Damien Hirst zählt zweifellos zu den schillerndsten Erscheinungen der internationalen Gegenwartskunst. Mit seinem formaldehyddurchtränkten Hai, seinen ikonischen Spot Paintings und dem mit Diamanten besetzten Totenschädel hat er längst Kunstgeschichte geschrieben. Doch nun öffnet die Albertina Modern in Wien eine bislang wenig beleuchtete Tür zu seinem Werk: In der Ausstellung „Damien Hirst – Drawings“ stehen erstmals seine Zeichnungen im Zentrum. Rund 140 Arbeiten, von frühen Skizzen der 1980er-Jahre bis hin zu konzeptionellen Entwürfen aus jüngster Zeit, geben einen faszinierenden Einblick in den schöpferischen Prozess des britischen Künstlers.
Zeichnung ist für Hirst kein bloßes Mittel zum Zweck, sondern ein eigener Kosmos zwischen Kontrolle und Zufall. Besonders deutlich wird dies an seiner legendären Zeichenmaschine „Making Beautiful Drawings“, die Besucherinnen und Besuchern erlaubt, selbst zu Teilhabenden des kreativen Prozesses zu werden. Mit einem Knopfdruck entsteht ein kleines Kunstwerk, das die rohe Energie des Zeichnens unmittelbar erfahrbar macht. Flankiert wird die Schau von berühmten Skulpturen wie einem Hai und einem Lamm in Formaldehyd und Arbeiten aus Hirsts Projekt „Treasures from the Wreck of the Unbelievable“.