„Sonne“ ist der zweite Teil von Doris Uhlichs Melancholie-Trilogie. Zu sehen am 20. Oktober im Festspielhaus St. Pölten.

Das Licht der Sonne braucht und achteinhalb Minuten, bis es unseren Planeten erreicht. Um das Licht und die Wärme zu erzeugen, ohne die es auf der Erdoberfläche kein Leben gäbe, arbeitet die Sonne ununterbrochen. Dafür wird sie geliebt und verehrt. Doch zunehmend wird sie auch als aggressiv dargestellt oder gar als Bedrohung empfunden. Dabei schaut die Sonne selbst ohnmächtig zu, wie sie in Zeiten des anthropogenen Klimawandels Erhitzung, Brände und Dürren anrichtet.
„Sonne“
„Sonne“ ist der zweite Teil von Doris Uhlichs Melancholie-Trilogie. Gemeinsam mit einem Kind widmet die österreichische Choreografin und Tänzerin dem Himmelskörper, der fast alle und alles anstrahlt und Existenzen ebenso ermöglicht wie zerstören kann, eine Sonnenschau, in der sie physikalische, künstlerische und kulturgeschichtliche Dimensionen miteinander verknüpft.
Eine Koproduktion von Festspielhaus St. Pölten, insert Tanz und Performance GmbH, Volkstheater Wien und Theater Rampe Stuttgart / Personale Doris Uhlich Koproduktion Innsbruck International. Biennial of the Arts 2024 (Uraufführung Extended Version, Tiroler Landestheater). Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.
Besetzung: Doris Uhlich – Konzept, Choreografie, Doris Uhlich, Romy Nagl – Performance, Yoshie Maruoka – Performance-Coach Kind – Tickets
Doris Uhlich
Doris Uhlich ist eine österreichische Choreografin, Performerin und Tanzpädagogin. Sie stellt in ihren Produktionen oft gängige Formate und Körperbilder infrage. Demnach arbeitet sie u.a. mit Menschen mit unterschiedlichen Biografien und körperlichen Einschreibungen, befragt das klassische Ballett auf seine Übersetzbarkeit in zeitgenössische Kontexte hin, öffnet die Tanzfläche für Menschen mit körperlicher Behinderung, zeigt die Potenziale von Nacktheit jenseits von Erotisierung und Provokation, untersucht auf vielschichtige Weise die Beziehung zwischen Mensch und Maschine oder setzt sich mit der Zukunft des menschlichen Körpers im Zeitalter seiner chirurgischen und genetischen Perfektionierung auseinander.
Für die Performance Ravemachine (2016) hat Doris Uhlich gemeinsam mit dem Tänzer Michael Turinsky den Nestroy-Spezialpreis für Inklusion auf Augenhöhe gewonnen. Die 2018 im Tanzquartier Wien uraufgeführte Produktion Every Body Electric war 2019 unter anderem zur Tanzbiennale in Venedig und zur Bienal Sesc de Dança in São Paulo eingeladen. Weitere Preise, Auszeichnungen und Nominierungen umfassen unter anderen den Tanzpreis des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur für SPITZE 2008, die Nennung zur Tänzerin des Jahres in der Zeitschrift tanz 2011 und 2015, den Outstanding Artist Award 2013 im Bereich darstellende Kunst des Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, die Nennung zur Choreografin des Jahres in der Zeitschrift tanz 2018 und 2019 oder den Publikumspreis für Every Body Electric beim Our Stage Festival in Dresden 2019.