Am Schloss Grafenegg kann man viele Bauphasen sehen: Das schlanke hofseitige Türmchen ist spätgotisch, an die Barockzeit erinnert der Gartenpavillon, in dem Feste gefeiert wurden und Theater gespielt wurde. Das Portal zum Ostturm wurde im Stil der Renaissance errichtet. Doch der Umbau im 19. Jahrhundert verlieh dem Schloss durch Hinzufügen von Treppengiebeln, Arkaden sowie der Fassadendekoration im neugotischen Tudorstil einen völlig veränderten Gesamteindruck. Romantischer Historismus nennt man das.
300 Jahre Parkgeschichte
Die Parkanlage von Schloss Grafenegg gehört zu den bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmälern Österreichs. Der Schlosspark birgt 300 Jahre Geschichte, seltene Pflanzen aus aller Welt und zeitgenössische Kunstwerke. Er ist 32 Hektar groß und bietet Historisches, Botanisches und Modernes in einem beeindruckenden Ensemble. Mitte des 17. Jahrhunderts entstand in Grafenegg zuerst ein barocker Sterngarten mit einer Allee aus Linden. Die Pflanzung war streng symmetrisch.
Die Erneuerung des Schlosses Mitte des 19. Jahrhunderts brachte auch die Umwandlung des Schlossparks in ein Arboretum mit sich. Eine Sammlung von Bäumen aus aller Welt entstand – allein 193 verschiedene Nadelgehölze gab es damals. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs verwilderte der Park.
2008 startete ein Revitalisierungsprojekt. Und so werden bei Spaziergängen durch den Park heute 300 Jahre Parkgeschichte sichtbar. Es finden sich mehr als 2.000 Laub- und Nadelbäume und einige bereits mehr als 250 Jahre alte Baumriesen. Im Rahmen der Revitalisierung des Schlossparks wurde auch der Pavillon renoviert. Das ehemalige Theaterhaus aus dem 18. Jahrhundert wird heute für Veranstaltungen aller Art genutzt – etwa für private Feiern, standesamtliche Trauungen oder Vorträge.
Auf „Wolke 7“
Seit Sommer 2007 findet alljährlich das Grafenegg Festival unter der künstlerischen Leitung des Pianisten Rudolf Buchbinder statt. Seither setzen das Auditorium und die Open Air-Bühne „Wolkenturm“ architektonische Blickpunkte im Park. Zusätzlich wurden acht weitere Außenraumskulpturen errichtet. Sie sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Dazu gehört auch die Pausenbar „Wolke 7“, die die Gäste auf ein gemütliches Glas Wein oder andere Erfrischungsgetränke einlädt.
- den Schlosspark mit alten Baumriesen auf 32 Hektar
- die Open-Air-Bühne Wolkenturm
- Konzerte beim Wolkenturm, die man von günstigen Rasenplätzen aus genießen kann
- den renovierten Pavillon
- wenn geöffnet: das in historischem Romantizismus umgebaute Schloss
Facts and Figures Schloss Grafenegg
- Das gesamte Schlossareal ist ganzjährig frei zugänglich. Bei Veranstaltungen am Wolkenturm ist das Areal ab drei Stunden vor Konzertbeginn ausschließlich gegen Vorweis einer gültigen Eintrittskarte zugänglich.
- An den Festivalwochenenden kann das Schloss individuell oder im Rahmen einer Führung besucht werden.
- Auf dem Schlossgelände befinden sich in der Gutshofsiedlung eine Reitschule, die Schlosstaverne samt Hotel und eine Vinothek.
- Seit 2007 pflanzt jeder Composer in Residence des Grafenegg Festivals eine Baumart im Schlosspark, die typisch für sein Heimatland ist. So wird die Sammlung von Bäumen aus aller Welt, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann, mit den Komponistenbäume jährlich erweitert.