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Andreas Vitásek als „Herr Karl“ im gleichnamigen Theaterstück von Helmut Qualtinger und Carl Merz. @ Valerie Loudon
Andreas Vitásek als „Herr Karl“ im gleichnamigen Theaterstück von Helmut Qualtinger und Carl Merz. @ Valerie Loudon
26.10.2023

Vitásek als „Herr Karl“

Andreas Vitásek spielt den „Herrn Karl“ im gleichnamigen Theaterstück von Helmut Qualtinger und Carl Merz.

„Wenn Dummheit zu Recht wird, wird ,Der Herr Karl‘ zur Pflicht!“, meint man im Rabenhof. „Ob die Wiederauferstehung des Blockwarts im Tarnanzug von Hipster-Bobo-Helikopter-Eltern, Impfgegnerinnen, Kleinwalsertal-Fanboys (und -girls), Staatsverweigerern oder Ibiza-Verharmloserinnen – die Liste der österreichischen Grauslichkeiten ist lang und wird immer länger. Wer wäre passender, um mit seinen Wiener Wurstfingern in den Wunden zu bohrln, als der „Herr Karl“ und wer, wenn nicht Andreas Vitásek, sollte den ewigen Denunzianten aus der Quarantäne auf die Vorstadtbühne holen?“

„Auch wenn der Schilling dem Euro weichen musste und Facebook längst den Bassenatratsch ersetzt hat, so fehlt es auch heute nicht an Wendehälsen und Vernaderern – ob im Onlineforum oder bei Pressekonferenzen – Wien bleibt Wien!“

  • Andreas Vitásek gelingt das beinah unmögliche Kunststück, Helmut Qualtinger in seiner Glanzrolle des böse angepassten Wieners fast vergessen zu lassen. (Die Presse)
  • Vitásek zeigt, dass „Der Herr Karl“ nicht nur das kuriose Exemplar einer Sozialfauna längst vergangener Zeiten ist, sondern hochaktuell. (Kurier)
  • Andreas Vitáseks „Herr Karl“ kann sich mit dem Original durchaus messen. (Wiener Zeitung)

Der Herr Karl

Der knapp einstündige, zwischen Theaterstück und Kabarett angesiedelte Monolog, wurde 1961 von Helmut Qualtinger und Carl Merz geschrieben.

Der Feinkostmagazineur Karl, der Antiheld des Stücks, erzählt einem „jungen Menschen“, dem Zuschauer, seine Lebensgeschichte, während er bei der Arbeitszeit im Lager eines Feinkostgeschäftes sitzt. Dabei entpuppt sich der Erzähler zunehmend als opportunistischer Mitläufer aus dem kleinbürgerlichen Milieu, der sich im wechselhaften Gang der österreichischen Geschichte vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende der Besatzungszeit in den 1950er Jahren durchs Leben manövriert hat.

Auf den ersten Blick lässt sich Herr Karl als typischer Wiener, „katholisch“ und „freiheitsliebend“, als ewiger Raunzer charakterisieren. Als repräsentativer Kleinbürger verkörpert er sozusagen die vox populi, die Stimme des Volkes. Äußerlich erscheint Karl als netter, ehrlicher, aber naiver Kerl mit liebem Blick. Doch nach und nach erfährt der Zuschauer von dem Opportunisten, der sich hinter dieser Fassade der Gemütlichkeit verbirgt.

Als im Ständestaat 1934 die klerikalfaschistische Diktatur errichtet wurde, wird Herr Karl, der bis dahin Sozialist war, zu einem Mitläufer der Christlichsozialen. Nach dem „Anschluss Österreichs“ 1938 wechselt er sofort in das politische Lager der Nationalsozialisten. Nach 1945 bemüht er sich, den Besatzungsmächten dienlich zu sein. Herr Karl nutzt jedoch nicht nur die Anpassung seiner politischen Meinung, um Vorteile zu erlangen: Der Egoismus zieht sich durch sein gesamtes Leben. Er selbst schätzt sich als „Mann von Welt“ ein, der Zuschauer lernt ihn aufgrund des Verhaltens gegenüber seinen Mitmenschen als skrupellosen Profiteur, Drückeberger und Anpasser kennen. Seine Kaltherzigkeit erlaubt es ihm, keine Gelegenheit auszulassen, bei der er andere Leute ausnutzen konnte.

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