Familienchronik zwischen Fakten und Fantasie. Robert Palfrader ist einer der beliebtesten Künstler des Landes: Schauspieler, gefeierter Kabarettist feiner Klinge und für seine Fans unbestreitbar der ungekrönte Kaiser Österreichs. Mit seinem Debütroman „Ein paar Leben später“ erobert er nun auch schriftstellerische Gefilde und legt ein einnehmendes Erstlingswerk hin.
Der charismatische Publikumsliebling erzählt die abenteuerliche Familiengeschichte seiner Vorfahren aus dem ladinischen Teil Südtirols. Palfrader transponiert die Erlebnisse mehrerer Generationen, deren verschlungene Wege von Südtirol über Argentinien bis nach Österreich führen, in einen wunderbar atmosphärischen Roman, in dem Fiktion und Wahrheit gekonnt verschmelzen. Verschlungen ist übrigens das Stichwort: „Ein paar Leben später“ ist beim besten Willen kaum aus der Hand zu legen. Obschon lakonisch formuliert, schraffiert Palfrader die Charakterköpfe seiner Ahnen in gefühlt allen Farbnuancen – lebendig, fromm, exzentrisch, geltungssüchtig, polternd und liebenswert-spröde. Sein herrlich subtiler Humor schwingt stets mit.
Was er seinen Lesern mitgeben möchte? „Es ist ein Blödsinn, dass man sich Familie nicht aussuchen kann. Die Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Aber wer zur Familie gehört und wer nicht, kann man sich sehr wohl aussuchen“, sagt er und lächelt. „Und: Irgendwann sollte man damit aufhören, der Verwandtschaft gefallen zu müssen.“