Irgendwo zwischen Popkultur, Streetart und hoher Kunst, da pendelt Brian Donnelly alias Kaws. Eine tiefere Bedeutung verbirgt sich hinter dem Pseudonym nicht – zumindest anfangs als Kaws mit Spraydose bewaffnet durchs New York der 90er Jahre zieht, um Bushaltestellen zu taggen, Telefonzellen neu zu verzieren und Werbetafeln mit nur wenigen Sprühern in Parodien ihrer selbst zu verwandeln. Schon damals entwickelt er dabei die für ihn typische Markierung der durchkreuzten Augen.
Heute ist Kaws vor allem für seine figurativen Skulpturen bekannt, sogenannte „Companions“ und „Accomplices“. Auf den ersten Blick erinnern sie an Comic-Charaktere wie Mickey oder Minnie Mouse. Doch im Gegensatz zu den Disney-Helden treten Kaws Figuren häufig allein auf und geben nur durch ihre Pose intime Einblicke in ihre Gefühlwelten. Kaws Figuren sind schüchtern und traurig, bisweilen aber auch selbstbewusst und triumphal. Eine Sache ist ihnen allen allerdings gemein: Sie sind universell verständlich.
Auch Comics bemühen sich um einen universellen Zugang und sprechen über Kulturgrenzen hinweg generationsübergreifend an. So verwundert es wohl kaum, dass sich die „Kunstwelt“ und die „Comicwelt“ gegenseitig inspirieren und beflügeln. Eine klare Abgrenzung voneinander ist oftmals nicht zu treffen. Mit Kaws im Fokus möchte die Ausstellung daher reflektieren, wie Künstler*innen der Moderne zwischen „High“ und „Low“ Art oszillierten. Neben Kaws kommen dabei auch große Namen wie Jean-Michel Basquiat, Katherine Bernhardt und Keith Haring zu Wort.