Zwischen Frühstück auf dem Balkon, Siesta im Liegestuhl und dem ersten kühlen Drink am Abend spielt sich das Leben jetzt draußen ab. Und weil kein Wohnzimmer ohne Deko auskommt, darf es auch im Outdoor-Wohnzimmer blühen, was das Zeug hält. Doch nicht jede Blume macht bei 30 Grad im Schatten gute Laune und nicht jede verträgt einen Platz an der Sonne. Die gute Nachricht: Für jeden Standort und jeden Gießrhythmus gibt es die perfekte Pflanze. Und wer sich auf Balkon oder Terrasse ein bisschen wie in der Toskana, in Südfrankreich oder am Mittelmeer fühlen will, braucht oft nur das richtige Blütenensemble. Welche Pflanzen die besten Begleiter für den Sommer draußen sind? Wir haben zehn der schönsten Blüher herausgesucht.
1. Lavendel: Gegen Mücken und miese Laune

Kaum eine Pflanze versprüht so viel Provence-Feeling wie der Lavendel. Der mediterrane Klassiker sieht nicht nur wunderschön aus, sondern vertreibt mit seinem ätherischen Duft auch ungebetene Gäste wie Mücken. Zudem ist er äußerst hitzeresistent und fühlt sich auf Südbalkonen besonders wohl. Bonus: Wer regelmäßig die welken Blüten entfernt, wird mit einer zweiten Blühphase belohnt.

Wenn die Sonne richtig vom Himmel knallt, schlagen die Herzen der Dahlien höher. Die Knollenpflanzen lieben Licht, Wärme und Platz, am liebsten in großzügigen Töpfen auf dem Balkon oder direkt im Gartenbeet. Ihre farbenfrohe Vielfalt reicht von zarten Pastelltönen bis zu sattem Pink. Wichtig: regelmäßig gießen, aber Staunässe unbedingt vermeiden!

Nicht jeder Balkon liegt ganztags in der Sonne und das ist auch gut so. Für halbschattige bis schattige Plätze eignen sich Glockenblumen ideal. Ihre zarten Blüten leuchten in verschiedenen Violett- und Blautönen und zaubern auch in dunkleren Ecken sommerliche Stimmung. Tipp: Am besten in nährstoffreiche Erde setzen und gleichmäßig feucht halten.

Mit ihren verspielten Blütenformen erinnern sie an Miniaturtheater und sind dabei robuster, als sie aussehen. Löwenmäulchen blühen zuverlässig von Juni bis August und überstehen sogar leichte Fröste. Ob im Topf oder direkt im Beet: Sie setzen farbliche Akzente in Rosa, Gelb oder Weiß und machen sich gut als Lückenfüller oder kleine Solisten.

Sie gehören zu den absoluten Klassikern im Sommergarten: Ringelblumen strahlen mit der Sonne um die Wette und bringen mit ihren orangen und gelben Blüten sofort gute Laune. Neben ihrem dekorativen Wert punkten sie auch mit heilsamen Eigenschaften. Ihre Blätter und Blüten sind nämlich in Salben und Tees äußerst beliebt. Wichtig: Ein Platz mit viel Sonne ist Pflicht.

Wem es nicht nur um Farbe, sondern auch um elegante Formen geht, der sollte Bartnelken pflanzen. Diese blühen prachtvoll und ziehen Bienen und damit Biodiversität magisch an. Allerdings mögen sie gar nicht, wenn ihre Wurzeln im Wasser stehen. Staunässe ist der häufigste Grund für ihr frühzeitiges Welken. Unser Tipp: ein sonniges Plätzchen, gute Drainage und zurückhaltendes Gießen.

Wer Eleganz sucht, wird bei der Mandevilla (auch Dipladenia genannt) fündig. Die üppig blühende Kletterpflanze stammt aus Südamerika und liebt es warm, sonnig und windgeschützt. Ihre trichterförmigen Blüten in Pink, Weiß oder Rot sehen nicht nur edel aus, sondern halten auch extrem lange durch – bis weit in den Herbst hinein. Besonders praktisch: Sie ist überraschend genügsam, kommt mit wenig Wasser aus und wächst auch in Töpfen zuverlässig in die Höhe, am besten mit Rankhilfe.

Wenn’s auf dem Balkon so richtig krachen soll, dann bitte mit Petunien. Diese Dramaqueens unter den Sommerblumen werfen sich in Szene, was das Zeug hält – von zarten Pastelltönen bis zu satt leuchtendem Pink ist hier alles dabei. Sie lieben die Sonne und zeigen sich am liebsten dort, wo’s den ganzen Tag schön warm ist. Dafür belohnen sie auch mit Dauerblüte bis in den Herbst. Nur eins mögen sie gar nicht: nasse Wurzeln. Also bitte regelmäßig gießen und zwischendurch mal verblühte Blüten zupfen.

Fuchsien sind die geheimen Heldinnen schattiger Balkone. Ihre eleganten, hängenden Blüten wirken fast wie kleine Tänzerinnen im Wind – in Lila, Pink, Weiß oder zweifarbig. Sie brauchen keinen direkten Sonnenschein, sondern gedeihen am besten an halbschattigen bis schattigen Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Gießt man sie regelmäßig und schützt sie vor Wind, blühen sie monatelang. Kleiner Tipp: Fuchsien sind durstig, aber empfindlich, also Finger weg von kaltem Leitungswasser, lieber abgestandenes oder Regenwasser verwenden.

Lange als altmodisch verschrien, feiern Geranien seit ein paar Jahren ein regelrechtes Revival und das nicht ohne Grund. Kaum eine Sommerpflanze ist so robust, blühfreudig und vielseitig einsetzbar. Ob hängend oder stehend, in knalligem Rot, zartem Rosa oder klassischem Weiß: Geranien verwandeln jedes Balkongeländer in ein Blütenmeer. Sie lieben volle Sonne, vertragen Hitze gut und sind auch in Sachen Pflege erstaunlich unkompliziert, Hauptsache, regelmäßig gießen und verblühte Dolden entfernen.
So unterschiedlich die Blütenstars auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Ohne die richtige Pflege ist es schnell vorbei mit der Pracht. Vor allem beim Gießen kann man viel richtig, aber eben auch einiges falsch machen. Wann, wie oft und womit man seine Pflanzen am besten versorgst, verraten wir hier.
- Nicht jeder hat ständig Durst: Wie oft eine Pflanze Wasser braucht, hängt von mehreren Dingen ab: Wie alt ist sie? Wie heiß ist es gerade? Und wie steht’s mit der Luftfeuchtigkeit? Faustregel: Junge Pflanzen mit zarten Wurzeln brauchen öfter einen Schluck. Ältere Gewächse mit kräftigem Wurzelwerk kommen länger ohne Nachschub aus – außer, sie stehen den ganzen Tag in der prallen Sonne.
- Wasser ist nicht gleich Wasser: Wer schon mal versucht hat, eine Diva mit Leitungswasser zu verwöhnen, weiß: Das kann schiefgehen. Vor allem, wenn es zu kalt oder zu kalkhaltig ist. Besser: lauwarmes Regenwasser. Das lieben fast alle Pflanzen und nebenbei ist’s auch noch umweltfreundlich.
- Pi mal Daumen: Der sicherste Gieß-Trick? Nicht schätzen, sondern nachfühlen. Einfach den Finger ein paar Zentimeter tief in die Erde stecken. Fühlt sie sich trocken an, darf gegossen werden. Ist sie noch feucht, heißt’s: Bitte warten.
- Der frühe Vogel gießt besser: Morgens ist die beste Zeit, um die Gießkanne zu schwingen. So hat die Pflanze den ganzen Tag über genug Zeit, das Wasser aufzunehmen, und Blätter und Erde trocknen wieder gut ab, bevor es Nacht wird. Das beugt Pilzen und Schimmel vor.
- Bitte nicht von oben duschen: Gerade bei Blühpflanzen gilt: Wasser bitte direkt an die Wurzeln geben, also von unten gießen. Nasse Blätter sehen nicht nur unschön aus, sie sind auch anfällig für Krankheiten. Also: Gießkannen-Spitze möglichst tief zwischen die Stängel stecken und langsam gießen.
- Gut entwässert: Egal, ob Petunie oder Mandevilla – niemand mag nasse Füße. Damit überschüssiges Wasser ablaufen kann, sollten Blumentöpfe unbedingt ein Loch am Boden haben. Noch besser: eine Schicht Blähton oder Kies als Drainage, damit sich kein Wasser staut. So bleiben die Wurzeln happy und die Blüten sowieso.