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8. Mai 2024
Familie Wirtschaft

MINT-Ausbildung unserer Kinder: Da ist Luft nach oben!

Die MINT-Ausbildung in Österreich ist alles andere als optimal, belegen Studien. In den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gibt es Nachholbedarf, ganz besonders für Mädchen.

Mädchen mit einem Roboter in der Hand, dahinter zwei weitere Kinder bei der MINT-Ausbildung
Die MINT-Ausbildung in jungen Jahren beeinflusst bei Kindern und ganz besonders bei Mädchen die spätere Berufswahl. © Shutterstock

Eine MINT-Ausbildung kann sich die Hälfte der Schülerinnen kaum oder gar nicht vorstellen, so eine kürzlich präsentierte Studie der Fachhochschule Oberösterreich. Dabei ist mittlerweile bekannt, dass Mädchen mathematisch ebenso begabt sind wie ihre männlichen Kollegen. Obendrein werden MINT-Fachkräfte gesucht und überdurchschnittlich entlohnt.

Traditionell den Frauen zugeschriebene Fähigkeiten wie Kreativität und soziale Skills sind auch in den MINT-Berufen gefragt. Das ist Mädchen aber kaum bewusst, wie eine soziologische Studie der Universität Zürich (UZH) vom Frühjahr 2023 zeigt. 1.500 Gymnasiasten wurden fiktive Studienfächer vorgestellt. Die befragten Mädchen zeigten sich negativ gegenüber Berufsfeldern, die analytisches statt kreatives Denken erfordern. Das zeigt: Geschlechtsspezifische Stereotype spielen bei der Studienwahl immer noch mit.

MINT-Ausbildung beeinflusst Berufswahl

Die MINT-Ausbildung in jungen Jahren beeinflusst bei Kindern und ganz besonders bei Mädchen die spätere Berufswahl. Den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik kommt somit große Bedeutung zu. Denn die frühzeitige Ausbildung in dieser Richtung bestimmt das Potenzial an späteren Arbeitnehmern in diesem Bereich und damit die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.

„Laut dem UNESCO Institute for Statistics haben Malaysien, Indien, Tunesien sowie Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate die meisten Absolventen aus den MINT-Bereichen“, führt Catrin Meyringer, Geschäftsführerin des Programmier- und Robotik-Kursanbieters RoboManiac, aus. Meyringer weiter: „Hier werden die Kinder früher und mehr gefördert, da diesen Ländern die Wichtigkeit nicht nur für die Arbeitswelt, sondern auch zur Lösung der Herausforderungen unserer Zeit stärker bewusst ist.“

Förderung der Kinder gefragt

MINT-Ausbildung für unsere Kids und vor allem für Mädchen ist also gefragt. Seit 2022 ist „Digitale Grundbildung“ ein Unterrichtsfach an Österreichs Schulen. In dieser Hinsicht gibt es allerdings noch Potenzial nach oben. Eine Umfrage der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz vom Juli 2023 kam zu erschreckenden Ergebnissen: 55,8 Prozent der Lehrkräfte, die diesen Gegenstand unterrichten, schätzen ihr Wissen selbst als „Befriedigend“ bis „Nicht genügend“ ein.

Wie können Eltern zur MINT-Ausbildung ihrer Kinder über die Schule hinaus beitragen? Mit individueller Förderung: Besuche in technischen Museen, Wissenssendungen oder Videos auf YouTube, ergänzende Kurse und Freizeit-Angebote. So werden Kids ganz spielerisch Themen nahegebracht, die sie vielleicht in ihren Bann ziehen. Womit eine Grundlage für die MINT-Ausbildung gelegt ist.