Das Haydn-Haus Eisenstadt bietet eine einzigartige Gelegenheit, das private Leben und Schaffen Joseph Haydnshautnah zu erleben. In den detailgetreu rekonstruierten Wohnräumen, die er von 1766 bis 1778 mit seiner Frau Maria Anna Theresia bewohnte, spiegelt sich nicht nur der Geschmack des berühmten Komponisten wider, sondern auch die Welt, in der seine Musik abseits der höfischen Verpflichtungen entstand. Die Ausstellung zeigt Haydns kreative Prozesse, seine Inspirationen und sogar die ihm nachgesagten Liebschaften, die sich in einigen seiner Werke widerspiegeln.
Multimediale Installationen und Rauminszenierungen lassen Haydns schöpferischen Kosmos lebendig werden. Besucher:innen erfahren mehr über seine Rolle in der Weiterentwicklung des Streichquartetts, seine Kompositionen für adelige Damen und seinen Einfluss auf die Musikgeschichte. Ein besonderes Highlight ist die Erweiterung der Dauerausstellung unter dem Titel „So klingt Haydn!“, die sich seiner kompositorischen Vielfalt widmet.
In diesem Bereich können Besucher:innen den Orgelspieltisch der ehemaligen Haydn-Orgel aus der Bergkirche bestaunen und eine Kopistenabschrift der Harmoniemesse entdecken, die sein umfangreiches kirchenmusikalisches Schaffen dokumentiert. Der Oktetttisch, ein in der Musikgeschichte einzigartiges Möbelstück, bringt ein Barytonoktett zum Klingen, während multimediale Elemente es ermöglichen, einzelne Instrumente hervorzuheben. Auch das Baryton, das Lieblingsinstrument von Fürst Nikolaus I. Esterházy, wird eindrucksvoll präsentiert.
Ein weiterer Raum widmet sich Haydns Opern, die auf heutigen Spielplänen nur selten zu finden sind. Eine interaktive Inszenierung der Oper „La Fedeltà Premiata“ sowie Auszüge aus der Partitur geben einen Einblick in diese weniger bekannte Seite seines Schaffens. Zudem beleuchtet die Ausstellung die Rezeption Haydns bis in die Gegenwart, die Pflege seines musikalischen Erbes durch renommierte Orchester und Ensembles sowie die abenteuerliche Geschichte um seinen Schädel.
Die individuelle Erkundung der Ausstellung wird durch digitale Begleitangebote ergänzt. Mit der Fluxguide Appkönnen Besucher:innen die Inhalte in Deutsch und Englisch anhören, während Begleittexte in Deutsch, Englisch und Ungarisch zur Verfügung stehen. Für junge Gäste sorgt die MuseumStars App mit interaktiven Challenges für ein spielerisches Erlebnis, das mit kleinen Überraschungen belohnt wird.