Die einzigartige Natur der Arktis, ihre Faszination und Verletzlichkeit sowie die rasanten Veränderungen in den arktischen Regionen bilden den thematischen Ausgangspunkt der Ausstellung. Die deutlich sichtbaren und messbaren Auswirkungen des Klimawandels, aber auch die dadurch eingeleiteten geopolitischen Veränderungen, haben die Arktis ins Zentrum der weltweiten Aufmerksamkeit gerückt. Die Ausstellung beleuchtet die vielen Facetten und Rollen dieses einzigartigen Ökosystems aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie zeigt auf, dass die Arktis durch ihre entscheidende globale Rolle heute enger denn je mit dem Leben aller Menschen verbunden ist.
Österreich hat seit 150 Jahren eine direkte Beziehung zur Arktis: Im November 1873 betraten Mitglieder der „Ersten österreichisch-ungarischen Nordpolar-Expedition“, auch bekannt als Payer-Weyprecht Expedition, das von ihnen entdeckte Franz-Josef-Land zum ersten Mal. Zoologische Objekte, die von dieser Fahrt mitgebracht wurden, bereichern heute die Sammlungen des NHM Wien. Aus den Erfahrungen der Expedition entwickelte Carl Weyprecht grundlegende Thesen für eine moderne Arktisforschung. Darauf aufbauend fand 1882-1883 das „Erste internationale Polarjahr“ statt; Österreich beteiligte sich mit einer eigenen Forschungsstation auf der Insel Jan Mayen.
Heute koordiniert das Austrian Polar Research Institute (APRI) die Forschung und internationale Zusammenarbeit im Bereich der Polarwissenschaften für Österreich. In Kooperation mit der Universität Graz ist es dabei, die erste permanente österreichische Polarforschungs-Station in Ostgrönland zu errichten. Als Projektpartner des NHM Wien sind Expertinnen des APRI an der Ausstellung beteiligt, Forscherinnen werden vor den Vorhang geholt und berichten über ihre Forschungsschwerpunkte. Die Arktis liegt im global vernetzten Zeitalter nicht mehr am Ende der Welt, sondern quasi vor unserer Haustüre. Und plötzlich geht uns die Arktis alle an!