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Ausstellungsraum „Heraus mit der Sprache“ mit Leguan, Marder und Hirsch. © NÖ Museum Betriebs GmbH, Daniel Hinterramskogler
Der Leguan warnt: „Mein Nicken heißt: Hau ab!“, der Steinmarder markiert sein Revier mit Fußgeruch, und der Rothirsch bietet einen „Song Contest der tiefen Töne“, um deutlich zu machen, wo er der Chef ist. © NÖ Museum Betriebs GmbH, Daniel Hinterramskogler
01.07.2023

Heraus mit der Sprache!

Wie Tiere u0026 Pflanzen kommunizieren. Sonderausstellung im Haus für Natur im Museum Niederösterreich bis 11. Februar 2024.

Die Sprache der Tiere und Pflanzen. Singen, Tanzen, Klopfen, Brummen, Vibrieren, Duften, Leuchten: Die Welt der Kommunikation ist faszinierend, vielfaltig, geheimnisvoll und trickreich. Denn sowohl Tiere als auch Pflanzen können auch täuschen. Was ist eigentlich Kommunikation? Welche Formen und Strategien gibt es? Wie können Tiere, Pflanzen und Pilze überhaupt kommunizieren? Wie und warum verständigen sie sich und welche Botschaften werden transportiert? Diesen Fragen geht die neue Sonderausstellung im Haus für Natur im Museum Niederösterreich auf den Grund.

Tiere kommunizieren, um einen Partner zu finden, die Brutpflege zu organisieren, ihr Revier zu markieren, Artgenossen vor Feinden zu warnen oder auf Nahrungsquellen hinzuweisen. Das Leben hängt vom permanenten Austausch von Signalen ab. Dabei kann Kommunikation auch ein Risiko sein, wenn sich der Beutegreifer oder auch das Beutetier verraten. Weibchen signalisieren ihre Paarungsbereitschaft. Männchen versuchen Weibchen mit auffälligen Farben, spektakulären Tänzen oder verlockendem Gesang von ihren Genen zu überzeugen. Auch in Bienen- oder Ameisenvölkern ist die Kommunikation für die Arbeitsorganisation unabdingbar. Selbst Pflanzen und Pilze senden Botschaften aus.

Kommunikation zwischen Menschen und Tieren

Die Ausstellung erklärt, was Kommunikation überhaupt ist, auf welche Art sie funktioniert und welche Kanäle sie nutzt. Der Hauptraum geht der Frage nach den Gründen der Kommunikation von Tieren, Pflanzen und Pilzen nach. Ein weiterer Teil der Ausstellung widmet sich der Kommunikation zwischen Menschen und Tieren. Im abschließenden Sinnesraum ist wieder genau hinhören und genau hinsehen gefragt.

Für Kinder und Familien führt die schlaue Museumseule Poldi durch die interaktive und multimediale Schau. Gleichzeitig gibt die Ausstellung neueste Einblicke in die Kommunikationsforschung wie etwa der Bioakustik. Jung und Alt faszinieren die Lebend-Tiere in der Ausstellung: Grillen, Fauchschaben, Orchideenmantis, Schildmantis. und brasilianische Pfeilgiftfrösche können beobachtet und belauscht werden. Größere Tiere sind durch über 80 Präparate der Landessammlungen Niederösterreich und andere Leihgeber:innen vertreten. Farbcodes ermöglichen eine Orientierung in einem vielfältigen Thema. QR-Codes laden zum Weiterforschen ein.

Ein abwechslungsreicher Streifzug durch die komplexe Welt der Botschaften und ungewöhnlichen Allianzen erwartet die Besucher:innen in dieser Reise um den gesamten Erdball. Tickets für das Museum Niederösterreich.

Vielfältige Sprache der Tiere

„Auf dich werf ich mehr als ein Auge!“ ist vom Blauen Pfau zu hören, wenn er sein Rad schlägt. „Dir zeig ich meine Unterwäsche!“ wird der Großtrapp noch eindeutiger, wenn er sich in einen weißen Federball verwandelt, um für sein Weibchen zu tanzen. Dem Amselmännchen kann man seine körperliche Verfassung am Schnabel ablesen. Je orangener er ist, desto besser sind seine Chancen auf ein Weibchen. Zu den oft erheiternden Geschichten von Balz und Paarung kommen Haubentaucher und Co in einem Krabbeltunnel für Kinder selbst zu Wort.

Unkenrufen zum trotz sollte man dem Leguan folgendes glauben: „Mein Nicken heißt: Hau ab!“„Niemals ohne Fußgeruch“ ist das Motto des Steinmarders, der mit jedem Schritt olfaktorisch sein Revier markiert, wofür Hunde beeindruckende Verrenkungen in Kauf nehmen. Der Rothirsch bietet einen „Song Contest der tiefen Töne“, um deutlich zu machen, wo er der Chef ist. Der Wespenbussard markiert sein Territorium mit markanten Flügen, weil es in den Lüften liegt.

Das Erdmännchen hat „Die Familie stets im Blick“, während das Alpenmurmeltier proklamiert: „Auf den Adler pfeif ich“. Auch Kaninchen „Trommeln gegen den Feind“. Doch Warnrufe könnten auch Feinde anlocken. Derartige akustische Signale können auch täuschen, wenn sie Konkurrenten am Nahrungsmarkt von der Beute weglocken.

Missverständnisse unter Tieren?

Wie kommuniziere ich richtig mit Wildtieren und Haustieren? Gibt es auch Missverständnisse unter Tieren aufgrund ihrer unterschiedlichen Sprachen? Dieser Frage widmet sich ein eigener Teil der Ausstellung, der sich unter anderem intensiv mit der Sprache der Hunde und Katzen auseinandersetzt. Eine eigene Lese-Ecke bietet Literatur für alle Altersstufen, die bei Interesse im Shop erhältlich ist. Ein Spiegel lädt ein, seine eigene Mimik ausführlich zu erkunden.

Der Sinnesraum am Ende der Ausstellung führt nochmal ins Dunkle, um auch jene Lebewesen sichtbar zu machen, die sprichwörtlich strahlen. Stimmen werden hier sichtbar gemacht. Ein heulender Wolf und die schlaue Museums-Eule Poldi „in natura“ dürfen da nicht fehlen. Ein eigenes Quiz macht dabei auf die Probleme der Lärm- und Lichtverschmutzung aufmerksam und zeigt, was man gegen dieses Umweltproblem tun kann.

Tickets für das Museum Niederösterreich.

Keine weiteren Termine.

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