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9. Mai 2024
Genuss

Vegetarische und vegane Grill-Alternativen

Grillen ist nichts für Vegetarier und Veganer? Falsch gedacht, denn es gibt jede Menge vegetarische und vegane Rezeptideen, die für tolle Geschmackserlebnisse mit Räuchernote sorgen.

Grillgemüse auf Holzbrett mit Holzbesteck von oben betrachtet
Vegetarische Grill-Alternativen wie Gemüse dürfen bei keiner Grillfeier fehlen. © Getty Images

Fleisch über Feuer zu braten ist zwar eine der ursprünglichsten Arten der Speisenzubereitung, doch muss sich heutzutage deswegen beim Grillen alles nur um Steaks und Würstchen drehen? Keinesfalls! Vegetarische Grill-Alternativen bringen selbst Fleischfans ins Wanken. Wir haben ein paar köstliche Ideen gesammelt, die Steak, Kotelett und Bratwurst um nichts nachstehen.

Geht immer und für alle: buntes Grillgemüse

Gemüse – davon gibt es so viele verschiedene Sorten und es lässt sich so viel daraus machen! Wer Grillgemüse zubereiten will, kann sich bei den Fleischprofis dennoch einiges abschauen. Denn natürlich kann man auch Gemüse marinieren und mit Gewürzen, Knoblauch und Olivenöl bearbeiten. Welche Gemüsesorten eignen sich also am besten dafür? Voilà, wir haben recherchiert:

Die Aubergine, hierzulande oft auch Melanzani genannt, ist aus der mediterranen und orientalischen Küche nicht wegzudenken. Die „Eierfrucht“ lässt sich in vielerlei Hinsicht zubereiten. Wichtig beim Verarbeiten von Auberginen ist jedenfalls das Einsalzen vor der Weiterverarbeitung. Warum? Salz entzieht der Frucht Wasser, und davon hat die Aubergine richtig viel in sich. Dadurch wird sie dann kompakter und saugt sich bei der Zubereitung weniger mit Öl voll. Nach dem Salzen und Ziehen-Lassen einfach das Wasser abtupfen, mit Olivenöl bestreichen und ab auf den Rost damit. Das Ergebnis sind weiche, fast schon cremige Auberginenscheiben.

Champignons sind zum Grillen besonders beliebt. Je größer die Pilze, desto besser lassen sie sich füllen, beispielsweise mit einer Creme aus Feta und Kräutern. Bei großen Exemplaren daher am besten die Stiele entfernen und die Schwammerl dann mit einer aromatischen Marinade aus Olivenöl und gehackten Kräutern bestreichen. Salzen, pfeffern und schon können sie gegrillt werden. Kräuterseitlinge sind ebenfalls sehr schmackhaft und lassen sich in Scheiben geschnitten auf die gleiche Art und Weise zubereiten.

Kartoffeln sind meist auch bei fleischlastigen Barbecues mit am Start. Wenn es schnell gehen soll, legt man am besten vorgekochte, mit Olivenöl eingepinselte Kartoffeln auf den Grill und hat in zehn Minuten ein gutes Essen. Oder sollen es lieber Folienkartoffeln sein? Diese werden am besten mehrfach mit der Gabel eingestochen und circa 50 Minuten indirekt gegrillt, sprich: bei geschlossenem Deckel gegart.

Klar, Maiskolben dürfen ebenso wenig bei einer Sommerparty fehlen wie gute Salate oder ein spritziges Getränk. Bevor der Mais auf den Grill wandert, muss er allerdings vorgekocht werden. Zehn Minuten vorgaren und dann noch weitere zehn Minuten auf den Rost, dann ist er perfekt. Kukuruz schmeckt besonders gut mit Kräuter- oder Knoblauchbutter und Salz.

Jawohl, auch Brokkoli lässt sich wunderbar grillen! Hier kommt es bei der Zubereitung auf den persönlichen Geschmack an. Wer das Gemüse gerne bissfest genießt, kann Brokkoli einfach in Röschen teilen, mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Unter mehrfachem Wenden gart das grüne Gemüse und entwickelt herrliche Röstaromen. Wer weichen Brokkoli bevorzugt, blanchiert die Röschen vor dem Grillen.

Vegetarisch: heißer Käsegenuss

Vegane Grill-Alternativen wie Seitanwürstchen, Gemüselaibchen oder vegane Bratwurst bieten zwar immer mehr Menschen eine gute Alternative zu Fleisch. Jedoch sind sie vergleichsweise teuer und verursachen meist viel Verpackungsmüll. Dabei kann man auch wunderbar ohne Fertigprodukte abwechslungsreich vegetarisch und vegan grillen. Beispielsweise Käse – oh, wie langweilig wäre die Welt ohne Käse? Hier ein paar Veggie-Ideen für den Griller:

Gegrillter Feta-Käse ist für Vegetarier eine sehr beliebte Option. Er sorgt für Abwechslung und schmeckt besonders gut, wenn er mit Gemüse kombiniert wird. Je nach Belieben Tomaten, Zwiebeln, Kräuter sowie Olivenöl draufgeben und auf den Rost damit. Damit kein geschmolzener Käse auf die Glut tropft, ist die Verwendung einer Aluminiumschale empfehlenswert. Wer den Käse lieber süß genießt, probiert eine Mischung aus Honig, Thymian und gerösteten Pinienkernen obendrauf – köstlich!

Der längst bekannte Klassiker der Fleischalternativen ist der aus Sojabohnen hergestellte Tofu. Viele lieben ihn, andere gar nicht. Zugegeben: Roh und solo, ohne etwas darauf, schmeckt er nicht sonderlich extravagant, sondern eher nach gar nichts. Dennoch kann Tofu – richtig zubereitet – zum überraschenden Highlight werden. Denn: Gegrillter Tofu schmeckt immer so gut wie seine Marinade. Darin liegt der Schlüssel, denn auf die Würzung kommt’s an.
Wie auch mariniertes Fleisch muss der Tofu zuerst präpariert werden. Zwei Stunden sollte das kompakte Stück aus Sojabohnen in einer Marinade nach Wahl baden, bevor es schließlich auf den Rost kommt. Wird davor das Wasser aus dem Tofu herausgepresst, kann er die Marinade noch besser aufnehmen. Da Tofu schnell durchgart, sollte er nur kurz bei großer Hitze auf dem Grillrost liegen oder am Rand indirekt mitbraten.

Halloumi, den halbfesten Schnittkäse, nennen viele auch „Quietschkäse“. Warum das? Der Grund für die Quietschgeräusche beim Kauen ist die Tatsache, dass der aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch produzierte Käse schon einmal geschmolzen wurde, was man im Fachjargon „denaturiert“ nennt. Hierfür wird der Käse nach der Herstellung in Molke gekocht.
Für eine unkomplizierte Zubereitung Halloumi mit etwas Olivenöl bepinseln und ein paar Minuten unter Wenden goldbraun braten. Erst danach nach Belieben würzen. Wie bei Tofu ist auch bei Halloumi die Würze besonders wichtig, da der Käse sonst schnell fad schmeckt. Mit einer guten Marinade aus Olivenöl, Knoblauch, Zitronensaft, Chili, Honig und Salz wird er aber bestimmt alles andere als langweilig.

Vegan: gegrilltes Getreide

Polenta ist ein aus Maisgrieß hergestellter fester Brei und vielen Menschen vielleicht als Beilage bekannt. Auch hier gilt: Vielen schmeckt’s, manchen gar nicht. Grillpolenta hingegen … die kann schon was! Deftig gewürzt und mit Röstaromen werden die zarten Maisschnitten schnell zur köstlichen Mahlzeit. Und wie geht’s genau? Polentabrei zubereiten, circa zwei Zentimeter dick in eine Auflaufform streichen und erkalten lassen. Dann Schnitten rausschneiden und zuschauen, wie sich die schönen Streifen bilden am Rost. Fabelhaft!

All jenen, die vegetarischen Grill-Alternativen skeptisch gegenüberstehen, bleibt jetzt nur mehr, einen guten Appetit zu wünschen!