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Der Theatermensch Otto Schenk sitzt auf einem Ledersessel, die rechte Hand auf einen Tisch aufgelegt. © Karl Satzinger
Otto Schenk lässt er die Höhepunkte seiner Karriere Revue passieren und erzählt die lustigsten Anekdoten. © Karl Satzinger
16.09.2023
von 00:00 Uhr bis 00:00 Uhr

Otto Schenk erinnert sich

In der Pandemie und nach dem Tod seiner Frau hat sich Otto Schenk beinahe vollkommen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Doch für sein Lieblingstheater, das Akzent, macht er am 16. September eine Ausnahme. Im Livegespräch mit seinem langjährigen Manager und Freund, Herbert Fechter, lässt er die Höhepunkte seiner Karriere in Form von Videos aus sechs Jahrzehnten Revue passieren und erzählt die lustigsten Anekdoten. Ein Abend voller Erinnerungen und Nostalgie.

Otto Schenk

Otto Schenk begann nach der Matura ein Jus-Studium an der Universität Wien; dann Ausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar.

Seine Theaterkarriere begann er als Schauspieler am Wiener Volkstheater. 1953 machte er in Kellertheater-Inszenierungen erstmals als Regisseur auf sich aufmerksam.
Seit 1955 Regisseur und Schauspieler am Theater in der Josefstadt.

Zu seinen frühen Inszenierungen zählen Johann Nestroys „Umsonst“ (1955) und Karl Wittlingers „Kennen Sie die Milchstraße?“ (1958); Durchbruch mit „O Wildnis!“ von Eugene O’Neill (1960).
An den Münchner Kammerspielen inszenierte er die Horváth-Stücke „Kasimir und Karoline“ (1964 und 1969) und „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (1966); am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg William Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ (1975).
Regiearbeiten bei den Salzburger Festspielen u.a.: Shakespeares „Was ihr wollt“ (1973) und „Wie es euch gefällt“ (1980, mit Schenk als Probstein); Johann Nestroys „Der Talisman“ (1976) und „Der Zerrissene“ (1982, mit Helmuth Lohner in der Titelrolle und Schenk als Gluthammer); außerdem Inszenierungen am Wiener Burgtheater.

Rollen u.a.: Kellner in Jean-Louis Roncoronis „Die Zeit der Kirschen“ (1963); Wladimir in Samuel Becketts „Warten auf Godot“ (1963); Thisbe in Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ (1966, Salzburg); Titelrolle in „Der Bockerer“ von Ulrich Becher und Peter Preses (1984, Münchner Volkstheater; 1993 auch in der Josefstadt).

Der Opernregisseur

Seine erste Oper, Mozarts „Die Zauberflöte“, inszenierte er 1957 am Salzburger Landestheater. Schon wenig später gelang ihm der Aufstieg in die internationale Spitzenklasse der Opernregisseure.
Durchschlagenden Erfolg hatte er 1962 mit Alban Bergs „Lulu“ am Theater an der Wien. An der Wiener Staatsoper arbeitete Otto Schenk lange als ständiger Regisseur und manche Inszenierungen („Der Rosenkavalier“, „Fidelio“, „L’elisir d’amore“) standen auch in der Spielzeit 2019/20 nach wie vor auf dem Spielplan.
Es folgten dort u.a.: Wagners „Tannhäuser“ (1982; Neuinszenierung 1988); Kreneks „Karl V.“ (1984); Puccinis „Manon Lescaut“ (1986); Mozarts „Die Zauberflöte“ (1988).

Inszenierungen am Nationaltheater München u.a.: „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss (1972) und „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (1975); Dvoráks „Rusalka“ (1981); „Der Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius (1984); „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach (1986); an der Hamburger Oper u.a.: 1979 „Ariadne auf Naxos“ und 1983 „Arabella“ von Richard Strauss; Gounods „Faust“ (1985); ferner u.a.: Alban Bergs „Wozzeck“ (1976, Berlin); Friedrich Cerhas „Baal“ (UA 1981; Salzburger Festspiele); Carl Maria v. Webers „Der Freischütz“ (1983, Bregenzer Festspiele).

Zahlreiche Inszenierungen an der Metropolitan Opera New York, darunter: Beethovens „Fidelio“ (1970); „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (1984); Wagners „Tannhäuser“ (1978) und „Der Ring des Nibelungen“ (1986/87).
Häufige Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Günther Schneider-Siemssen.

Josefstadt-Intendant

1986 wurde er – als Nachfolger für Boy Gobert – zum Intendanten des Josefstädter Theaters berufen. Schenk äußerte dazu: „Ich bin geprägt worden von diesem Theater. Ich habe in der Josefstadt die Natürlichkeit im Schauspiel gelernt. Dieses Theater hat meinen Stil geprägt, wo immer ich in der Welt gearbeitet habe. Ich habe es nie verraten.“
Schenk trat das Amt 1988 an (Mitdirektor: Robert Jungbluth); zur Eröffnung inszenierte er Arthur Schnitzlers „Professor Bernhardi“ (mit Michael Degen). Es folgte eine Vielzahl von weiteren Inszenierungen. Seine Direktion endete 1997.

Als Schauspieler war er in den letzten Jahren u. a. in folgenden Produktionen zu sehen:
1998/99: „Sonny Boys“, 1999/2000: „Josef und Maria“, 2000/01: „Der verkaufte Großvater“, „Ein Sommernachtstraum“ (Zettel), 2001/02: „Heimliches Geld, heimliche Liebe“ (Peter Dickkopf), 2002/03: „Der Hausmeister“, 2003/04: „Kanari“ (Siggi Grünebaum) und „Der eingebildete Kranke“, 2004/05: „Kampl“ (Gabriel Brunner), 2006: Miss Prism in „Bunbury“ und Burt in „Eine Bank in der Sonne“, 2006/07: Bruscon in „Der Theatermacher“, 2014/15: Hans Weiring in „Liebelei“.

Von 1990 bis 2009 spielte er 470 Vorstellungen des Dauerbrenners „Othello darf nicht platzen“ in den Kammerspielen. Zuletzt war er in den Kammerspielen in „Alltagsgeschichten“, „Halpern & Johnson“, „Chuzpe“ und „Schon wieder Sonntag“ zu sehen und an der Josefstadt als Plutzerkern in „Der Talisman“ sowie in „Forever Young“ und als Hans Weiring in „Liebelei“.

Zuletzt stand der Josefstadt-Doyen als der alte Diener Firs in Tschechows Drama „Der Kirschgarten“ auf der Bühne des Theaters in der Josefstadt (Inszenierung: Amelie Niermeyer, Premiere 5.12.2019).

Keine weiteren Termine.

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