Ab 4. Oktober bietet das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich einen Einblick in die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Die Polizei in Österreich. Brüche und Kontinuitäten 1938–1945“. Im Rahmen der Ausstellung wird die Studie vom Haus der Geschichte um einen Niederösterreich-Schwerpunkt ergänzt.
Zentraler Fokus der Ausstellung ist die Rolle der österreischischen Exekutive nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland. Wie das Forschungsprojekt sowie die Ausstellung zeigen, war die österreichische Polizei eine der tragenden Säulen der nationalsozialistischen Diktatur. Polizisten und Gendarmen waren maßgeblich an der Verfolgung und Ermordung von Menschen, an Kriegsverbrechen sowie am Holocaust beteiligt. Nur wenige Bedienstete der Polizei standen dem Regime kritisch gegenüber oder leisteten gar Widerstand.
Für Niederösterreich bedeutsam ist insbesondere die Gruppe um den stellvertretenden Stadtpolizeidirektor Otto Kirchl, deren Mitglieder am Ende des Krieges eine gewaltfreie Übergabe der Stadt St. Pölten an die Rote Armee planten. Sie wurden verraten und schließlich hingerichtet.