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3. Mai 2024
Lifestyle

Hautpflege nach dem Sommer: Tipps für mehr Strahlkraft

Der Sommer ist vorbei, doch seine Einflüsse auf die Haut sind immer noch spürbar. Die geeignete Pflege nach der sonnigen Saison lässt die Haut wieder strahlen. schauvorbei.at hat Hautärztin Stefanie Strutzmann um Expertentipps gebeten.

Zwei Frauen mit Gesichtsmasken und Gurken um ihre Haut zu pflegen
Masken und Produkte mit Aloe Vera beruhigen die Haut. © Shutterstock

Mit dem Ende des Sommers beginnt eine Phase der Veränderung für die Haut. Stefanie Strutzmann, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie aus Döbling, weiß: „Die wohltuenden Sonnenstrahlen des Sommers bringen nicht nur Freude, sondern können einige Herausforderungen für unsere Haut mit sich bringen. Daher ist ein Bewusstsein für mögliche Auswirkungen von entscheidender Bedeutung, um mit der richtigen Hautpflege adäquat darauf reagieren zu können.“

Herausforderungen der Haut im Sommer

In den heißen Monaten schreit die Haut SOS: Dehydrierung, Schweißbläschen, Bakterien, Pilze, Sonnenbrand und Pigmentflecken zählen zu den größten Belastungen. Strutzmann erklärt die wichtigsten Fakten zu den Herausforderungen im Sommer:

  • Dehydrierung ist ein Aspekt, der insbesondere im Hochsommer in Erscheinung tritt. Die sommerliche Hitze und das damit verbundene Schwitzen können zur Dehydrierung führen. Das kann sich negativ auf den Feuchtigkeitsgehalt der Haut auswirken und ihr damit ihre natürliche Geschmeidigkeit nehmen.
  • Schweißbläschen: Während intensiver Hitzeperioden können durch starkes Schwitzen Schweißbläschen auftreten. Diese kleinen, gelegentlich juckenden Bläschen bilden sich, wenn die Drüsen verstopfen und der Schweiß nicht richtig abfließen kann. Obwohl sie im Allgemeinen keine ernsten gesundheitlichen Probleme verursachen, sind sie unangenehm.
  • Bakterien und Pilze: Durch das Schwitzen und die hohe Luftfeuchtigkeit bestehen ideale Bedingungen für das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Zusätzlich kann empfindliche Haut in der Hitze heftiger auf Allergene und irritierende Substanzen reagieren. Das kann Hautausschläge und Reizungen hervorrufen.
  • Sonnenbrand: Er ist eine der bekanntesten Konsequenzen übermäßiger Sonneneinstrahlung. Er führt zu geröteter Haut, die sich ablösen kann und in schweren Fällen sogar Blasen bildet. Diese Schäden verursachen nicht nur vorübergehende Unannehmlichkeiten. Sie können ebenso langanhaltende Auswirkungen auf die Gesundheit der Haut haben. Denn nicht nur die kumulative Sonnenexposition, sondern auch die Anzahl der Sonnenbrände fördert die Entstehung von Hautkrebs. Zu den bekanntesten Krebsarten zählt das gefährliche Melanom, das unter dem Namen schwarzer Hautkrebs bekannt ist. Auch das Basalzell- und Plattenepithelkarzinom (weißer Hautkrebs) ist vielen geläufig.
  • Vorzeitige Hautalterung und Pigmentflecken: Die intensiven UV-Strahlen können zur vorzeitigen Hautalterung beitragen. Der sich daraus ergebende Abbau von Kollagen und Elastin fördert die Entwicklung von Falten und schwächt die Hautstruktur. Insbesondere helle Hauttypen sind gefährdet, bereits vorhandene Pigmentflecken und Sommersprossen zu verstärken oder neue zu entwickeln.

Regeneration nach der Sommersaison

Laut Strutzmann besitzt die Haut eine erstaunliche Fähigkeit zur Selbstheilung. Nach einer langen Sommersaison beginnt sie einen beeindruckenden Regenerationsprozess:

  • Hauterneuerung: Alte und beschädigte Hautzellen werden abgestoßen und durch frische, gesunde Zellen ersetzt. Dieser Prozess erstreckt sich normalerweise über einen Zeitraum von etwa vier Wochen.
  • Kollagenproduktion: Das lebenswichtige Strukturprotein der Haut, Kollagen, wird in höherem Maße produziert, um die Elastizität und Festigkeit wiederherzustellen.
  • Melaninabbau: Wenn Pigmentflecken durch exzessive Sonneneinstrahlung entstanden sind, beginnt die Haut, überschüssiges Melanin abzubauen. Das führt zur Aufhellung der Haut.

Schritt für Schritt richtig schützen

Trotz aller Selbstheilungskräfte sollte unser größtes Organ bei der Erholung unterstützt werden. „Nach dem Sommer benötigt unsere Haut zur Regeneration eine milde und feuchtigkeitsspendende Pflege. Achten Sie daher auf eine schonende Hautpflege, indem Sie sanfte Reinigungsmittel verwenden“, erklärt die Expertin. Die Drei-Schritte-Formel der Dermatologin:

  • Korrigieren: Die Haut gründlich mit Feuchtigkeitscremen hydratisieren. Eventuelle Reizungen mit Masken oder Produkten, die Inhaltsstoffe wie Aloe Vera enthalten, beruhigen.
  • Vorbeugen: Produkte mit Antioxidantien integrieren, um die Haut vor weiteren Umweltschäden zu bewahren.
  • Schützen: Sonnenschutzmittel auch nach dem Sommer verwenden, um die Haut vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen.

Wie viel Zeit man seiner Hautpflege widmen sollte, hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Pflegeroutine ab. Eine Basisroutine sollte etwa zehn bis fünfzehn Minuten pro Tag in Anspruch nehmen. Bei spezifischen Hautproblemen oder besonderen Pflegebedürfnissen kann dies auch länger dauern. Der Schlüssel liegt in der Kontinuität, um langfristig eine gesunde Haut zu gewährleisten.

Die effektive Hautpflege

„Die Hautpflege ist wichtig, um die Regeneration zu beschleunigen und die Dauer von Schäden zu minimieren”, so Stefanie Strutzmann. „Die richtigen Pflegeprodukte helfen, den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt wiederherzustellen, Entzündungen zu reduzieren, Rötungen und Irritationen zu lindern und die Haut zu beruhigen.“ Folgende Wirkstoffe sind entscheidend für eine effektive Hautpflege:

  • Antioxidantien: Sie schützen die Haut vor schädlichen Einflüssen freier Radikale, die durch UV-Strahlung und Umweltverschmutzung verursacht werden. Ein Beispiel dafür ist Vitamin C.
  • Hyaluronsäure: Sie ist ein fabelhafter Feuchtigkeitsspender.
  • Peptide: Diese bestehen aus mehreren Aminosäuren. Sie fördern die Hautheilung und steigern die Kollagenproduktion. Sie können helfen, feine Linien und Falten zu mindern und die Hautstruktur zu verbessern. Daher werden sie sehr häufig in Anti-Aging-Produkten verwendet.
  • Sonnenschutzmittel: Ein effektiver Sonnenschutz ist das A und O, um die Haut vor schädlicher UV-Strahlung zu bewahren. Wichtig: Man sollte immer mindestens einen Sonnschutz mit Faktor 30 verwenden, besser ist natürlich 50.
  • Retinoide: Vitamin-A-Derivate gehören zu den effektivsten Anti-Aging-Wirkstoffen und kurbeln die Hauterneuerung an. Sie reduzieren Pigmentflecken und fördern die Kollagenproduktion. Sie sollten jedoch mit Vorsicht angewendet werden, da sie anfänglich Hautirritationen und Trockenheit verursachen sowie die Haut lichtempfindlicher machen. Für Schwangere sind Retinoide nicht geeignet.

Zusätzliche Tipps

  • Einen Dermatologen konsultieren: Die Hautkrebsvorsorge sollte ein Mal jährlich durchgeführt werden. Ziel ist, Hautkrebs vorzubeugen oder seine Vorstufen früh zu entdecken und die Heilungschancen zu verbessern.
  • Ausreichend trinken: Der Flüssigkeitsbedarf liegt zwischen 1,5 und 2,5 Liter am Tag. Bei einem Flüssigkeitsmangel werden die Wasserdepots der Hautzellen besonders stark beansprucht. Die Folge: Die Haut hat weniger Widerstandskraft, trocknet aus und wird schuppig, rau und rissig.
  • Sich gesund ernähren: Eine ausgewogene Ernährung umfasst Lebensmittel, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A und Zink sind. Zu viel Zucker, gesättigte Fette, verarbeitete Lebensmittel und übermäßiger Alkoholkonsum wirken sich hingegen negativ auf die Haut aus. Milchprodukte können bei einigen Menschen die Akne verschlimmern.
  • Rauchen und exzessiven Alkoholkonsum vermeiden: Diese Gewohnheiten können die Hautalterung beschleunigen und die Gesundheit beeinträchtigen.
  • Ausreichend schlafen: Schlaf spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Erscheinungsbild, da der Körper während des Schlafs verschiedene Regenerationsprozesse durchläuft.