Entspannen und wohlfühlen: So geht Kinderyoga

Yoga wirkt sich auch bei Kindern sowohl physisch als auch psychisch positiv aus, verbessert das Wohlbefinden, sowie Kraft und Ausdauer und ist zugleich spielerisch und fantasievoll gestaltet. Unterschiedlich zu Erwachsenenyoga, wird Kinderyoga als ein spielerisches Erlebnis praktiziert, in dem Kinder durch kreatives Spiel, Musik und Geschichten Yoga erfahren und dabei soziale wie emotionale Kompetenzen stärken. Yoga ist für alle Kinder geeignet, und selbst bei körperlichen Einschränkungen kann durch Beratung und Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten eine Teilnahme ermöglicht werden.
Beim Kinderyoga werden einfache Übungen spielerisch erklärt. © Getty Images
Beim Kinderyoga werden einfache Übungen spielerisch erklärt. © Getty Images
Was für Erwachsene gilt, gilt auch für Kinder: Yoga wirkt sich positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit aus. Es kann das allgemeine Wohlbefinden verbessern sowie Kraft und Ausdauer stärken. Wie, erklärt Expertin Sonja Hülz im Interview.

Kinderyoga läuft anders ab als Yoga für Erwachsene – natürlicher und fantasievoller. Wie spielerisches Yoga geht, erklärt Sonja Hülz im Interview. Hülz ist Elementar- und Sonderpädagogin sowie Kinderyogalehrerin, ausgebildet an der Wiener Yogaschule nach den Richtlinien der Yoga Aliance.

Was unterscheidet Yoga für Kinder von Yoga für Erwachsene?

Kinderyoga unterscheidet sich von dem der Erwachsenen grundlegend. Es geht beim Kinderyoga nicht darum, Yoga zu üben, in den Flow zu kommen oder Asanas perfekt zu beherrschen. Kinder spielen Yoga, denn genau das entspricht der kindlichen Art und Weise, sich zu entwickeln beziehungsweise zu lernen.

Yoga bietet den Jüngsten neue, lustbetonte Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Sie erlernen und erleben neben den Körperhaltungen (Asanas) Achtsamkeit, Ruhe, Stille, aber auch kraftvolle Bewegung, ein Auspowern, kreative, fantasievolle Geschichten, Musik, Sprache, ein Miteinander, Freude und Spaß.

Bedacht gewähltes didaktisch-pädagogisches Material, Musik, Bücher, Verkleidungen, Lege- sowie Anschauungsmaterialien beleben die Kinderyoga-Einheit. So segelt zum Beispiel das Kind mithilfe eines bunten Tuches auf einem Segelschiff, auf welchem Wale beobachtet werden, welches schließlich zu unserer Yogageschichte führt.

Warum ist Yoga für Kinder gut?

Yoga unterstützt Kinder auf dem Weg zu einer höheren Konzentrationsfähigkeit. Es verbessert die Körperwahrnehmung und die Beweglichkeit, fördert die soziale und emotionale Kompetenz sowie Kreativität, stärkt das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, bereits Gelerntes mit neuen Inhalten zu verknüpfen. Zusätzlich stehen ein achtsamer Umgang mit Mitmenschen und bewusste Atemwahrnehmung im Fokus.

Für welche Kinder ist Yoga geeignet?

Yoga ist für alle Kinder geeignet. Die Ausnahme bilden Kinder, die von einer körperlichen Einschränkung betroffen sind. Hier würde ich den Familien Beratung durch einen Physiotherapeuten empfehlen. In Zusammenarbeit mit diesem kann auch Kindern mit körperlichen Einschränkungen eine Teilnahme ermöglicht werden. Diese Zusammenarbeit ist vor allem wichtig, wenn Yoga in bereits bestehenden Gruppen, wie zum Beispiel einer Kindergartengruppe, angeboten wird. Es schließt Ausgrenzung aus und ermöglicht inklusives Arbeiten.

Abgesehen davon ist Kinderyoga für alle Kinder wertvoll. Wichtig ist die „Mischung“ der Persönlichkeiten der Kinder. So ist es zum Beispiel auch Kindern mit Autismus möglich, in einer Gruppe Yoga zu spielen. 

Wird mein Kind durch Yoga ruhiger?

Kinderyoga wird ohne Zeit- und Leistungsdruck vermittelt. Dies entspricht dem natürlichen Bedürfnis des Kindes nach Verständnis, Annahme sowie Entschleunigung. Nichts muss sein, alles darf sein! Sind diese Bedingungen nicht nur beim Yoga, sondern auch im restlichen kindlichen Lebensumfeld gegeben, dann wird sich der Nachwuchs ausgeglichen entwickeln. Um ein gestresstes, überreiztes Kind zu erden, bedarf es aber leider mehr als 50 Minuten Yoga pro Woche. Ruhe, Liebe, Empathie, eine gesunde Ernährung und die Möglichkeit, sich körperlich auszupowern, spielen dabei unter anderem eine Rolle.

Kann sich mein Kind bei Yogaübungen verletzen?

Der Fokus liegt beim Yoga auf langsamen Bewegungen. Zudem spüren Kinder meistens sehr gut, wenn sie körperliche Grenzen überschreiten. Daher würde ich die Verletzungsgefahr als eher gering einschätzen.

Ab welchem Alter kann mein Kind Yoga üben?

Das Spiel mit Yoga kann in der Schwangerschaft beginnen, sich dann zum Familien- oder Mutter-Kind-Yoga entwickeln und mit dem Interesse der Kinder fortgeführt werden. Yoga ist in jeder Alters- und Entwicklungsstufe eine wertvolle Möglichkeit, das physische sowie psychische Wohlbefinden im Positiven zu beeinflussen.

Wie finde ich die passende Yogastunde für mein Kinder?

Würde ich für meine Kinder eine Yogalehrerin oder einen Yogalehrer suchen, würde ich mich bei anderen Familien nach ihren Erfahrungen erkundigen und natürlich auf mein Bauchgefühl beim Kennenlernen hören. Eltern können auch auf ein Zusehen in der ersten Einheit bestehen, um den Nachwuchs gut aufgehoben zu wissen. 

Vielen Dank für das Gespräch!

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