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3. Mai 2024
Lifestyle

Jahresvorsätze umsetzen: Die Top 7 für langfristigen Erfolg

Das neue Jahr ist oft der Startpunkt für Veränderungen im Leben. Doch wie kann man sicherstellen, dass die Neujahrsvorsätze langfristig verfolgt werden? Lifecoach Jens Wolff gibt praxisnahe Tipps, wie man seine Jahresziele in konkrete und realistische Schritte umwandeln kann und diese auch erreicht.

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Das Jahr 2024 steht vor der Tür und somit auch neue Vorsätze. © shutterstock.com

Das Streben nach persönlichem Wachstum erfordert nicht nur Visionen. Es benötigt vor allem klare Strategien, um diese Visionen in die Realität umzusetzen. Jens Wolff, erfahrener Lifecoach, teilt in diesem Interview sein profundes Wissen darüber, wie Menschen ihre Jahresvorsätze nicht nur als Wunschträume belassen, sondern in konkrete, erreichbare Ziele transformieren können.

1. Die Macht der Klarheit und des Zeitmanagements

Im Hinblick auf die Umsetzung von Jahresvorsätzen betont Jens Wolff die Bedeutung klar definierter Ziele: „Schaffen Sie als erstes Klarheit über Ihre Ziele und schaffen Sie Zeit dafür im Alltag.“ Dabei empfiehlt er die Anwendung der SMART-Formel. Spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sollten sie sein. Er warnt vor dem häufigen Fehler, sich zu viel auf einmal vorzunehmen. Anstelle großer, unrealistischer Jahresvorsätze rät er dazu, Ziele in kleine, machbare Schritte zu zerlegen und sie als Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren. Der Fokus liegt auf der Einbindung realistischer Zeitpläne, um Frustration und Aufgeben zu vermeiden.

2. Die Reise der kleinen Schritte

Übermäßig ambitionierte Ziele führen oft zu Frustration: „Langfristige Veränderungen im Lebensstil schaffen wir nur durch kleine stetige Schritte“, betont Wolff. Es ist notwendig, langfristig zu planen und kleinere Meilensteine zu setzen. So können Niederlagen vermieden werden. Im Vergleich dazu könnte das Festhalten an unrealistischen Zielen, etwa eines Marathons in Bestzeit, zu Quälerei und letztendlich zum Aufgeben führen. Kleine, stetige Fortschritte minimieren das Risiko von Rückschlägen und bewahren vor dem Gefühl der Niederlage.

3. Selbstreflexion als Schlüssel zum Erfolg

Um ein Ziel zu erreichen, benötigt man nicht nur eine klare Vision des Gipfels, sondern auch eine Landkarte. „Wie bei einer Bergtour brauche ich für die Reise durch mein Leben nicht nur die richtige Ausrüstung, sondern muss auch meinen Ausgangspunkt kennen“, erklärt der Lifecoach. Es ist also entscheidend, nicht nur das Ziel zu kennen, sondern auch den Ausgangspunkt zu verstehen. Selbstreflexion spielt dabei eine zentrale Rolle. Nur wenn man sich bewusst ist, wo man im Leben steht und dies akzeptiert, kann man eine realistische Route planen. Oftmals scheitern Neujahrsvorsätze, weil sie nicht mit der Realität übereinstimmen. Träume sind zwar wichtig. Aber erst wenn sie in realistische Jahresvorsätze umgewandelt und in kleine Schritte unterteilt werden, werden sie hilfreich. Selbstreflexion ist daher unerlässlich, um den aktuellen Standpunkt zu bestimmen und die nächste Etappe im Leben zu planen.

4. Meilensteine statt Jahresziele

Jahresvorsätze setzt man am besten als Meilensteine zu langfristigen Fünf- oder Zehn-Jahres-Zielen. Dies mindert den täglichen Stress, da einzelne Misserfolge im Verhältnis zu langfristigen Zielen nicht entscheidend sind. „Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr und im Vergleich dazu in zehn Jahren erreichen können“, so Wolff. Die Fokussierung auf eine längere Zeitskala ermöglicht eine realistischere Betrachtung von Niederlagen und Rückschlägen. Die Vorbereitung auf mögliche Hindernisse, indem man im Voraus überlegt, wie man mit ihnen umgeht, ist entscheidend für den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg. Wolff vergleicht das Leben mit einem Marathon, betont die Bedeutung der Selbstvorbereitung auf Hindernisse und unterstreicht die Orientierung an langfristigen Zielen als Schlüssel zum Erfolg.

5. Das „Warum“ im Blick behalten

Außerdem hebt er hervor, dass die meisten Jahresvorsätze bis Mitte Februar scheitern. Man geht nicht nur aus Freude, sondern für das positive Gefühl nach dem Erreichen der Ziele ins Fitnessstudio. Dieses Wohlgefühl beinhaltet nicht nur physische Verbesserungen, sondern auch das Bewusstsein, konsequent und diszipliniert zu sein. „Erinnern Sie sich immer daran, warum Sie etwas tun möchten, nicht, ob Sie etwas tun möchten“, rät Wolff. Das „Warum“ hinter den Zielen muss mit dem eigenen Selbstbild harmonieren, da die Wahrnehmung als sportliche Person entscheidend ist, um langfristig Sport in den Alltag zu integrieren.

6. Mentale Techniken gegen negative Gedanken und Selbstzweifel

Tägliche Motivation sollte nicht abgewartet werden. Stattdessen ist es wichtig, sich bewusst zu werden, welches Selbstbild und welche Zukunftsvision man hat. So weiß man, warum an diesen Zielen täglich gearbeitet wird. Accountability durch das Teilen von Zielen oder die Suche nach einem Trainingspartner sind hilfreich. Falls das nicht möglich ist, empfiehlt es sich, tägliche Fortschritte aufzuschreiben und abends über positive Erlebnisse nachzudenken. Das fördert die Selbstreflexion.

Der Lifecoach betont die Bedeutung von Meditation und Atemtechniken, die er selbst seit 27 Jahren praktiziert. Ziel ist es, die Kontrolle über Gedanken zu erlangen und negative Denkmuster zu überwinden. „Wir verhalten uns immer so, wie wir uns selbst wahrnehmen, nicht so wie wir sind“, weiß Wolff. Er integriert diese Techniken auch in die Arbeit mit Klienten, um den Verstand als Verbündeten zu nutzen. Durch Atemübungen und Fokustraining wird die Selbstwahrnehmung gestärkt, um negative Gedankenspiralen zu erkennen und zu durchbrechen. Die Beobachtung des inneren Dialogs spielt eine entscheidende Rolle, um Selbstzweifel zu überwinden und ein positives Selbstbild zu entwickeln. Selbstvertrauen wird durch kleine, realistische Erfolge aufgebaut.

7. Den inneren Schweinehund verstehen und überwinden

Trotz allem positiven Denkens und positiver Erlebnisse kennen wir alle den persönlichen Endgegner: den inneren Schweinehund. Dazu Wolff: „Sehen Sie Ihren inneren Schweinehund wie einen artigen ruhigen Hund, der tut, was Sie sagen und nicht wie einen Kampfhund, vor dem Sie Angst haben müssen.“ Die Situationen, die von den Zielen abbringen, sollten identifiziert werden. Man sollte sich aber nicht zu sehr auf sie konzentrieren. Es gilt: „Where Focus goes, Energy flows.“

Man sollte den inneren Kritiker nicht zu ernst nehmen – dadurch nimmt man ihm seine Macht. Ein disziplinierter Alltag entlastet die Entscheidungsfähigkeit. Menschen mit hoher Disziplin haben oft ein gut durchdachtes Umfeld und Routinen. Der Tipp vom Experten: „Bereiten Sie am Vorabend vor, blockieren Sie feste Zeiten für Ihre Ziele im Stundenplan, und lernen Sie, Nein zu sagen. Widerstand aus dem Umfeld signalisiert oft persönliches Wachstum und Veränderung.“

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