Die Wiener Galerie OstLicht präsentiert mit „Polaroid Still Lifes“ eine faszinierende Ausstellung, die den Blick auf ein spannendes Kapitel der fotografischen Geschichte lenkt. Gezeigt werden rund fünfzig großformatige Polaroid-Unikate aus den 1980er-Jahren, entstanden mit der legendären 20×24-inch-Polaroidkamera.
In einer Zeit, als sich die Staged Photography zunehmend durchsetzte, stellte die Polaroid Company diese riesige Kamera ausgewählten Künstler*innen zur Verfügung – begleitet von einem Operator entstanden in Studios in Cambridge und Amsterdam oder bei vereinbarten Sessions beeindruckende Werke. Ein Teil dieser Arbeiten fand seinen Weg in die renommierte Polaroid Collection, von der heute etwa 1.300 Abzüge in der Sammlung des OstLicht beheimatet sind.
Die Ausstellung beleuchtet das klassische Genre des Stilllebens, erweitert es jedoch um postmoderne Interpretationen. Die Fotograf*innen der 1980er-Jahre hinterfragten die Beziehung zwischen Realität und fotografischer Repräsentation. Statt bloßer Dokumentation wurden bewusst inszenierte Szenarien geschaffen, die mit Erwartungen spielten, irritierten und neue ästhetische Maßstäbe setzten.
Zu den vertretenen Künstler*innen zählen unter anderem Helen Chadwick, Sandi Fellman, Luigi Ghirri, Barbara Kasten, Sally Mann und Bettina Rheims. Ihre Werke zeigen die Vielfalt der Ansätze – von skulpturalen Arrangements bis zu surrealen Kompositionen – und verdeutlichen, wie fließend die Grenzen zwischen Fotografie, Kunst und Fiktion sein können.
Mit der Ausstellung „Polaroid Still Lifes“ lädt OstLicht dazu ein, die Sinnlichkeit und Farbintensität dieser großformatigen Polaroid-Unikate zu erleben – eine Hommage an die analoge Fotokunst der 1980er-Jahre.