Zwei Frauen, zwei Stimmen des Überlebens: Ruth Klüger und Ceija Stojka. Beide als Kinder in Konzentrationslager deportiert, fanden sie in Sprache und Kunst ein lebenswichtiges Mittel, um Erlebtes zu fassen – und später die Welt daran teilhaben zu lassen. Klüger, die bereits in Auschwitz zu dichten begann, wurde in den USA eine international anerkannte Literaturwissenschaftlerin. Stojka veröffentlichte 1988 als erste Romni ihre Erinnerungen und machte sich auch als Malerin und Zeichnerin einen Namen.
Die Ausstellung „Dichten ins Leben“ zeigt ab 9. Oktober in der Galerie Mana im 7. Bezirk Gedichte der beiden Autorinnen sowie eine Auswahl von Stojkas Bildern und Zeichnungen. Besucher:innen können Texte lesen, hören – und selbst ein Gedicht sprechen und aufnehmen. Damit wird Erinnerung nicht nur bewahrt, sondern aktiv in die Gegenwart geholt.
Initiatorin ist die Kulturarbeiterin Sabine Kock, die beide Frauen persönlich kannte. Ihr Anliegen ist es, besonders junge Menschen einzuladen und ihnen Raum für eigene Sprache und Texte zu geben.
- 9.10., 18 Uhr: Vernissage mit Lesung (Tamara Stern, Nuna Stojka), Musik von Hojda Stojka
- 20.10., 13–17 Uhr: Schreibworkshop mit Mazlum Nergiz (Anmeldung erforderlich)
- 21.10., 18:30 Uhr: Gespräch „Ruth Klüger, Dichten als Medium der Erinnerung“
- 23.10., 18 Uhr, Filmhaus am Spittelberg: Film Unter den Brettern hellgrünes Gras von Karin Berger mit anschließendem Gespräch
- 4.11., 18:30 Uhr: Diskussion „Prekäres Erinnern – Erkämpfte Anerkennung“
- 16.11., 18 Uhr: Finissage mit der Band Amenza Ketane