Anlässlich des 50. Todestages von Fritz Wotruba (1907–1975) widmet das Belvedere 21 dem österreichischen Bildhauer eine umfassende Ausstellung, die neue Perspektiven auf sein Werk eröffnet. Statt eines rein monografischen Zugangs rückt die Schau Wotrubas internationale Vernetzung, seine Ausstellungstätigkeit und die Rezeption seiner Skulpturen ins Zentrum.
In den 1950er- und 1960er-Jahren war Wotruba nicht nur eine prägende Figur der österreichischen Nachkriegskunst, sondern auch Teil eines internationalen Dialogs über das Menschenbild und die Formensprache der modernen Bildhauerei. Persönliche Bekanntschaften mit Künstlergrößen wie Henry Moore, Alberto Giacometti, Germaine Richier oder Marino Marini sowie gemeinsame Ausstellungen mit weiteren Bildhauer:innen wie Louise Nevelson, Isamu Noguchi und Kenneth Armitage verdeutlichen seine Relevanz über nationale Grenzen hinweg.
Die Gegenüberstellung seiner Werke mit jenen dieser Künstler:innen ermöglicht eine kritische Reflexion über das Verhältnis von Abstraktion und Körperlichkeit in der Nachkriegsmoderne. Wotruba erscheint so nicht nur als zentraler Vertreter der österreichischen Plastik, sondern auch als Impulsgeber eines internationalen Bildhauereidiskurses.