„Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheurer als der Mensch.“ – ein Gedanke aus der Antigone, der gerade jetzt mit unheimlicher Klarheit wieder aufleuchtet. Und genau daraus spinnt die Wortwiege 2026 ihren Spielplan: ein Festival, das nicht nur Theater zeigt, sondern eine Agora eröffnet – einen Ort, an dem Denken, Fühlen und Deuteln nebeneinander Platz haben.
Die historischen Kasematten in Wiener Neustadt wirken wie geschaffen für ein Festival, das die Doppelnatur des Menschen unter die Lupe nimmt. Auf dem Programm stehen zwei beißend intelligente Gesellschaftskomödien von Helmut Qualtinger und Carl Merz, die das Publikum erneut mit ihrer scharf geschliffenen Menschenkenntnis überraschen. Daneben wird der Mythos von Troja neu aufgeladen, von Homer bis Kleists „Penthesilea“, verknüpft mit zeitgenössischem Musik- und Tanztheater, das antike Fragen in die Jetztzeit holt.
Einer der klügsten Essayisten des Landes, Franz Schuh, widmet sich im Lesetheater Karl Kraus – ein literarisches Rendezvous zweier unerbittlicher Beobachter. Dazu gesellen sich neue Ausgaben der Theaterserie REDEN! sowie Dialogformate, die Intellektuelle wie Klaus Theweleit, Daniela Strigl, Florian Scheuba, Raimund Löw, Lisz Hirn, Michael Köhlmeier, Barbara Toth und Konrad-Paul Liessmann an einen Tisch bringen.
