Das Wiener Aktionismus Museum, das seit März 2024 als weltweit einziges Haus dieser radikal-künstlerischen Bewegung existiert, präsentiert bis 27. Juli 2025 die Ausstellung „Vier Aktionen“.
Gezeigt werden Fotografien von vier legendären Aktionen der frühen 1960er-Jahre – inszenierte Grenzverletzungen von Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler, die nicht nur den Wiener Kunstbegriff, sondern auch das gesellschaftliche Selbstverständnis erschütterten.
Doch die Ausstellung geht über die bloße Dokumentation hinaus: Sie wirft einen analytischen Blick auf das Medium Fotografie selbst – auf Ausschnitte, Blickwinkel, Montagen. Was ist ins Bild geraten? Was wurde weggeschnitten? Und wer entscheidet über das Bild einer Aktion, die sich ursprünglich dem Bildhaften so vehement entziehen wollte?
Die Schau zeigt: Der Wiener Aktionismus war nie rein performativ. Er war ein Spiel mit Kontrolle und Kontrollverlust – auch über das eigene Bild. Skizzen, Partituren, Essays und nicht zuletzt die Filme offenbaren ein Spannungsverhältnis zwischen künstlerischem Willen und dokumentarischer Unberechenbarkeit.