Im burgenländischen Neutal wurde kürzlich ein entscheidender Meilenstein gefeiert: der von Handler Bau im Rahmen des innovativen Projekts SINK.CARBON errichtete Demonstrator, der eindrucksvoll aufzeigt, wie Holzbauelemente wiederverwendet und recycelt werden können, um den ökologischen Fußabdruck von Bauprojekten erheblich zu verringern. Hinter diesem zukunftsweisenden Vorhaben steht ein starkes Konsortium: Wood K plus als Forschungsinstitut und Konsortialleiter, die Boku als Forschungspartner sowie die Unternehmenspartner Handler Bau und Woschitz, die gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten.
Eine alte Idee neu gedacht
Schon früher wurden Ziegel freigeschlagen und wiederverwendet – ein einfaches und effektives Prinzip, das nun auch im modernen Holzbau möglich wird. Statt CO₂-speichernde Bauteile nach ihrer Nutzung wegzuwerfen, können sie dank des Projekts SINK.CARBON wiederverwertet werden. Das soll nicht nur für den privaten Wohnbau, sondern auch für gewerbliche und öffentliche Gebäude neue Meilensteine setzen. Zusätzlich entsteht dabei eine neue Flexibilität: Gebäude können nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden. Überschüssige Bauelemente könnten problemlos weiterverkauft und in anderen Projekten wieder eingesetzt werden.
Feierliche Präsentation des Projekts
Im Rahmen der feierlichen Präsentation begrüßte der Projektleiter von SINK.CARBON und Teamleiter für nachhaltiges Bauen bei Wood K plus, Martin Riegler, zahlreiche Vertreter aus Forschung, Politik und Wirtschaft. Christoph Bauer von der Woschitzgroup führte in das Thema Kreislaufwirtschaft ein, gefolgt von Geschäftsführer von Handler Bau, Michael Schranz, und Woschitzgroup-Gründer Richard Woschitz, die die Bedeutung des Holzbaus für das Burgenland und den Ansatz der Kreislaufwirtschaft erklärten. Landesrat Leonhard Schneemann hob in seiner Ansprache die Relevanz innovativer Projekte für den Klimaschutz hervor und betonte, wie wichtig nachhaltige Lösungen in der Baubranche sind.
Flexibilität und Nachhaltigkeit
Ein besonderer Höhepunkt war die Vorstellung des Demonstrators durch Dieter Hofer von Handler Bau. Das modulare Bauwerk, das bis November besichtigt werden kann, wird danach demontiert und in Tulln beim Forschungspartner Wood K plus neu aufgebaut. Dabei verändern sich der Grundriss und die Raumaufteilung, um die Flexibilität und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Systems anschaulich zu demonstrieren.
Ökolgie trifft technologische Innovation
Das Projekt SINK.CARBON verbindet somit technologische Innovation mit ökologischem Verantwortungsbewusstsein. Durch die Wiederverwendung der Materialien und die systematische ökologische Bilanzierung der Bauelemente wird ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Bauwesen geleistet. Dabei spielen auch politische Rahmenbedingungen und die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure eine entscheidende Rolle, um das System künftig erfolgreich weiterzuentwickeln und zu fördern.
Alle Gespräche und Interviews rund um das Forschungsprojekt gibt es hier.