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Vorbereitung zur Körperbemalung, Presse Weltmuseum Wien
Das Weltmuseum Wien hat heute eine Sammlung von 200.000 Objekten. ©Manoel Martins Neto Museu de Arte Indigena Curitiba Weltmuseum Wien
24.04.2024

(Un)Known Artists of the Amazon im Weltmuseum Wien

Ausgangspunkt der Austellung „(Un)Known Artists of the Amazon“ ist die im Westen oft bewunderte Federkunst. Beispiele der Ka‘apor, Yanomami und Tapirapé zeugen von der hohen Kunstfertigkeit ihrer uns unbekannten Schöpfer. Gleiches gilt für die Gegenstände der Rikbaktsa, die der Federkünstler Messias Rikbaktsa aus der Sammlung des Weltmuseum Wiens ausgewählt hat.

In der Austellung „(Un)Known Artists of the Amazon“ wird deutlich gemacht, wie sich Umwelteindrücke in der Gestaltung kunstvoller Gebrauchsgegenstände niederschlagen, während die Hängematten von Tania Kamayura über den Besucher*innen schweben. Auch die an Tierformen erinnernden Holzbänke zeigen dies. Die Künstler sehen sie in Bäumen und arbeiten sie dann nach dem Fällen des Baumes aus einem Stück heraus. Eine eindrucksvolle Entwicklung von Haushaltsgegenständen zu Skulpturen wird durch die gezeigten Keramiken und Objekte für die Maniokverarbeitung illustriert.

Die Indigene Kunst Amazoniens ist aber auch eine performative: Maskentänze gehören zu vielen Ritualen und ermöglichen die Interaktion mit spirituellen Wesen. In der zeitgenössischen Kunst sind Masken zu Kunstwerken geworden, die keinerlei praktische Funktion mehr erfüllen. Dadurch wird eine klare Grenze zwischen Ritual und Kunst gezogen.

Körperbemalung und Körperschmuck spielen nach wie vor eine große Rolle. Schmuck aus Glasperlen wurde erst durch den Kontakt mit Missionaren und Forschern möglich. Für die Künstlerinnen, die heute vor allem Halsketten und Armbänder herstellen, ist diese Kunstform zum Ausdruck ihrer Selbstermächtigung und Unabhängigkeit geworden.

Bereits in den 1970er Jahren haben Künstler wie Feliciano Lana westliche Zeichen- und Maltechniken für sich entdeckt. Lanas Illustrationen der Mythologie der Desana befinden sich heute unter anderem im MoMA in New York. Der 2021 verstorbene Macuxi Jadier Esbell ist ebenfalls in der Ausstellung vertreten.

Bemerkenswert sind die visuellen Bezüge, die sich zwischen den unterschiedlichsten Kunstformen entdecken lassen. Sie zeigen, dass die Indigene Kunst Brasiliens – damals wie heute – ein ästhetisches Prinzip ist, das die Welt der Menschen durchzieht und sie mit der ökologischen und spirituellen Umwelt verbindet.

Keine weiteren Termine.

Weltmuseum Wien
Neue Hofburg, Heldenplatz 1010 Wien
01/ 534 30 50 52
info@weltmuseumwien.at
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