, in der Hände zu Figuren, Landschaften und Erzählerinnen werden. Den Abschluss bildet am Sonntag, 17. Mai „Match me if you can“ von Cornelia Voglmayr, ein musikalisches Plädoyer für Freundschaft und Anderssein mit dem no string quartet und Werken von Debussy, Mozart, Gansch, Tonsgaard u. a.


