Story

Im Eis zu Hause: Winterkreuzfahrt am Sankt-Lorenz-Strom

Das Powerschiff „Le Commandant Charcot“ schafft bis zu 15 Meter dickes Eis und vereint an Bord Luxus und Forschung. Das schau Magazin war als eines von wenigen Medien der Welt bei der exklusiven Fahrt von Québec bis zum Atlantik mit dabei. Eine Tour, bei der das Wort Kälte eine ganz neue Dimension bekam.
Mitten im Saguenay-River, direkt am ein bis zwei Meter dicken Eis, ankert das Schiff der ­Extreme. Der Fjord erstreckt sich 100 Kilometer lang und mündet in den Sankt-Lorenz-Strom. Eine Brücke wird runtergelassen – und das Abenteuer kann beginnen!© Ponant/Mike Louagie

Dickes Eis, klirrende Kälte und viel Schnee: Da fühlt sich die „Le Commandant Charcot“ so richtig wohl. Kein Wunder, denn das nach dem französischen Polarforscher Jean-Baptiste Charcot benannte Schiff teilt mit diesem die Liebe zur Arktis und Antarktis. Und es ist ein Muskelpaket sondergleichen: 150 Meter lang, 28,3 Meter breit und 31.700 Tonnen schwer – mehr als das Gewicht von 20.000 Autos! Wir haben Ende Jänner, und das erste Polarexpeditionsschiff mit Hybridantrieb, das am 29. Juli 2021 vom Stapel gelaufen ist, liegt vor der ostkanadischen Provinzhauptstadt Québec.

Das Schiff schreibt Geschichte

Es hat erfrischende –21 Grad, laut Wetter-App sind es sogar gefühlte –27 Grad. War es bisher kanadisch frisch, wird es jetzt expeditionsmäßig kalt. Dafür strahlt aber die Wintersonne und grüßt ein blitzblauer Himmel. Schiff und Crew haben in den letzten Tagen Geschichte geschrieben: Als erstes Kreuzfahrtschiff fuhr die „Le Commandant Charcot“ der französischen Kreuzfahrtreederei Ponant mitten im Winter durch den teils zugefrorenen Sankt-Lorenz-Strom – vom Atlantik bis nach Québec. Am Abend startet die elftägige Cruise in die Gegenrichtung bis zur Insel Saint-Pierre vor Neufundland.

Es ist eine exklusive Fahrt für bis zu 245 Passagiere. Doch wir sind nur 118, die von 190 Crewmitgliedern aus zwölf Nationen umsorgt werden. Bis zur Abfahrt bewundern alle die atemberaubende Kulisse von Québec. Wir sind fast 1.000 Kilometer vom offenen Meer entfernt, trotzdem spürt man hier die starken Gezeiten des Atlantiks noch so stark, dass sich die Eisschollen am Sankt-Lorenz-Strom je nach Ebbe und Flut mal flussaufwärts, mal flussabwärts bewegen. Jetzt ist das Wasser von dünnem, beschneitem Eis bedeckt und am Horizont beider Ufer grüßen bewaldete Hügel.

Ganz exklusiv All Inclusive

Als die Landschaft in der Dunkelheit der Nacht verschwindet, ist die beste Gelegenheit, das außergewöhnliche Schiff zu erkunden. Es handelt sich um eine der exklusivsten All-inclusive-Cruises, bei der nahezu alles im Preis bereits enthalten ist. Spaziert man durch die verschiedenen Decks, hat man das Gefühl, in einem edlen Boutique-Hotel mit angenehmen Farbwelten, modernem Design, chilligen Lounges und bodentiefen Fensterfronten sein Zuhause auf Zeit gefunden zu haben.

Besonderer Wert wird bei Ponant auf die kulinarischen Genüsse an Bord gelegt – eben typisch französisch. Eine richtige Kreuzfahrt soll schließlich auch wohltuend durch den Magen gehen. Auf der „Le Commandant Charcot“ erwartet die Passagiere nicht nur ein Buffetrestaurant am obersten Deck, das keine Wünsche offenlässt, sondern mit dem „Nuna“ auch das einzige À-la-carte-Restaurant des Starkochs Alain Ducasse auf einem Schiff. Was mit edlem Champagner als Aperitif beginnt, setzt sich mit Köstlichkeiten auf den Tellern und edlen Weinen im Glas fort.

Nach diesem Feuerwerk für den Gaumen geht es noch zum Chillen in eine der Lounges, wo geplaudert und Cocktails gefrönt wird, bis das Schlafmännchen einen ins Kabinenbett treibt. Natürlich wohnt man auf diesem Schiff mit viel Luxus: Jede Kabine hat einen Balkon, die 94 Quadratmeter großen Duplex Suiten auf zwei Ebenen sogar eine 26 Quadratmeter große private Terrasse. Aber auch in der einfachsten Kategorie sind die Träume süß.

„Weiße Gegend“ am Saguenay-Fjord

Beim Aufwachen fährt das Schiff schon durch den Saguenay River, einen Nebenfluss des Sankt-Lorenz-Stroms. Mit 100 Kilometern ist er einer der längsten Fjorde der Welt. Der Fluss ist komplett zugefroren, hinter uns nur eine schmale Fahrrinne, die das Schiff bildet, nachdem es am Bug das Eis bricht und hinten große Eisbrocken „ausspuckt“. Die Region hier nennt man die „weiße Gegend“, denn in den Bergen fällt bis zu zehn Meter Schnee. Jetzt hat es –25 Grad, doch im Sommer wird es bis zu +35 Grad heiß.

Die „Le Commandant Charcot“ wird immer lang­samer, bis sie im Eis mitten im Fluss zum Stehen kommt. Wir liegen vor La Baie in der zugefrorenen Ha!-Ha!-Bay – kein Scherz! Lange Zeit war dieser Teil Kanadas ein einsamer, abgelegener, der nur in der eisfreien Zeit mit dem Schiff zu erreichen war. Heute verbinden ihn sechs Straßen mit den Nachbarregionen des französischsprachigen Ostens. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sprechen kein Englisch.

Als das Schiff die Gangway runterlässt und wir das Eis betreten, spüren wir sofort die klirrende Kälte. Sie schneidet die Haut und macht sie sofort rot wie Blut. Fest eingemummelt in dicke orange Parkas mit kunstpelzbesetzten Kapuzen, die man nach der Reise als Erinnerung mit nach Hause nehmen darf, stapfen wir zu Schneemobilen, die uns zur Attraktion der Gegend bringen. Wenn das Eis am Saguenay River nämlich mindestens 30 Zentimeter dick ist, beginnt die Saison der Eisfischer. Vor einigen Jahren startete sie schon Mitte Dezember, heutzutage durch den ­Klimawandel einen Monat später. Die Saison dauert bis Mitte März, bis ein Eisbrecher kommt und den Fischern das Eis unter den Füßen wegkickt.

Temporäre Stadt der Eisfischer

Vor sechs Orten des Fjords stehen bis zu 1.000 Hütten am Eis. „Die sind nicht nur fürs Fischen, sondern viele machen da auch nur Party mit Bier und Schnaps“, erzählt mir ein Fischer. Zwei Monate lang geht er hier seinem geliebten Hobby nach. In seiner Hütte stehen ein Bollerofen, eine kleine Küche und ein Stockbett, weil er am Eis auch so manche Nacht verbringt. Der Grund des Flusses liegt 150 Meter unter uns. Gejagt wird vor allem Kabeljau. Das Eisloch in der Mitte der Hütte wäre etwa für einen Heilbutt zu klein. Es gibt jedoch andere Hütten, die auf Rädern stehen und die man in einem solchen Fall einfach zur Seite schieben kann, um das Loch zu vergrößern und den Riesenfang aufs Eis zu ziehen.

Die temporäre Stadt der Fischer hat rechtwinkelige Straßen mit Namens- und sogar Verkehrsschildern. Neben Schneemobilen sieht man am Eis große Pick-ups fahren und sogar Traktoren mit Anhängern, auf denen Hütten transportiert werden. Verteilt am Eis stehen bunte hölzerne Fischerhütten, die manchmal wie stylishe Tiny Houses aussehen, aber auch einfache Zelte. Und mit Mobilklos ist man für wirklich jeden Fall gerüstet. Übrigens habe ich mein Glück als Eisfischer versucht: Es ist eine beschauliche Tätigkeit, während man die Hände warm reibt, ins Eisloch schaut und wartet. Gefangen habe ich nichts, aber man kann ja nicht überall Erfolg haben.

Mit sibirischen Huskys durch die Wälder

Am nächsten Tag wartet frühmorgens auf uns der nächste Ausflug, der bei Ponant so wie fast alles inkludiert ist: eine Hundeschlittenfahrt mit sibirischen Huskys im Hinterland. Schneemobile holen uns ­direkt vom Schiff ab. Wir erreichen nach zehn Minuten und einem wilden Ritt über das verschneite Eis – wohlweislich ausgestattet mit Vollvisierhelmen – das Land, wo uns ein Bus in den verschneiten Wald zu ­einer Farm bringt. Von Weitem hört man schon das Bellen von 80 Hunden.

Zuerst geht es zum Aufwärmen in eine kleine Holzhütte mit einem glühenden Bollerofen, dann bekommen wir jeweils zu zweit einen Schlitten mit vier Hunden zugeteilt. Die Einführung der Guides ist denkbar einfach: Die Huskys kennen nämlich nur zwei Signale: „Okay“, was so viel wie „Go!“ oder „Lauf!“ bedeutet, und „Woooooo“, womit sie – hoffentlich – langsamer werden. Zum Glück gibt es aber auch eine Fußbremse – als letzte Möglichkeit, anzuhalten. Beim Dog Sledding gibt es zwei Rollen: Hinten auf den Kufen steht der Musher, der die Hunde unterstützen muss, wenn es zum Beispiel steiler bergauf geht. Vor ihm auf dem Schlitten sitzt die „Prinzessin“, die die Fahrt nur genießen darf und auch mal männlich sein kann. Die Hunde zappeln und heulen schon vor Vorfreude, denn Rennen ist ihr geliebtes Lebenselixier. Und los geht’s. Mit unbändiger Kraft ziehen die vier Hunde den Schlitten durch den Wald.

Innerhalb weniger Sekunden schmerzt uns Menschen der Fahrtwind, kein Wunder bei angezeigten –26 Grad und gefühlten –31 Grad. Doch was tut man nicht alles für ein Naturerlebnis in der Abgeschiedenheit, das man sein Leben lang nicht mehr vergisst.

Forscher sind immer mit an Bord

Die „Le Commandant Charcot“ ist nicht nur ein ­exklusives Kreuzfahrtschiff mit höchster Erlebnis­qualität, sondern seit ihrer Jungfernfahrt auch Arbeitsplatz für Wissenschafter. Von ihrem eigenen Forschungsprogramm Ponant Sciences sind gerade drei Personen an Bord, dazu kommen weitere Wissenschafter aus aller Herren Länder. Das Schiff erfasst permanent Daten, die der weltweiten Forschung als Open Data zur Verfügung gestellt werden. So werden Eisdicke und -temperatur sowie der Salzgehalt des Meeres gemessen. Ein mannshohes Equipment mit unzähligen Sensoren wird bis zu 1.200 Meter ins Wasser gelassen – jetzt erstmals auch im Winter. Darüber hinaus wird Wasser angesaugt und gleich an Bord untersucht. Ponant investierte zu Beginn eine Million Euro in die Einrichtung eines Wet und eines Dry Labors, deren Betrieb jedes Jahr eine weitere halbe Million Euro kostet.

Im Moment ist man auf die Untersuchung der Meeresverschmutzung mit Schwermetallen konzentriert, aber auch auf Nanoplastik mit toxischen Stoffen, das den Forschern die größten Sorgen macht. Einer von ihnen sagt: „Nanoplastik in einem Fisch zu finden ist wie ein Zuckerkörnchen in einem riesigen Fußballstadion.“ Doch mit den Möglichkeiten ihres Labors werden sie fündig – leider viel zu oft. Die Wissenschafter leben an Bord aber nicht im Elfenbeinturm, ganz im Gegenteil. Denn die Kreuzfahrtpassagiere können bei ihren Einsätzen dabei sein, Vorträgen von Experten im Schiffstheater lauschen und von diesen sogar bei gemeinsamen Abendessen viel Wissenswertes erfahren.

Auch über die Tierwelt: So sind Eisschollen auf dem Sankt-Lorenz-Strom zum Beispiel für Robben überlebenswichtig. Sie müssen ihre Jungen nämlich auf dem Eis zur Welt bringen. Mit der anfangs dünnen Fettschicht sind die Kleinen noch nicht „reif“ fürs kalte Wasser. Mit der Klimaerwärmung ist der Lebensraum der Robben jedoch stark bedroht. Daran muss ich denken, als ich die putzigen Tiere von der Reling aus beobachte. Sogar Belugawale bekommen wir zu Gesicht. Von den weltweit 80.000 Exemplaren leben in dieser Region rund 10.000. Selbst das Eis alleine kann man stundenlang beobachten – eine meditative Erfahrung. Nüchterner sehen es die Forscher, die erklären, dass es 23 verschiedene Arten von Eis gibt. Je nach Dicke und Konsistenz nennen sie es zum Beispiel New Ice, Frazil-Grease-Ice, Slush Ice oder Shuga Ice.

Nach Sept-Îles und Gaspé

Die nächste Station erreicht die „Le Commandant Charcot“ nach rund 400 Kilometern den Sankt-Lorenz-Strom ostwärts: Die 25.000-Seelen-Stadt Sept-Îles wurde nach sieben vorgelagerten Inseln benannt und ihr Hafen ist aufgrund des Eisenerzvorkommens im Hinterland von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Am genüberliegenden Ufer steht auch die größte Aluminiumfabrik von Nordamerika. Beim Streifzug durch die schachbrettmusterhaft ­angelegten Straßen mit kleinstädtischen Holzhäusern bläst der Wind den am Vortag gefal­lenen Schnee herum, und auf den weißen Fahrbahnen sind nur wirklich große Autos unterwegs – einfach klassisch filmreif.

Nach einer Nacht im Hafen sticht das Kreuzfahrtschiff wieder in See, überquert den hier mehr als 100 Kilometer breiten Sankt-Lorenz-Strom und steuert Gaspé auf der anderen Uferseite an. Das Städtchen bezeichnet man angesichts seiner exponierten Lage auf einer riesigen Halbinsel auch als „Ende des Landes“. Ankern ist wegen des Eises keine leichte Aufgabe für ­Kapitän Patrick Marchesseau, dessen Brücke Passagiere übrigens besuchen dürfen. Aber ­Erfahrung siegt, schließlich hat er, wie die ­Gerüchteküche an Bord munkelt, auch schon die Geiselnahme von Piraten vor Somalia auf einem anderen Ponant-Schiff überlebt, was ein schneller Google-Check auch bestätigt.

Aber jetzt gilt es, den charmanten Ort mit viel Geschichte zu erkunden. So erinnert ein Granitkreuz an den französischen Entdecker Jacques Cartier, der hier im Jahr 1534 an Land ging. Die Gedenkstätte Berceau du Canada (= der Geburtsort Kanadas) besteht auch aus dem Nachbau eines Zeltes der hier ansässigen First Nation der Mi’kmaq, die ein interessantes Museum betreiben. Beim Spaziergang durch das schmucke Gaspé mit seinen Shops und Restaurants schnappe ich noch eine lustige Geschichte auf: Seit Jahren freuen sich die Bewohner über den fertigen neuen Bahnhof – alleine, es fehlen noch die Schienen. Jahr für Jahr wird die Anbindung der Bahnlinie verschoben. Derzeit ist sie für 2027 angekündigt, aber „schau ma mal“, denkt man sich in Gaspé.

Berühmt ist die Gegend, die sogar zu 90 % frankofon und zu 10 % anglofon ist, als Fischerparadies an drei Flüssen. Hier angelten schon Präsidenten wie Jimmy Carter Lachse, aber auch Stars wie Bing Crosby oder Sylvester Stallone. Da mir das Anglerglück ohnehin nicht hold ist, geht es mit einem der für solche Ausflüge genutzten gelben Schulbusse in den Forillon National Park. Es ist schon besonders, das Tanzen der Eisschollen auf dem Meer zu beobachten, die in Wellen auf vereistes Land treffen. Die Wanderung endet am Cap-des-Rosiers, wo Kanadas höchster Leuchtturm aus dem Jahr 1858 mit einer Höhe von 34 Metern in den Himmel ragt. Trotz seiner Warnlichter liegen viele Schiffswracks auf dem Meeresgrund. Im Sommer wandern unzählige Blau- und Buckelwale die Küste entlang, im Hinterland findet man viel mehr Elche, Schwarzbären, Karibus und Biber als Holzhäuser. Die Halbinsel ist dicht mit Ahornbäumen bewaldet, von denen eine Köstlichkeit stammt: Maple Sirup. Drei Viertel der weltweiten Produktion stammt aus der Provinz Québec.

Wieder an Bord, geht es zuerst ans Aufwärmen. Im Spa mit Pool kann man neue Kräfte sammeln. Aber irgendwie hat mich der kanadische Winter mit bis zu –35 Grad inzwischen abgehärtet. Den bogenförmigen Außenpool Blue Lagoon am Heck der „Le Commandant Charcot“ lasse ich links liegen, sein Wasser ist ja bis zu 30 Grad aufgeheizt. Ich gehe lieber in den Snow Room mit vereistem Pollerfenster und Schnee auf der Sitzbank und am Boden. Nackt kommt mir die Temperatur von weniger als null Grad direkt warm vor, so sehr hat mich diese Reise schon verändert.

Power im „Bauch“ des Eisbrechers

Nach dieser Kältekur geht es hinunter in den „Bauch“ des Schiffes, um der Kraft des Eisbrechers auf den Zahn zu fühlen. Der Maschinenkontrollraum ist auf der „Le Commandant Charcot“ eine futuristische Powerzentrale. Angetrieben wird sie vor allem durch Flüssiggas. Mit 4.059 m3 LNG – das entspricht einem Volumen von zehn durchschnittlichen Einfamilienhäusern – hat das Schiff Energie für zwei Monate an Bord. In flüssigem Zustand kann man mehr lagern als in Gasform. Das bedeutet jedoch, dass das LNG bei –150 Grad gelagert werden muss, damit es flüssig bleibt. Neben diesem Hauptantrieb kann es auch mit Diesel fahren. Am Heck arbeiten zwei Elektroantriebe mit 34 Megawatt Leistung. Die größte Innovation sind 50 Tonnen Li-Ion-Batterien mit einem 4,5-MWh-Energy-Storage-System, einer Novität auf einem Schiff. Kurzum: Das Juwel von Ponant ist der stärkste nicht nukleare Eisbrecher der Welt und schafft mit all seiner ­Power selbst 15 Meter dickes Eis.

Ein Sturm ändert alle Pläne

Das braucht die „Le Commandant Charcot“ im Moment nicht. Wir fahren durch ein Meer aus Eiswürfeln zu den Magdalenen-Inseln draußen im Atlantik. Als Kapitän Patrick Marchesseau mit einer Durchsage plötzlich alle Passagiere zu einer dringenden Lagebesprechung ins Theater ruft, haben alle schon eine Vorahnung. Mit der Ruhe eines Profis erklärt der Franzose dann, dass über dem Atlantik ein Sturm aufzieht, der unsere Pläne komplett ändert. Wir können wegen des Seegangs weder bei den Magdalenen-Inseln noch beim eigentlichen Ziel unserer Kreuzfahrt, in Saint-Pierre, anlegen. Diese Insel ist gemeinsam mit Miquelon Frankreichs letzter Rest der Kolonien in Nordamerika. Statt von dort nach Hause zu fliegen, geht es mit der „Le Commandant Charcot“ wieder mehr als 1.100 Kilometer zurück nach Québec. Bei bis zu 45 Knoten Wind rumpelt, kracht und schwankt es an Bord manchmal ganz schön – aber Ende gut, alles gut! Und etwas hat mich diese Reise auf alle Fälle gelehrt: Bei ein paar Minusgraderln in unseren Breiten fange ich noch lange nicht zu zittern an.

Infos

  • Sankt-Lorenz-Strom im Herzen des Winters: Die Cruise der Reportage wird ­wieder von 13. bis 27. Februar 2027 und von 27. Februar bis 13. März 2027 gefahren. Von Québec geht es den Sankt-Lorenz-Strom entlang nach Gaspé, dann zur fran­zösischen Insel Saint-Pierre und schließlich zurück über Cap-aux-Meules, Sept-Îles und La Baie im Saguenay-Fjord nach Québec. Preis für die 15-tägige Fahrt: ab 23.710 Euro pro Person.
  • Weitere Touren der „Le Commandant Charcot“: Das Expeditionsschiff fährt 2026 unter anderem in die Antarktis, nach Grönland und Spitzbergen, zum Nordkap und den Lofoten, von der Ostsee in die Nordsee sowie zum geografischen Nordpol.
  • Live dabei an Bord: Fahrten der „Le Commandant Charcot“ können Sie auch live via Webcam am Bug des Schiffes verfolgen: webcam.ponant.com/charcot
© Ponant/Julien Fabro, Ponant/Mike Louagie (12)
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